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Vorbei

Die Spielregeln der Sektion "Agora - Bilddiskussion intensiv" findet Ihr hier: http://www.fotocommunity.de/blog/agora-bilddiskussion-intensiv

Wichtig:

Hier werden destruktive und/oder verletzende Anmerkungen gelöscht. Wir bitten darum, die Diskussion aufs Bild zu fokussieren und persönliche Streitigkeiten genauso wie irgendwelche Vermutungen über den Bildautor, aus der Diskussion herauszulassen.

1. Das Foto darf noch nicht in der fotocommunity veröffentlicht worden sein
2. Der Fotograf bleibt bis zum Schluss anonym und darf sich erst in einem Schlusskommentar äußern, den er an uns (Bilddiskussion_Intensiv@fotocommunity.net) vorher sendet.
3. Bitte teile uns direkt mit, ob Du als Fotograf ( UserID) nach der Diskussion genannt werden möchtest.
4. Beschreibe, warum Du das Foto genau so aufgenommen hast. Welche Idee steht dahinter?

Comentarios 17

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  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 21/08/2015 18:13

    Der Fotograf Richard Rduch bedankt sich und schreibt:

    Hallo an alle!

    Wie man lesen kann, der Fantasie sind wirklich keine Grenzen gesetzt. Eigentlich, wenn man möchte, man kann praktisch alles im Bild sehen, die Symbolik ist meistens mehrdeutig (je nach Epoche, Region, Religion und auch Mode) und auch die Zusammenhänge können oft widersprüchlich sein, die man aber dann entsprechend anpassen kann ;).

    Hier stelle ich gerne die Frage: Warum machen wir das? Was bringt uns das? Wozu dienen die Märchen, die wir dabei erfinden? Warum malen wir uns so gerne verschiedene Umstände aus? Warum muss immer eine solche Darstellung was bedeuten? Wieso spielen irgendwelche imaginierte Ereignisse, angeblich versteckte Botschaften und unklare Visionen überhaupt eine Rolle?

    Aber gut, ich würde sagen, wenn ich raten sollte ;): eine erloschene Flamme ist Ende des Lebens, ein Buch ist Lebensinhalt und die Kirschen, ähnlich wie Äpfel, ein Symbol für Fruchtbarkeit oder auch ... Unsterblichkeit. Der Bildtitel soll besser "Vorbei?" lauten - das Fragezeichen wäre dann die Hoffnung auf das eventuelle Leben danach. Ich glaube, die Erklärung lautet plausibel und nachvollziehbar. Ich selber bin jedoch Pragmatiker und Realist und beschäftige mich wenig mit Rätsel "Was wollte uns der Künstler damit sagen?". Für mich persönlich war hier die technische Umsetzung (die Qualität) genau so wichtig (oder sogar wichtiger? ;) wie die Komposition, die nur in etwa stimmig sein sollte.

    Das oben ist schon ein richtiges Foto und keine abfotografierte Gemälde. Die Flecken und Verschmutzungen sind am PC entstanden (neue Ebene, multipliziert, Transparenz korrigiert). Ich gebe zu, die Flecken können verwirrend wirken und daran kann man arbeiten. Die Verschmutzungen sollten das Bild "auf alt" machen also auf der ganzen Bildoberfläche und damit auch scharf, was m. Mn logisch wäre. Sonst ist das Foto so wie man sieht, auch kein Stempeln links. Was hier untypisch für klassisches Stillleben ist, ist das Spiel mit der Tiefenschärfe - die Maler haben damals alles scharf abgebildet.

    Ist die Komposition zu arrangiert? Die Fotocommunity schreibt: "In der Europäischen Kunstgeschichte spricht man traditionell von einem Stillleben, wenn in der Regel kleinere Gegenstände nach inhaltlichen und ästhetischen Gesichtspunkten arrangiert werden." Ich glaube das gehört einfach dazu und es ist schwer zu beurteilen ob zu sehr oder zu wenig arrangiert, eher zu chaotisch also nicht ordentlich, nicht ästhetisch. Zu sehr arrangiert, nach der Definition, wäre hier ein Kompliment.

    Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken. Es hat viel Spaß gemacht die unterschiedliche Interpretationen zu lesen und erfahren wie das Bild andere User sehen.

    Schöne Grüße
  • elstp 21/08/2015 12:41

    @friedrich d., 21.8.15, 11.56 Uhr
    Das Kreuz der Kirschenstiele sehe ich auch, denke dabei spontan ans Mittelalter.

    Das ist in etwa die Zeit, in der man den Menschen verstärkt im Namen des Kreuzes den Tod ins Bewusstsein geführt hat, nein, nicht einfach die Endlichkeit des Daseins, sondern die Schrecken, die einen beim nicht Unterordnen, bei fehlender Demut, im Tod erwarten. Und die Menschen sollen in der Religion Gott auf einer höheren Ebene lieben als sich und ihre Nächsten! Der Buchdruck hat die Verbreitung dieser Vorstellung möglich gemacht.

    Insofern finde ich Deinen Vorschlag, die Liebe in diesem Bild im Vordergrund zu sehen, zunächst nicht mehr romantisch, sondern eher bedrohlich. Bedingt durch die Symbole und die Farbgebung legt sich damit Düsternis über das ‚Vorbei‘, den Bildtitel wörtlich genommen.

    Wir hatten vor geraumer Zeit ein Bild zur Diskussion, dessen Hauptbild in seiner Farbgebung ebenfalls aus Bronzetönen bestand:
    http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/18577/display/32359091
    Und dessen Bildinhalt war ebenfalls die Vergänglichkeit, das ‚Vorbei‘, was auf der Meta-Ebene in zwei Schritten verdeutlicht wurde. Die Farbe Bronze wird offenbar ganz gerne mit der Vergänglichkeit in Verbindung gebracht.

    Daher finde ich das von Dir entdeckte Kreuz-Symbol sehr wichtig, weil sich kreuzende Richtungen eher Konflikt als Einigung bedeuten. „Unsere Wege haben sich gekreuzt.“ bedeutet in der erzählenden Literatur, dass man sich hasst.
    Diese Entdeckung im Bild ein Herz-As zu nennen, weist also auf einen Willen zur Konfliktlösung hin - und nichts lieber als das!!!
  • Tassos Kitsakis 20/08/2015 9:34

    Traurigkeit ist das Hauptelement dieses Photos. Sie ist vorbei, die Zeit der Kirschen. Das Buch ist geschlossen, das Licht der Kerze erloschen, und aus der Ferne klingt ein altes Chanson: les temps de cerises...
    Die Idee finde ich grundsätzlich gut. Die gestalterische Ausführung ist mit aber zu kompakt, zu wenig luftig.

  • Clara Hase 16/08/2015 22:32

    vor den Buchseiten, links - fielen mir heute russähnliche Flecken auf - wie Stempelei...

    Ein Stillleben zu gestalten undsich fern von den alten Meistern zu halten ist für mich auch schwierig - wirkt seltsam.
  • marslicht 16/08/2015 22:27

    Mir gefällt das Bild in Aufbau und vor allen in den Farben sehr gut.
    Schärfeverlauf mag ich auch, wobei mir der Schärfeverlauf etwas zu eng ist, und die Kirschen im Verhältnis zum Hintergrund eigentlich zu scharf erscheinen.
    Wäre der Untergrund nicht auch so scharf, könnte mann vermuten sie seien hineinmontiert worden.
    Die Flecken im Hintergrund gefallen mir gar nicht. Sie erinnern mich ein Aquarell, was nicht so zum Bild passt. Ich finde Sie zu scharf und zu unruhig. Mir gefällt auch nicht das diese teilweise über Kerzenständer und Buch laufen. Die kleineren Flecken sind sicherlich Geschmacksache.
    Da hätte mir wahrscheinlich besser gefallen das ganze Bild oder den Hintergrund noch dunkler zu halten.
    Sicherlich kann man viel hinein interpretieren, aber vielleicht wollte der Autor auch nur ein Stillleben im Stil alter Meister machen, was im grundsätzlich auch gelungen ist.
    Grüsse
  • hbuhse 16/08/2015 9:26

    Dieses Foto lädt zum Verweilen und längerem Hinsehen ein. Es setzt dem flüchtigen Hinsehen einen Contrapunkt entgegen, und das ist klasse. Zum Inhalt: Für mich geht es hier um Liebe, Leben, um ein gemeinsames oder auch um ein eigenes Buch des Lebens, das zu Ende gelesen ist. Spannend. Zur Umsetzung: Hier sehe ich etliche Brüche. Die Farbigkeit ist interessant, aber es gibt keinen Schärfenverauf von den Kirschen nach hinten. Die Kerze liegt, aber es fehlen die Wachstropfen auf dem Buch. Vergangene Lebendigkeit durch den umgeworfenen oder umgefallenen Kerzenständer und zugleich die starre Symmetrie durch die diagonale Anordnung von links oben nach rechts unten. Vorne unversehrte Kirchen, dann alles fleckig. Und ist der Lichteinfall vorne und hinten unterschiedlich? Ich bin mir nicht sicher. Insgesamt also eine spannende Arbeit mit einigen Unstimmigkeiten. VG hbuhse
  • Dorothee 9 16/08/2015 8:56

    Das Bild ist beeindruckend, weil dunkel und doch erkennbar. Obwohl ich Titel gerne habe, finde ich hier, dass dadurch der Inhalt eher kitschig wird: also Streit (umgeworfene Kerze), zwei Kirschen als Symbol für das Paar, eben eine Trennungsgeschichte.
    R. Pilcher lässt grüßen.
    Ohne Titel wäre die Fantasie hier mehr angeregt, als Metapher für vieles. Trotzdem: top!
  • Clara Hase 15/08/2015 21:23

    Rainer Z "so dass ihre Stiele, stolz nach oben gerichtet, zueinander laufen."

    das ist auch bewusst arrangiert -
    nach sehr langer Zeit - aber zueinander laufen - wenn etwas vorbei ist?
    Vielleicht sind die Kirschen nur ein Hinweis auf die Zeit in der es "noch lief?" Es? Zweisamkeit?
    wenn ich Jürgen interpretiere - dann die seit Jahrzehnten eingeführte Sommerpause für Mon cherie...

    die Kerze ist nicht halb so alt wie das Buch...früher waren die weiss, aber zu den kirschfarben passt das natürlich gut.
  • elstp 15/08/2015 11:13

    Der Kerzenleuchter, das alte Buch - das birgt in sich, was der Autor dem Betrachter eigentlich nicht buchstäblich, sondern ausschließlich im Bild vorschlagen wollte - nämlich einen zeitlichen Begriff. Der Titel, dieses ‚vorbei‘, wirkt sehr festlegend auf vergangenes - und die beiden herrlichen Kirschen scheinen doch auf ihren Genuss noch zu warten.

    Das Symbol eines umgekippten Kerzenleuchters in Verbindung mit einem alten, abgegriffenen Buch kann auf eine lange zurückliegende Epoche zurückweisen, eine, die vor der Entdeckung des elektrischen Stroms liegt - aber deutlich schon in der Zeit, die Bücher als wesentlichen Bestandteil des Lebens ansah. Dann könnten die beiden frischen Kirschen der Bezug zur Gegenwart sein.

    Ich sehe für mich hier eine sehr romantische Darstellung des Vergangenen, das aber seine Spuren bis in die Gegenwart sichtbar macht.
  • madin susu 15/08/2015 8:09

    zunächst hat mich die Färbung des Bildes eingefangen, die hat mir gefallen. Es sind einige Elemente vorhanden, die auf ein älteres Bild schließen lassen könnten (Verschmutzungen auf dem Buch), ein Scan wäre denkbar, aber andere Elemente sprechen eher für ein digital erstelltes Foto mit anschließender Bearbeitung: Die Flecken des Hintergrundes sind schärfer abgegrenzt, als die Kerze davor. Dunkle Flecken links des Buches erklären sich mir weder als Verschmutzungen des Bildes, noch als inhaltliche (z. Bsp. Tintenflecken).
    Über den vergleichsweise zu scharfen Kirschen liegt keine "Verschmutzung" daher glaube ich, das es sich bei diesem Bild um eine digitale Spielerei handelt, durchaus gut gemacht, frage mich nur, ob der Bildinhalt es wert ist, einen derartigen Aufwand zu betreiben.
  • _visual_notes_ 15/08/2015 7:28

    Clara: zum Thema "Vorbei" siehe "Die Ferrero Sommerpause" in Wikipedia oder per Google.
  • Clara Hase 15/08/2015 1:08

    ansich auch für mich von der Farbgebung her interessant
    Was mir als erstes auffiel : diagonale Anordnung oben links nach rechts unten - das ist spannungslos -
    Vorbei? Was? Die Kirschenernte, ein Leben (spannungslos)
    Das verwendete Gemälde mit den Wasserflecken? Oder gar gemalt mit Kirschsaft?

    Fototechnisch fällt mir auch ein sehr enger Bereich an Schärfe auf - Scheibenschärfe nenne ich sie immer, weil nur ein winziger Bereich nämlich quer über ein Drittel rechts der Bildbreite mit den frischen Kirschen - aber auch nicht mehr.

    vorbei - ich denke noch nach
  • _visual_notes_ 14/08/2015 20:46

    Ich mag die Farben, auch den Out-of-focus-Look.

    Was ich nicht mag:

    Zwischen den Kirschen und der Kerze sowie im oberen rechten Teil ist das Bild pixelig und fleckig. Und zu scharf ... mein Blick wird dort immer hingezogen.

    Die Kirschen selbst sehen wunderbar aus!
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 14/08/2015 19:49

    Der Fotograf schreibt:

    Nach den Regeln sollte ich das Bild beschreiben aber das gerade möchte ich nicht. Jede Information könnte den Betrachter beeinflussen, eine Richtung vorgeben, auf meine Interpretation führen. Ich wollte nicht mal einen Titel für das Bild vergeben, da auch damit lenkt man den Betrachter. Da das Bild ganz klar einzuordnen ist - klassisches Stillleben - möchte ich, dass die Betrachter ohne meine evtl.. Erklärung das Foto beurteilen: die Idee, die Komposition, die technische Umsetzung etc.

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