REN SEN 24/04/2024 17:14
Es sind verschiedene Dinge die du mit deiner Antwort ansprichst und miteinander verknüpfst."Die Frage ist also, ob es mit KI gelingen kann, meinem Gefühl, meiner Emotion am Beispiel des Angriffskrieges in der Ukraine bildnerisch in abstrahierter Form Ausdruck zu verleihen."
Nein, für mich persönlich kann KI es nicht. Abstrahiert nicht und auch nicht wie in diesem Beispiel zu sehen:
die Weltlage...
-FOTOLINSE-Es ist und bleibt eine populistische Art und Weise sich meiner Gefühle zu berauben. Selbst Abbildungen weinender Kinder mit blutigen Gliedmaßen mit ihren toten Eltern im Hintergrund, würden, sofern ich weiß das es sich hierbei um ein KI-Bild handelt, bei mir nur Kopfschütteln auslösen und jeder Gedanke an dieses Bild nur einer Verschwendung gleich kommen.
(Selbstverständlich schließe ich Bilder aus bei denen ich nicht weiß welcher Herkunft das gesehene entsprungen ist, damit meine ich: wenn mir etwas vorgemacht wird und sich meiner Emotionen bedient wird ohne danach zu fragen, dies wird selbstverständlich funktionieren und auch immer öfter versucht (überall in den Medien und auch hier)). Vielleicht bin ich da etwas eigen aber ich denke der umgekehrte Fall führt auf Dauer zur absoluten Bedeutungslosigkeit bildhafter Nachweise. Emotionslosigkeit ist dann Standard.
Dein KI Bild wirkt nicht zerstörerisch auf mich, ich habe die Zerstörung noch nicht einmal wahrgenommen. Deine Worte + Titel sind es die zerstörerisch wirken.
Kurz gefasst: Reportage / Dokumentation sind die einzigen fotografischen Ausdrucksformen, die in Zukunft nicht von KI ersetzt werden können – jeder Versuch ist zum scheitern verurteilt – es käme einem Paradoxon gleich.
Wertschätzung: kann hier nur für mich sprechen, viele mögen das anderes sehen (*Bitte nicht auf den Fuß getreten fühlen*). Dieses Gefühl von Wertschätzung kann sich bei mir nicht einstellen. Für mich ist nicht ersichtlich was genau aus deinem Geiste hier hineingeflossen ist oder welche Umstände du gemacht hast um zu diesem Resultat zu kommen. Wäre ich dabei oder gäbe es ein für mich nachvollziehbaren, dokumentarischen Prozess, der dein persönliches handeln untermauert – könnte ich dieses Werk durchaus wertschätzen.
Die Malerei schafft es deutlich einfacher meine Wertschätzung zu erlangen, sie ist menschengemacht, sie bedarf handwerkliches Geschick und viel mehr als *Worteingabe und Software*. Freilich gibt es auch abstrakte Schaffensprozesse die ich erst erkunden muss um zu verstehen. Und auch in der Malerei gibt es sicher vielfache Beispiele die sich auch nur Gefühle und Wertschätzung ergaunern :) ...
DereL 24/04/2024 15:38
Vor einiger Zeit habe ich mit Leuten gesprochen, die KI in ihrem Beruf anwenden, um sich ein Bild, einen Eindruck von Sachverhalten zu verschaffen, oder auch künstlerisch nutzen. KI kann ja, wie wir auch in der FC sehen, inzwischen z.B. Fotos bestens imitieren. Die Frage war, ob und wie es mit KI gelingt, uns mit Abstraktion von Geschehnissen, Sachverhalten, an denen wir selbst nicht unmittelbar beteiligt sind oder waren, jenseits vom fotografisch Dokumentarischem ein Bild zu schaffen.Mich beschäftigt der Krieg gegen die Ukraine, aber auch andere Kriege auf der Welt, von denen die Medien berichten. Die Frage ist also, ob es mit KI gelingen kann, meinem Gefühl, meiner Emotion am Beispiel des Angriffskrieges in der Ukraine bildnerisch in abstrahierter Form Ausdruck zu verleihen. Ich bin und war ja nicht vor Ort, kann also nichts Dokumentarisches zeigen. Also geht eigentlich nur etwas Abstrahiertes: Farben und Formen zu meinen Empfindungen. Fotografisch habe ich das schon in Ansätzen versucht.
Immerhin wirkt das KI-Bild auf Dich zerstörerisch. Es wirkt also irgendwie. Das ist schon einmal gelungen. Dann könntest Du es wertschätzen, wenn Du wüsstest, dass es Handarbeit ist. Wertschätzung geht für Dich also nicht mit KI. Das ist nachvollziehbar.
Ich stehe dem Generieren des Bildes mit Worten und dem Ergebnis auch ziemlich zwiespältig gegenüber, da die Gedanken und die Worte zum Generieren (Stichwort Kreativität) von mir sind, das Ergebnis aber nur mittelbar. "Mittelbar" ist der Haken. Durch die Abstraktion kommt es meiner Intention nahe, es bleibt aber eine Distanz zum Ergebnis. Geht mir bei experimentellen apparate- und bearbeitungslastigen Digitalfotos aber oft ähnlich. Mit anderen Worten: Ein nicht abgeschlossenes Experiment und ein Selbstversuch.