Ausgelagert und Ausgeschafft? - Oder doch Weihnachten?

Ausgelagert und Ausgeschafft? - Oder doch Weihnachten?

(Architektur - Ausschnitt - No.14)

Dieses schmucklose kleine Eisenkreuz fasziniert mich seit ich es zum ersten Mal gesehen habe (:)

Es steht unmittelbar neben dem wuchtigen Kirchengemäuer von Manolas
(im Bild eine Ecke davon, mehr davon via Bild-Link unten).
Neben der Kirche erscheint es geradezu mickrig, dazu ist es hässlich vermalt, aufgepflanzt auf eine dünne hohe Stange.

Natürlich sitzt zuoberst auf der Kirchenkuppel zusätzlich ein grosses, weiss bemaltes Steinkreuz,
wie es sich in den Kykladen gebührt.

Doch trotzdem: Was soll dieses rostige Kreuzchen? Und dazu:
DAS Symbol des Christentums - aus der Kirche verbannt - eine hirnrissige Vorstellung?

Zwar klärte sich das Kreuz beim Blick durchs Tele als schlichtes Ende einer dünnen Fahnenstange.
__________________________

Doch die Fantasie vom ausgelagerten Christus liess mich nie mehr los.
Erst an diesen Adventstagen mit ihren kriegerischen und terroristischen Schrecken dämmerte mir,
dass mein bissiger Gedanke sogar Sinn macht (:)

Berichten zufolge war Christus ja viel öfter unter den Menschen in der Welt als dass er sich in Synagogen aufhielt.

Folgerichtig muss das Kreuz auch hinaus in die Welt - dort ist sein Wirkungszentrum!

Dazu kommt: Dieser Christus hat den Menschen um ihn herum gezeigt wodurch sie die Welt besser machen könnten.
Und genau dieses Know-How dürfte ja auch in unserer von Unheil strotzenden Zeit manche wirklich interessieren.
Gut daran: Es ist Faktum, man muss also nicht irgend etwas glauben. (1)

Mit diesem hoffenden Hintergrund wünsche ich allen frohe Weihnachten.
Wünsche mir und Euch Fantasie und Mut, die Welt rund um uns besser zu machen.
Es gibt - neben Christus ja auch noch viele andere Figuren, bei denen man lernen kann wie das gelingen kann.

1) Daran ändert auch Ausrufung eines ‘postfaktischen’ Zeitalters nichts. Ein solches bedeutet bloss :
Es lebe die Lüge! - Wahrheiten zu verleugnen wird Zeitstil!
Und dies bedeutet Gutes zu (zer)stören statt zu mehren.
Lasst uns entschieden dagegen leben.


Manolas, Thirasia, Santorini (GR), Okt. 2016

Grösserer Ausschnitt: