• Pekka H. 09/11/2018 14:00

    Ich bin jeden Tag mindestens 10.000 Schritte gegangen und habe mindestens zwei Bilder gemacht. Tatsächlich waren es am Tag im Schnitt des letzten halben Jahre 12 bis 14 km (je nach Schrittlänge), die mein Fitnesstracker aufgezeichnet hat. Dementsprechend hätte ich mich irgendwann furchtbar gelangweilt, sobald ich zwei Bilder 'im Kasten' habe. Also sind es auch mal vier oder fünf gewesen. Aber immer mindestens zwei, und zwar immer mit dem Anspruch, die auch in einer Community zeigen zu können, also keine offensichtlichen Verlegenheitslösungen.

    Die Herausforderung, jeden Tag zu fotografieren, habe ich von meiner Fotolehrerin angenommen, die - neben Ihrer Arbeit an Projekten und der Lehrtätigkeit - selber jeden Tag ein Bild mit dem Smartphone macht und auf Instagram zeigt. Da ich gleichzeitig etwas für meine Gesundheit tun wollte, habe ich mir einen Mindestumfang an Bewegung verordnet und bin so von vornherein bei einer höheren Mindestzahl an Fotos gelangt.

    Klar war, dass ich nicht jeden Tag eine Kamera dabei haben würde, also wurde von Anfang an ausschließlich mit dem iPhone fotografiert. Ich störe mich aber daran, dass 'nackte' iPhonefotos sehr digital aussehen. Lust auf umfangreichere nachträgliche Bearbeitung hatte ich auch keine. Deshalb habe ich mit der App CrossProcess fotografiert, die der Aufnahme einen Farbfilter überstülpt, den ich allerdings vorher nicht beeinflussen kann. Anscheinend wird dabei analysiert, welche Farben vor der Aufnahme auf dem Display vorherrschen. Meistens passt es ganz gut, und damit konnte ich prima leben. Falls nicht, habe ich das Bild in SW umgewandelt oder nochmal fotografiert, in der Hoffnung, dass ein anderer Farbfilter zur Anwendung kommt. Manchmal war das der Fall, manchmal auch nicht. Egal, ist ja nur ein Bild.

    Da die App immer gleich einen Rahmen auf das Bild legt, entspricht das Bild exakt der Aufnahme (minus Rand), d. h. kein nachträglicher Beschnitt und kein Ausrichten möglich. Ich musste also lernen, den fehlenden Bildteil aufgrund des Rahmens schon bei der Aufnahme zu berücksichtigen und das Bild so zu komponieren, dass es eben keinen nachträglichen Korrekturbedarf gibt.

    Ich war aber ohnehin der Auffassung, dass ich mit dem ganzen Ausrichten und der nachträglichen Optimierung durch Beschnitt am Computer, den Bildern zunehmend die Seele genommen habe. Zu viel Perfektionismus ... Was ich stattdessen gesucht habe, ist der Eindruck von Beiläufigkeit und ein gewisser Charme des Unperfekten. Es ist an euch, einen Unterschied festzustellen, oder auch nicht.

    Der Verzicht auf die nachträgliche Bildbearbeitung am Rechner hat mich aber nicht davon abgehalten, bei Bedarf nach der Aufnahme noch den Kontrast, die Lichter und/ oder Schatten mit der normalen iPhone-Bildbearbeitung leicht zu korrigieren. Und immer wenn ich das getan hatte, musste auch die Sättigung zumeist leicht angepasst werden. Das war's dann aber auch schon. Ein paar Sekunden Zeit für ein Bild musste reichen und hat auch gereicht. Dass dabei immer mal wieder Tonwertabrisse entstanden sind, geschenkt ...

    Ach ja, und manche Bilder sind deshalb nachträglich in SW entwickelt, weil es im Fotoforum, wo ich überwiegend aktiv bin, eine Aktion gibt, die heißt 'Black Friday', bei der jeder, der mag, am Freitag pro Woche ein SW-Bild hoch lädt. Damit ich da mitmachen kann, habe ich auch hierfür Material gebraucht, dass ich dann schlicht aus dem laufenden Projekt genommen habe.

    Alle Unklarheiten beseitigt?