Pelue 22/01/2023 23:56
Bernadette, danke, die Diskussion ist wirklich spannend, und ich habe gerade bemerkt, dass ich die letzten Beiträge von Martina und Michael zum Motiv(ischen) infolge meiner nur sporadischen Anwesenheit leider nicht mitbekommen habe. Ich stimme insbesondere diesem Satz von Michael zu:"Aber mir geht es mittlerweile weit weniger um das Zeigen dieses Motivs, sondern um das Bild an sich, das dadurch erzeugt werden kann. Was ich anstrebe ist, dass wie bei einem Gemälde die Komposition stimmig ist. Der besondere Reiz liegt darin, dass man eben nicht wie in der Malerei eine Fläche, die stört, nachträglich gänzlich anders gestalten kann."
Genauso so sehe ich es auch. Wenn mich z. B. bei einer potenziellen Aufnahme etwa ein Ast oder sonst etwas anderes stört, fotografiere ich erst gar nicht, es sei denn, es handelt sich um ein zu vernachlässigendes Ästchen. Den Ast zu entfernen, wäre für mich eine unzulässige Manipulation, die über das bloße Schneiden, das Martina anspricht und das für gelungene Fotografie natürlich essentiell ist, hinausgeht. Ich bin an einem komponierten Bild dessen interessiert, was ich sehe. Selbst gegen den Begriff Ausschnitt hege ich eine Aversion. Er bagetellisiert m. E. die Fotografie. Ich frage mich immer, was damit wohl gemeint sein mag: Ein kleiner Ausschnitt aus dem Universum? Ein Ausschnitt aus einem Baumstamm, aus einer Hausfassade? Nein, meine Phantasie und mein über Jahre trainierter Blick signalisieren mir ein Bild, das ich festhalten möchte: im besten Fall einen geronnenen Augenblick, der von sich erzählt ...
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Lieber Photomann, nun haben wir sogar über Wochen Dein feines Foto zum Anlass genommen, ganz grundsätzlich zu werden. Danke für die Aufnahme.
Martin :-)
Bernadette O. 22/01/2023 17:52
Interessante Diskussion. Danke euch.Ich glaube, was banal genannt wird, ist individuell sehr verschieden. für sehr viele User hier wäre dieses Bild total banal. "Warum fotografiert man so etwas?" Wenn man sich aber damit beschäftigt, aus Alltäglichem interessante Bilder zu gestalten, dann ist es eben nicht banal. Auf den Standpunkt kommt es an - wie beim Fotografieren. ;-)