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Moskau 1986: Denkmal für Alexei Tolstoi

Moskau 1986: Denkmal für Alexei Tolstoi

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Moskau 1986: Denkmal für Alexei Tolstoi

Politisch motivierte Schauprozesse und Strafurteile haben in Russland "Tradition".
Alexei Tolstoi, entfernt verwandt mit den Schriftstellern Leo Tolstoi und Nikolai Turgenjew, war einer der Befürworter.
Während der Stalinzeit gab er sich dafür her, die Todesstrafe für vermeintliche Parteifeinde zu rechtfertigen.
(Sein Enkel verriet 2014 in einer TV-Doku, dass Stalin seinen Großvater dazu gezwungen hatte.
Aber Tolstoi selbst hatte sich während der Emigration eingeschleimt, um zurückkehren zu können.)

Auch Präsident Putin veranstaltet derartige Prozesse: Gestern wurde Putin-Gegner Alexei Nawalny verurteilt.
Er hatte sich nach dem Giftanschlag nicht bei seinem Bewährungshelfer gemeldet, da er in der Charité im Koma lag.
Ich hoffe, das russische Volk schmiedet daraus einen Sargnagel für Putin.

Angela Merkel hat Putin aufgefordert, sich an Rechtsstaatlichkeit zu halten und Nawolny freizulassen.
Dumm nur, dass wir hinter dem russischen Erdgas her sind und auch den Impfstoff Sputnik V gut gebrauchen könnten.
Wie die Sache weitergeht, wird auch über die Glaubwürdigkeit der Bundesregierung entscheiden.

Website mit Links zu den sozialen Netzwerken und zum YouTube-Blog: https://navalny.com/

[Mit Duplikatorvorsatz digitalisiertes Dia,
entstanden während meines Studiensemesters 1. August bis 18. Dezember 1986 in Moskau
mitten in der Gorbatschow-Ära]

Comentarios 11

  • Andreas E.S. 06/02/2021 12:51

    Ob Nawolny übersehen kann, dass er als David wenig Chancen hat, um gegen einen übermächtigen Gegener  mehr als ein paar Protestzüge zu gewinnen ?
    Ob es sinnvoll ist, Russland mit der Androhung die Pipeline II zu stoppen, zu bewegen glaube ich nicht. Ich bin der Ansicht, dass die Pipeline fertig gebaut werden sollte, auch wenn erstaunlich viele Staaten dagegen sind. Das geschieht offensichtlich nicht ohne deren eigenen Nutzen. Das Argument, dass wir abhängig vom russischen Gas würden zieht nicht, denn Russland hat sich bei Wirtschaftsverträgen,so viel ich weiß, immer vertragstreu verhalten. Das Grünenmädchen Annalena übersieht sicher nicht die Tragweite ihres Geschnatters.
    LG  Andreas
    • smokeonthewater 06/02/2021 16:44

      Man wird sehen, ob Nawalny die Massen hinter sich vereinigen kann. Anfänge sind zu beobachten. Seine Partei "Russland der Zukunft", eigentlich ausreichend finanziert von seinem "Fonds zur Korruptionsbekämpfung", muss einfach mehr Mitglieder gewinnen. Derzeit ist es ihr u.a. deshalb gerichtlich verboten, als zu kleine Partei in Erscheinung zu treten und bei Wahlen zu kandidieren. (Daran sieht man, wie Putin seine Richter im Griff hat.)

      Die Pipeline wird gebaut, das hat Merkel schon gesagt, als sie für Nawalnys Freilassung protestierte und der Diplomat ausgewiesen wurde. Ukraine und Polen haben was dagegen, weil sie nicht mehr von der Gasdurchleitung wie bisher die Hand aufhalten können. Frankreich ist aus Gründen der europäischen Einheit dagegen, eben weil Polen sich  dann erst recht nicht mehr an EU-Recht halten will. Wie wollen wir die aufmüpfigen EU-Mitglieder für Europa begeistern, wenn wir hintenrum mit schlechtem Beispiel vorangehen? Und die Amis wollen uns ihren eigenen Fracking-Dreck verkaufen.

      Natürlich sind wir abhängig vom russischen Gas. Bei den Arabern ist es aber wie das Öl zu großen Preisschwankungen unterworfen. Jedenfalls können wir Putin so keine politischen Forderungen stellen. Das weiß er, und das nutzt er aus.
  • homwico 03/02/2021 18:30

    Das wird eine spannende Sache. Wenn vielleicht endlich mal jemand eine Ar... in der Hose hat, steht er auf und sagt was Sache ist. Man sollte nicht mit Feuer spielen in der Hoffnung, dass man sich nicht verbrennt.
    Aber dass wird schwierig. Als Beispiel Christian Lindner: er macht den Mund nur auf, um sich und seine parteipolitischen Phrasen zu profilieren. Viel heiße Luft und wenig Ergebnis, geschweige denn eine sinnvolle Antwort oder Lösungsansatz.
    Sinnvoll wäre es, wenn jetzt alle im Sinne unser aller Wohl zusammen arbeiten.
    LG homwico
    • smokeonthewater 03/02/2021 21:40

      Da sagst Du viele richtige Dinge. Lindner ist natürlich darauf bedacht, im Wahlkampf eine gute Figur zu machen, und da kommt allerhand Populismus mit heraus. Aber er hat auch gute Ideen. Nach der letzten Wahl hat er gekniffen und lieber auf Opposition gemacht, und das könnte ihn bei der kommenden Wahl Stimmen kosten.

      Nawalny ist kein lupenreiner Demokrat, er strebt auch nach Macht und würde sich für eine Weltmacht Russland einsetzen. Insofern ist er Nationalist. Aber dennoch liegt ihm an Rechstsstaatlichkeit als Voraussetzung für Rechtssicherheit im Wirtschaftsleben. Genau das verhindert Putin, um sein Oligarchen-Netzwerk zufriedenzustellen, das ihn dafür politisch und finanziell unterstützt.

      Neben dieser staatlichen Korruption will Nawalny auch die Korruption von außen bekämpfen. Das wurde ihm einst und wegen der Wortwahl als Fremdenfeindlichkeit ausgelegt. Aber das hat mit der "deutschen Ausländerfeindlichkeit" nix zu tun. Für die Einreise aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion besteht keine Visumpflicht, und das ist geradezu eine Einladung für das organisierte Verbrechen aus den Kaukasusländern und den Terrorismus aus Tschetschenien. Dieses von außen gesteuerte Korruptionsnetzwerk existiert seit den 1970er Jahren und blühte unter Putin auf. Autonome Gebiete in Russland werden von muslimischen Warlords kontrolliert, die sich wie der IS aufspielen. Georgier und Aserbaidschaner ziehen ihre eigene Mafia auf. Das sind ganz andere Parallelgesellschaften als die Familienclans in Deutschland.

      Und damit will Nawalny aufräumen. Klar, dass sich Putin persönlich angegriffen fühlt. Aber mit Schauprozessen wird er diese Opposition nicht mehr los. Die hat sich festgebissen.

      LG Dieter
    • homwico 07/02/2021 19:27

      Und das ist sehr gut so.
      LG Wilhelm
  • sabiri 03/02/2021 10:54

    Da halt ich es mit Sahra Wagenknecht. Wir sind da wenig konsequent mit wem wir Geschäfte machen.
    LG Gerhard
    • smokeonthewater 03/02/2021 11:03

      Damit werden unsere Regierungsmitglieder unglaubwürdig. Geld regiert die Welt, da müssen die Werte in den Hintergrund treten.
    • sabiri 03/02/2021 11:24

      Ich habe die Rede von Xi Jinping auf der Davos Agenda gehört.
      Man könnte meinen China sei eine Wohltätigkeitsveranstaltung.
    • smokeonthewater 03/02/2021 14:51

      Sicher, ein paar lassen es sich gut gehen. :-)

      Tatsächlich brummt die Wirtschaft in China. Und teilweise werden bereits höhere Gehälter (nicht Löhne!) als in Deutschland oder USA gezahlt. China überholt den Westen im Eiltempo.
  • Fotobock 03/02/2021 10:41

    Jedem sein Denkmal. Kritiker sind nie erwünscht, merkt man derzeit leider auch hier, wie Menschen durch diese unsichere Angstpolitik auch dazu verleitet werden, andere Menschen, die kritisch denken, anzugreifen. Gefährliche Sache, sieht man ja in Russland, wie das enden kann. lg Barbara
    • smokeonthewater 03/02/2021 10:54

      Wenn die Kritik fundiert ist, also verifizierbare Belege nennt und nicht aus der Luft gegriffen oder aus dem Zusammenhang gerissen ist, muss man sie akzeptieren.

      Navalny ist kein lupenreiner Demokrat, aber er bekämpft die verfestigten Machtstrukturen und die Korruption von oben (Putins Seilschaften) und von außen (kaukasische und mittelasiatische Mafia).
      LG Dieter

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