9.192 101

Mundenheim 36

Ludwigshafen
September 2007

Für Frau W. und .






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Comentarios 101

  • HERR L. 20/01/2009 19:34

    lieber jörg,

    erst jetzt gefunden. außergewöhnliches bild. ich musste eine ganze weile überlegen, wo das denn örtlich ist. es erstaunt mich, wie fremd doch das bekannte sein kann, wenn es abgelichtet wird.
  • Hi There 12/12/2008 15:00

    *lol*
  • Kronenberger 24/11/2008 17:22

    Ziel und Zweck der Aktion ist schlicht: einem bislang möglicherweise alleine vor sich hin agierenden Fotographen die Möglichkeit aufzuzeigen, mit anderen Fotographen in Kontakt zu kommen - "Fotos ausstellen und diskutieren", wie es auf der Startseite der fc so schön heißt. Kontakt muß nicht heißen, "community" zu veranstalten - es reicht m.E. völlig aus, Bilder von anderen zu sehen und seine eigenen Bilder anderen zu zeigen, die solche Bilder auch sehen wollen. Wie ich oben schon polemisch anzudeuten suchte: Gullideckelfotographen, Aldiparkplatzknipser, Mülleimerchoreographen und Finanzamtsnebenstellenablichter können mit den Säulenheiligen der Fotographie recht wenig anfangen - sie brauchen eine Relation (im durchaus logischen Sinne) zu ihresgleichen.

    Sektiertum ? - "Ich kann keinen Menschen achten, der nicht Hannoversche Staatshandbücher sammelt!" (Arno Schmidt: Das steinerne Herz)

    Verständigung ? Kieslowski erzählte in einem seiner letzten Interviews für DIE ZEIT eine Anekdote von einer Bienale als Antwort auf die Frage nach der Gemeinschaft des europäischen Kinos: Er hätte mal Pissen gehen müssen während der Festveranstaltung, und hätte auf der Herrentoilette Wim Wenders getroffen, der sich die Hände wusch, und Marcello Mastroianni, der es keine halbe Stunde ohne Zigarette aushielt. Sie hätten sich nur kurz zugenickt, und kein Wort miteinander gesprochen. Das wäre das, was er sich unter der Gemeinschaft des europäischen Films vorstelle.

    Viel schlauer als Kieslowski will auch ich nicht mehr sein.
  • Berthold Heisterkamp 24/11/2008 16:49

    aha, also ist ziel und zweck dieser aktion der eintausch der "selbstgewissen borniertheit des gemeinen hobbyfotografen" gegen die selbstgewisse borniertheit des hobbyfotografen _extended version_?
    es gibt viele in "unserer" gruppe, die den anspruch der alleinseligmachenden staatskirche bei weitem totaler und radikaler vor sich her tragen als die gemeinen hobbyfotografen.

    so wird das nie etwas mit der verständigung unter den fotografenvölkern.
  • Kronenberger 24/11/2008 14:35

    @ Monica Lewinsky

    Die Leuchtkugel, die einzelnen den Weg zeigen kann, verstehe ich in gewissem Sinne wortwörtlich: die einzelnen zeigen kann, daß "wir" hier sind - und wo "wir" zu finden sind. Das polarisierende Aufeinandertreffen von Hobbyfotographentum und ... äh ... "Bildschaffenden" (das hört sich so nach Reichslichtbildkammer innerhalb der Reichskulturkammer an) - mir ist der Ausdruck "Fotokünstler" eigentlich lieber ... aber Namen sind Schall und Rauch ... - ja, dieses Aufeinandertreffen ist hierfür garnicht mal unschädlich.

    Meine eigene fotographische Lebensgeschichte ist geprägt von den Niederknüppelungen eigener Bemühungen durch das Hobbyfotographentum, erstmals noch zu Pubertätszeiten. Ich habe mich jahrzehntelang für meine Art zu Fotographieren derart geschämt, daß ich von erruptiven Ausnahmen abgesehen keine Kamera mehr anzurühren traute, bis ich jemandem konkret begegnet bin, der mich diesbezüglich an der Hand genommen hatte, und mir das Gefühl vermittelte: das ist gut so, was Du machst, mach weiter so.

    Daß ich selbst nach meinem Beginn in der fc rasch "Anschluß" an "Euch" bekommen habe, beurteile ich selbst als glücklichen Zufall. Im ohrenbetäubenden Rauschen des Blätterwaldes hier fällt es doch mitunter sehr schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen - die Kathegorien, Sektionen und "Channels" hier helfen doch kaum weiter. Auf 100 Schrottbilder kommt ein sehenswertes.

    Das Voting indessen ermöglicht es, einem Bild für einen begrenzten Zeitraum eine stark erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen - und eben auch eine gewisse Aufmerksamkeit für "unsere" Präsenz. Sollte auch nur - und jetzt werde ich emphatisch - ein einziger aufgrund eines solchen Votings darauf aufmerksam gemacht werden können, daß die selbstgewisse Borniertheit des Hobbyfotographentums nicht der Weisheit letzter Schluß und die alleinseeligmachende Staatskirche ist, und darin bestärkt werden, seinen im obigen Sinne eigenen Weg weiter zu gehen - dann ist das für ein solches Voting mehr "Erfolg", als genug.

    Die Illusion, einem gediegenen Hobbyfotographen seine Scheuklappen abnehmen zu können, habe ich ganz schnell aufgegeben. Ab und an löckt der Stachel zu kleinen Provokationen, aber das wars dann auch.

    "Die Masse wird nie Philosoph sein." (Platon)
  • Kronenberger 24/11/2008 14:14

    Ich persönlich wahre lieber zum Begriff der Ästethik einen gewissen Abstand. Ich versuche ohne diesen Begriff auszukommen, zumal er in seinem Gebrauch durch das Hobbyfotographentum stark mit Giftstoffen kontaminiert ist.
    Die "ästethischen Gründe" dienen diesem nämlich als formularmässige Rechtfertigung für einen frivolen Umgang mit dem Motiv, das "ästhetisch" konstruiert wird bis zu den Verfremdungen der Bildbearbeitung - vom primitiven "Wegstempeln" bis hin zu "HDR" und ähnlichen Techniken.

    Ich verwende in ähnlichem Zusammenhang lieber den Begriff des "Ordnung schaffens" - ganz im Sinne Huizingas: das Spiel schafft Ordnung, wo zuvor nur das Chaos war. Im vorliegenden Beispiel war es auch ganz konkret Jörg Schmiedekind, der diese Mundenheimer Strassenszene fotographisch "geordnet" hat. Diese ordnungsstiftenden Techniken sind übrigens wunderbar auch an den topomatischen, Frau W.'schen und giraffenhälsischen Kunstwerken zu beobachten. In ihrem Kern stehen Linien und deren geometrische Bezüge zueinander und zu den Bildrändern. Es ist im Grunde eine recht einfache Geschichte - in der Theorie. Groß Aufhebens darüber zu machen lohnt kaum. Man muß halt üben, üben und nochmals: üben - viel Geduld haben.

    Das alles ist - wohlgemerkt - keine Theorie der Fotographie im allgemeinen, sondern eine Beschreibung einer bestimmten Art von Fotographie - nämlich meiner eigenen.

    Die kühne Überhebung liegt darin, sie auch anderweitig verwirklicht zu sehen, in der Vermutung, daß andere, beispielsweise die vorgenannten, auf gleiche oder ähnliche Art und Weise vorgehen. Das irgendwo Beschämende ist: sie machen es viel besser als ich es je werde tun können.
  • Berthold Heisterkamp 24/11/2008 14:03

    Kronenberger , 21.11.2008 um 0:26 Uhr
    "Ich vergleiche solche Vorschläge für dieses Voting gerne mit Leuchtkugeln, die man durch eine nebelige Nacht schießt. Für 48 h können sie dem einen oder anderen einen Weg zeigen..."

    naja, das ist hier doch eben nicht der fall. diese kontextlose "leuchtkugel" irritiert und erschrickt in dieser umgebung mehr, als sie zeigt. besonders irritierend ist die teilweise überhebliche haltung der bildschaffenden (ich nehme mich da nicht aus), die lediglich zu einer weiteren verhärtung der fronten führt.

    ich sehe den mechanismus so: unverschämte und dämliche kommentare von leuten, die ihr fotohobby nicht ganz so wichtig nehmen wie die bildschaffenden, provozieren natürlich entsprechende gegenreaktionen unserer fraktion. womit wir bereits die das bild betreffende diskursebene verlassen hätten und uns nur noch über die vermeintliche dämlichkeit des ungebildeten knipservolks lustig machen. hier geht es in keinster weise um die popularisierung eher unbekannter bildsprachen, hier steht die selbstbeweihräucherung und abgrenzung einer kleinen gruppe von bildungsbürgern gegenüber dem plebs im vordergrund. diesen mechanismus kann man auch schön im allgemeinen kunstbetrieb beobachten, lest doch nur mal rezensionen über irgendwelche zeitgenössischen künstler. die dort benutzte sprache ähnelt sehr stark dem jägerlatein; nicht eingeweihte personen können mit dem geschreibsel wenig bis gar nix anfangen.

    also, ich hatte immer viel spaß an dieser billigen provokation auf bildlicher und sprachlicher ebene, mittlerweile zeigen sich aber doch ermüdungserscheinungen :-)
  • S. Dekind 24/11/2008 12:56

    herr kronenberger: köstlich und zutreffend.
    wie meist.
    :-)
  • Kronenberger 23/11/2008 20:05

    Ästethik ist die Lehre vom Schönen - eine philosophische Disziplin. Damit hört es aber auch schon auf, das Eindeutige.

    Die Fähigkeit, klar zu artikulieren, warum man ganz bestimmte Dinge auf ganz bestimmte Weise fotographiert, halte ich nicht für ein glückliches Abgrenzungskriterium zum "Zeitvertreib". Ich bin felsenfest davon überzeugt, daß die ganz überwiegende Mehrzahl der Hobbyfotographen nicht nur ganz konkret sagen kann, warum bestimmte Dinge auf eine ganz bestimmte Weise fotographiert werden müssen - sondern darüberhinaus auch angeben und begründen kann, daß und warum alles andere Scheisse ist.

    Der verbindende Punkt ist das Persönliche - ein gutes Bild ist ein "eigenes" Bild - es ist das Ergebnis eines Prozesses der Aneignung des Motivs. Der Gegenbegriff wäre das entfremdete, fremdbestimmte Bild als Ergebnis Hobbyfotographistischer Bemühungen - das erklärte Ziel des Hobbyfotographen ist es ja stets, in real-sozialistischer Diktion immer "noch besser" zu werden, sich selbst und seine Persönlichkeit (sofern überhaupt vorhanden) völlig auszumerzen und zumindest in seinen Bildern völlig aufzugehen im unpersönlichen Nirvana der 100%igen Übereinstimmung mit Mode und Masse, der Traum des Zöglings Törleß von der Existenz als perfekter SA-Mann beim ultimativen Reichsparteitag der Erlösung, die fotographische Endlösung sozusagen. Soetwas ist kein Zeitvertreib - soetwas ist "Ernst" ! Kein Beruf zwar, aber eine quasi-heilige Berufung. Das Hobby gehört schließlich zum Religionsersatz der sakularisierten Welt - bietet Gemeindeleben ("community") und Pilgerfahrten ("UT"), bei dem die Kamera an die Stelle des Rosenkranzes tritt. Ave Minolta, gratia plena !

    Man greift zu kurz, den Hobbyfotographen als Freizeitvernichter anzusehen - wie ich es auch noch bis vor kurzem tat. Damit wird man ihm keinesfalls gerecht und kann auch nicht den geradezu heiligen Zorn gegenüber Ungläubigen, Heretikern und Ketzern nicht einmal ansatzweise erklären. Der Zeitvertreiber ist dagegen eine eher erfreuliche Erscheinung: er nimmt nämlich das ganze Gedönse wenigstens nicht ernst, und begreift es als das, was es letztendlich auch ist: ein Spiel (im Sinne Huizingas).

    Prost !
  • Kronenberger 23/11/2008 16:50

    Jetzt mal bar aller Ironie - ist dieser ganze Überbau ästethischer Theorie wirklich notwendig ? Mir kommt er, um ehrlich zu sein, ein wenig aufgepfropft vor. Gut - das ist ein sehr subjektiver Eindruck aufgrund weniger verbaler Äusserungen hierzu. Ich selbst jedenfalls kann mich mit dieser Haltung nicht anfreunden. Ich habe kein spezifisches Interesse an Motiven. Ich gehe aus dem Haus, mit Hund und Kamera. Nachdem ich das drei Jahre lang gemacht habe, kann ich mir kaum noch einen Flecken auf dieser Erde vorstellen, auf dem es nicht spannend wäre, mit Hund und Kamera aus dem Haus zu gehen. Selbst meine miefige totsterbenslangweilige Kleinstadt in der Ostzone hält immer wieder Überraschungen für mich bereit - manchmal nur wenige Schritte abseits des üblichen Weges. Mundenheim, Meiningen, Memmingen, Macao, Marly-le-Roy, München oder Medelsheim - ist doch völlig scheissegal wo und was. Der Blick durch das Objektiv - meinethalben der "fotographische Blick" schlechthin - macht aus einem Stück alltäglicher Welt ("dieser ganze Scheiss hier") überhaupt erst ein Motiv.

    Einer meiner Lieblingswitze geht so:

    Wie fängt ein Mathematiker einen Löwen ?

    Ganz einfach: er schlägt den Einheitskreis, und stellt sich daneben. Dann guckt er, ob der Löwe drinn ist. Ist das nicht der Fall, dann stellt er sich in den Kreis, und spiegelt das Kreisinnere an der Kreislinie nach aussen und das Kreisäussere an der Kreislinie nach innen. Dann ist der Löwe drinn - und der Mathematiker draussen.

    In diesem Sinne spiegelt man an der Kamera, am Objektiv (und dem ganzen Gedönse einschließlich gimp 2.0) - meinethalben an der Fotographie schlechthin - die Welt einerseits und das ästhetische Empfinden andererseits. Dafür braucht man kaum eine spezifische Ausbildung - Vorbildung ist der Objektivität (sic) nur abträglich. Es reicht völlig, ein halbwegs gebildeter Mensch zu sein - womit ich aber zugebe, daß Fotographie in diesem Sinne nur für eine relativ kleine Minderheit der wahlberechtigten Bevölkerung überhaupt in Frage kommt. Leider werden jedoch Fotoapparate ohne entsprechende Bildungsnachweise frei verkauft - eine viel zu weitgehende Liberalität, deren fürchterliche Folgen man u.a. bei solchen Votings alle Tage beobachten kann, aber darum gehts hier ja nicht.

    Eine spezifische Ausbildung braucht man dann, wenn man

    a) mit Fotographie seine Brötchen verdienen will,
    oder
    b) wenn man - und sei es auch nur lokal oder regional - berühmt werden will.

    Im Falle a) braucht man eine klassische Fotographenlehre, im Fall b) darüber hinaus ein Maß an Ehrgeiz, sozialer Empathie, der Kunst des politischen Verhaltens und Skrupellosigkeit, daß man ohne weiteres auch eine Bank leiten, Ministerpräsident eines Bundeslandes, Bischof oder Zuhälter sein könnte. Mit Fotographie hat das nichts mehr zu tun.

    C'est tout.
  • Kronenberger 23/11/2008 13:27

    Lieber Jörg, jetzt hast Du in etwa so geschrieben, wie mein Hund guckt, wenn er fotographiert wird ! ;-)
  • S. Dekind 21/11/2008 10:23

    herr kronenberger, ich möchte aber doch darauf hinweisen, dass meine sujets nicht eine notlösung sind, sondern dass dahinter ein grundsätzliches interesse an baulicher alltags-gestaltung steht - und das älter ist, als meine fotografischen bemühungen.
  • Kronenberger 21/11/2008 0:26

    Ich vergleiche solche Vorschläge für dieses Voting gerne mit Leuchtkugeln, die man durch eine nebelige Nacht schießt. Für 48 h können sie dem einen oder anderen einen Weg zeigen. Jeder, der am Anfang steht, ist auf andere Bilder angewiesen - und auf Fingerzeige zu eigenen Bildern. Es nützt, finde ich, nicht sehr viel, sich vornehmlich mit irgendwelchen Säulenheiligen der akademischen Fotographie zu beschäftigen. Ein paarmal habe ich online in sowas reingeguckt ... aber um ganz ehrlich zu sein ... es hat mich einfach nur gelangweilt.

    Es ist jetzt zwar polemisch, aber trotzdem:

    Wat nützt mich Capra's sterbender Soldat vom Spanischen Bürgerkrieg ? Dat is länger her, als mein Vadda alt geworden is' ! Und ausserdem kannichnich jedesmal jemand totschießen, wenn ich mal 'n Foto machen will. Wemma keine sterbenden Soldaten aufm silbernen Tablett serviert kriecht, mußmerhalt Mülleimer, Gullideckel, Stromverteilerkästen und LKW-Parkplätze knipsen - und sich an denen orientieren können, die auch gerne davon absehen wollen, jedesmal irgendein bescheuertes Modddlll für ein gutes Foto mausetot zu schießen.
  • Thomas Leder 20/11/2008 18:51

    ich vote nur für diese "verarschungsbildchen" ... :-)
  • S. Dekind 20/11/2008 14:12

    man darf auch nicht vergessen, dass sich leute wie ich oder ein großteil meiner 'online-freunde' garnicht für das voting interessieren.
    oft läuft sowas durch, und man merkt es hinterher.

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