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Rogier van der Weyden: Die Jungfrau und das Kind auf dem Thron (1433)

Rogier van der Weyden: Die Jungfrau und das Kind auf dem Thron (1433)

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Rogier van der Weyden: Die Jungfrau und das Kind auf dem Thron (1433)

[Mehr Skurriles und Besonderes aus dem Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid]

Rogier (1399 – 1464) wird zusammen mit Jan van Eyck als bedeutendster flämischer Maler des 15. Jh. gefeiert.
Van Eyck malte die inthronisierte Madonna in nahezu verwechselbarer Weise; beide Maler kannten sich.

Das ikonografische Motiv symbolisiert die Jungfrau Maria durch Thron und Krone als "Himmelskönigin".
Am Ringfinger der Hand, die das Kind hält, ist ein Ring zu erkennen, der sie als Braut Christi kennzeichnet.
An ihrer Brust stillt sie also zugleich das Jesuskind und ihren (späteren) Gemahl.
Diese Rolle nimmt er erst nach beider Himmelfahrt ein, wenn Maria an seiner Seite zur Himmelskönigin gekrönt wird.

Rogiers Bildnis ist eine Öl-auf-Holz-Miniatur von 15,8 × 11,4 cm, also geringfügig größer als eine DIN-A6-Postkarte.
Hier die Vergrößerung des Museums: https://www.museothyssen.org/sites/default/files/imagen/obras/descarga/1930.125_virgen-nino-entronizada.jpg
Ein Jahr vor diesem Bild hatte Rogier seinen Meistertitel erhalten und konnte eine eigene Werkstatt eröffnen.
So wird dieses Bild noch nicht in der Liste seiner bedeutendsten Werke geführt, aber er hatte bereits viele Aufträge.

Schon 1435 war er in der Lage, bei seiner Geburtsstadt Tournai eine Art Lebensversicherung abzuschließen.
Als Stadtmaler von Brüssel und dank bedeutender italienischer Kunden gelangte er schnell zu Reichtum.
Er war am Ende so reich, dass er mehrere Klöster finanziell unterstützte.

Comentarios 17

  • Jean-Pierre39 04/12/2020 3:56

    Sehr interessant und lehrreich die Diskussion um die Bereiche Malerei und Farben.
    Zum Thema um den Marienkult behalte ich meine Meinung besser für mich.
    Lieben Gruss Jean-Pierre
    • Dorothee 9 04/12/2020 9:09

      warum?
    • Jean-Pierre39 04/12/2020 13:20

      Hier geht es mir mehr um die Fotografie, um die bildliche Darstellung allgemein, und nicht um klerikale Dogmen.
      Dir ein schöne WE und lieben Gruss J-P.
  • Dorothee 9 03/12/2020 11:27

    immerhin: er ist für damalige Verhältnisse alt geworden! (ist so ein Tick von mir, muss immer ausrechnen wie alt der- oder diejenige wurden)
    • Dorothee 9 03/12/2020 17:34

      wieso ungesund?
    • smokeonthewater 03/12/2020 19:05

      Viele Reiche ernähren sich ungesund, weil sie sich Kalorien in Form von Fett und Alkohol leisten können. Wenn er Veganer gewesen wäre, hätte er es uns in seinem Oeuvre permanent mitgeteilt.
    • Dorothee 9 03/12/2020 19:08

      Schon klar, aber das widerspricht doch meinem "er ist recht alt geworden"-Kommentar. Oder missverstehen wir uns ?
    • smokeonthewater 03/12/2020 19:43

      Kann man so oder so sehen.
      Du meinst, 65 war damals alt. Im Durchschnitt sicher.
      Ich meine aber, schon damals sind mache Leute über 80 geworden, vor allem wer nicht sechs oder sieben Tage in der Woche 16 Stunden schuften musste. Das trifft auf unseren Maler bestimmt zu, der die Ausführung seiner Werke in einem bestimmten Stadium seiner Werkstatt überlassen hat. Dass er dennoch "nur" 65 wurde, liegt eher am Lebensstil der Reichen, mutmaße ich.
  • Fotobock 02/12/2020 0:39

    Ein sehr schönes Bild, detailgenau. lg Barbara
  • homwico 01/12/2020 17:38

    Bekommt durch die Anordnung der Rahmen eine schöne räumliche Tiefe.
    Schön auch die Beschreibung.
    LG homwico
  • anne47 01/12/2020 11:18

    Dafür, dass das Bild so klein ist, hat der Maler es aber sehr detailreich gemalt im mittelalterlich gotischen Rahmen. Das blaue Gewand leuchtet sehr schön. Das Jesuskind ist allerdings nicht so ganz gelungen, die Proportionen von Kopf und Körper stimmen nicht so ganz, aber das war zu der Zeit oft der Fall. Auf jeden Fall ein sehr bemerkenswertes Gemälde.
    LG Anne
    • anne47 01/12/2020 14:26

      danke für die Infos, Krapplack kannte ich bisher nicht, Eisenoxid schon eher. Erstaunlich, dass die Leuchtkraft der Farben so lange hält
    • smokeonthewater 01/12/2020 16:18

      Krapplack wird heute immer noch verwendet, auch in Temperafarben. War eine der Lieblingsfarben eines meiner Dozenten an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, wo ich einen 18monatigen Jugendgrundkurs absolvierte. Er schwärmte für die Alten Meister, von denen eine ganze Menge im Leipziger Bildermuseum hängen und die seinerzeit auch einen Werner Tübke inspirierten. Tübke holte die Farbpigmente und Motive der Renaissance zurück ins 20. Jahrhundert.

      Dass das Rot und das Blau noch so strahlen, liegt an ihrer hohen Lichtechtheit. Die Alten Meister wussten auch schon um die Beständigkeit der Farben und haben die besten Pigmente gewählt. Da sie nie der UV-Strahlung im Sonnenlicht ausgesetzt waren, sind sie praktisch nicht gealtert.
      Hinzu kommt die Konservierung in einer Ölschicht, die zwar zum Vergilben neigt, aber spürbar auch nur dann, wenn das Öl eine ungünstige Zusammensetzung hat. So genügt es bei vielen alten Gemälden, sie einfach zu reinigen – meistens von Ruß aus Fackeln oder Lampen lange vor der Erfindung des elektrischen Lichts.
    • anne47 01/12/2020 16:34

      Bilder von Tübke habe ich mal hier in Köln gesehen, zusammen mit Lüpertz, das war noch vor der Wende
    • smokeonthewater 01/12/2020 17:10

      Tübke durfte in den Westen reisen, um die hohen Herrschaften zu porträtieren und auch sonst seine Kunst für viele D-Mark zu verkaufen – um das Geld in der DDR bei Schalck-Golodkowski abzuliefern.