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Rolleiflex SLX  Story

Rolleiflex SLX Story

8.504 10

Kulturbeutel


Premium (Complete), Garbsen

Rolleiflex SLX Story

Als das Jahr 1980 zu Ende ging sprach mich ein Freund meines Vaters (Mitarbeiter bei Rollei) an, ob ich Interesse an einer Rollei SLX hätte. Interesse schon, aber nicht das nötige Kleingeld. Eine SLX kostete bei Markteinführung 1976 rd. 6.000,- DM

Das ich dann ein unglaubliches Schnäppchen gemacht hatte kam so:

Die bereits 1974 auf der Photokina vorgestellte SLX konnte jedoch erst ab 1976 geliefert werden. Die neue Kamera war die erste elektronisch gesteuerte Mittelformatkamera und richtungsweisend im Kamerabau. Die angesprochene Zielgruppe von Profis verlangten natürlich ein fehlerfrei funktionierendes Werkzeug, was die SLX in der Anfangszeit leider nicht immer erfüllen konnte. Um die Kunden mit „Problemkameras“ nicht zu vergrellen, wurden neuwertig defekte Kameras sofort gegen neue getauscht. Die absolut neuwertigen, zurückgenommenen Kameras wurden repariert, wobei es sich häufig um Kleinigkeiten handelte und verschwanden dann im großen Schrank.
1978/79 kam dann eine 2. überarbeitete Version der SLX auf dem Markt, bei welcher die Anfangsprobleme ausgeräumt waren.

Das war auch die Zeit, wo Rollei so langsam zum finanziellen Problemkind wurde und Geldgebern, hauptsächliche der Nord/LB, schwer auf der Tasche lag. Diese war überglücklich, mit der Deutschen Fotoholding GmbH (Porst) einen neuen Gesellschafter gefunden zu haben, der im April 1981 die Gesellschaft übernahm.
In der Zeit davor versuchten man alles Verwertbare zu Geld zu machen und man erinnerte sich auch an die reparierten Schätzchen die irgendwo in Schränken lagen. Um den Markt nicht mit reparierten „Billigkameras“ zu überschwemmen kam es zu einem großangelegten Mitarbeiterverkauf. Der Mitarbeiter musste sich allerdings verpflichten, die z.B. Kamera min. 1 Jahr zu behalten bevor sie weiterverkauft werden durfte.
Und so kam es, dass ich im Januar 1981 Besitzer einer fast nagelneuen Rolleiflex SLX wurde, im Originalkarton, mit Planar 2,8/80, Akku, Ladegerät, Filmmagazin 6 x 6 und das alles für 565,- DM!!!
In der Folgezeit war ich mit stolzgeschwellter Brust fast nur noch mit der SLX unterwegs. Ich habe sie noch heute (Foto) und sie funktioniert wie am ersten Tag. Übrigens, alle vorangegangenen s/w Fotos wurde mit der SLX aufgenommen.

Comentarios 10

  • christ.a 09/08/2020 13:28

    Holla, die Waldfee! Wenn das mal kein Hauptgewinn war!
    LG Christa
  • Jörg Klüber 08/08/2020 0:31

    Ich kann Dich sehr gut verstehen! ;-)
    LG Jörg
  • W. Franke 07/08/2020 16:19

    Ein Prachtstück mit einer sehr interessanten Geschichte. Da hast du wirklich Glück gehabt, so günstig an eine so tolle Kamera zu kommen.
    LG aus SA
    Willi
  • Daniel 19 07/08/2020 14:47

    Ja wenn das kein Schnäppchen ist. Zu diesem Erwerb gratuliere ich dir, auch zu den den interessanten Geschichten hinter solch tollen Kameras. LG Daniel
  • Engel Gerhard 07/08/2020 14:04

    wenn schon Schnäppchen, dann noch mit einer sagenhaften Geschichte verbunden... Wunderbar, auch in Sachen Fotografie.
    Lieben Gruss Gerhard
    p.s. die Linhofgeschichte ist noch nicht ganz fertig, es ist noch weiteres Material zum Vorschein gekommen, daher habe ich noch kein Mail geschickt..-)
  • Norbert Will 07/08/2020 11:29

    Man fragt sich ob der Ruf von Rollei in dieser Zeit nicht mit Absicht schlecht gemacht wurde ?
    VG Norbert
    • Kulturbeutel 07/08/2020 18:27

      Der Ruf von Rollei war in den 70igern eigentlich nicht nicht schlecht,
      Die kleine Rollei 35 verkaufte sich wie geschnitten Brot. Allerdings war die SL35  nur mit Arbeitsblendenmessung den Japanern ziemlich unterlegen.  Wie bei so vielen deutschen Kameraherstellern wurden jedoch Entscheidung getroffen, die dem Fortbestand nicht gerade förderlich waren.
      LG Manfred
    • Norbert Will 07/08/2020 19:08

      Solche Entscheidungen werden nicht nur in der Kameraindustrie getroffen :-) ! VG Norbert
  • Thomas Tilker 07/08/2020 9:50

    ...eine interessante Story...und was für ein Schnäppchen!
    VG Thom