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St. Michael (Hildesheim) " Blick in den Seitenschiff..."

St. Michael (Hildesheim) " Blick in den Seitenschiff..."

KHMFotografie


Premium (World), Kaiserstadt / GosLar in NDS

St. Michael (Hildesheim) " Blick in den Seitenschiff..."

Nikon D 800 / Sigma 12-24@ 15mm / F 8 / ISO 2500 / Aufnahmemodus M / 1/40 Sek, -0,1 EV / Einzelaufnahme / Freihand. / 9. 2013

St. Michael (Hildesheim) "En regardant dans le couloir ..."

Auf kirchentour in Hildesheim mit Andreas Liwinskas ..war eine tolle Tour..



Mein "Blick zur Orgel"....
Mein "Blick zur Orgel"....
Andreas Liwinskas


St. Michael ist eine der bedeutendsten erhaltenen Kirchen im ottonischen, also vorromanischen, Baustil.

Im Gesamtbau und in den Einzelformen wird eine neue Freiheit und Unabhängigkeit von Antikem, Frühchristlichem, Byzantinischem und auch Karolingischem erreicht. Zum ersten Mal ist der gesamte Kirchenbau nach einer durchgehenden maßeinheitlichen Ordnung gestaltet, indem das Vierungsquadrat zur Grundeinheit für die Gesamtkonstruktion genommen wurde. Die Gesamtansicht verdeutlicht die strenge kubische Ordnung, die den Eindruck archaischer Macht ausstrahlt.

Es ist eine doppelchörige Basilika mit zwei Querhäusern und einem quadratischen Turm an jeder Vierung. Die Querhäuser werden von je zwei im unteren Teil achteckigen, im oberen Teil (ab Beginn der Dachschräge) runden, kleineren Treppentürmen flankiert. Der gesamte Bau folgt einer aus gleich großen Quadraten entwickelten geometrischen Konzeption.

Ihr Grundriss zeigt ein völliges Gleichgewicht der Ost- und Westflügel. Der Gruppe von Apsis und Querhaus im Osten entspricht die gleiche Gruppe im Westen. Der Durchdringungsraum von Mittelschiff und Querhaus, die Vierung, ist die Maßeinheit, nach der das gesamte Bauwerk proportioniert ist. In den vier Querhausarmen erscheint dieses Quadrat je einmal, im Mittelschiff dreimal, schließlich im Westchor zwischen Querhaus und Apsis noch einmal.

Der Außenbau zeigt einen vollkommenen Ausgleich von vertikalen (Turmgruppen) und horizontalen Bauteilen (Mittelschiff, Querhäuser). Die statische Geschlossenheit der Anlage bewirken die beiden gleichgewichtigen Turmgruppen, würfelförmige Zentraltürme mit Pyramidendächern und Treppentürme, in Ost und West, die die Bewegung des Langhauses fest begrenzen. Die spitzbogigen Fenster im Seitenschiff sind in der Gotik hinzugekommen.

Der Innenraum wird durch eine hölzerne Flachdecke aus dem 13. Jahrhundert abgeschlossen, auf ihr ist der Jessebaum, der Stammbaum Christi dargestellt. Die Wand ist als Fläche erhalten, in die die rundbogigen Fenster eingeschnitten sind. Ein schmales Gesims trennt die Arkaden von der Hochwand. Ohne aus der Wandflucht hervorzuspringen, stehen je zwei Säulen und ein Pfeiler im Stützwechsel. Die beiden ausgeschiedenen Vierungen im Osten und Westen sind nach allen vier Seiten gleich hohe mächtige Rundbogen hervorgehoben. Ihnen fällt zum einen die Aufgabe zu, die Raumstruktur überschaubar zu machen, zum anderen als konstruktive Elemente die schweren Vierungstürme zu tragen. Dem klaren, massiven Raumgefüge entspricht die Schmucklosigkeit der einzelnen Bauteile.

Nach einer Idee Bernwards wurden die Arkaden des Langhauses im niedersächsischen Stützenwechsel gebaut, wobei sich vier Eckpfeiler mit paarweise gekoppelten, Würfelkapitelle tragenden Rundstützen abwechseln. Das Langhaus ist dreischiffig und dreijochig und wird im Mittelschiff von einer Holzdecke überdacht. Der Wandaufbau ist zweizonig. Über den Arkaden erstreckt sich die Mauer mit Rundbogenfenstern, durch die das Licht ins Mittelschiff einfällt. Weiteres Licht kommt durch die – gotischen – Spitzbogenfenster im südlichen Seitenschiff. Die Fenster im nördlichen Seitenschiff wurden bei der Wiederherstellung der Außenwand durch Conrad Wilhelm Hase 1855 bis 1857 im romanischen Stil ausgeführt

Quelle: aus dem Buch
Ernst Adam: Vorromanik und Romanik. Frankfurt 1968, S. 56.

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