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Welcher Pilz ist das?

Welcher Pilz ist das?

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Ulrich Kirschbaum


Free Account, Mittelhessen

Welcher Pilz ist das?

Achtung – Test für Mykologen: Ich bin gespannt, ob hier jemand diesen Basidiomyceten identifizieren kann. Wir haben ihn im November am Rand einer alten Panzerspur (noch nicht völlig zugewachsen) in Hessen gefunden und fotografiert. Auf ca. 1 qm befanden sich mindestens 100 Exemplare aller Altersstufen. Die jungen Hüte waren dunkelbraun, die älteren cremefarben-(bräunlich), genabelt. Der Durchmesser hat in keinem Fall 10 mm überschritten. Die Lamellen sind heller als der Hut; sie laufen am Stiel herunter. Der Stiel ist mit einem feinen, weißen Haarbesatz versehen (an der Basis auf dem Bild zu erkennen). Die Basidien waren – soweit im Mikroskop zu sehen – zweisporig; die Sporenmaße 6,7-10,5 x 3,5-5,2 µm).
Von den Flechten her weiß ich, wie schwierig es ist, manche nach Bildern zu bestimmen, aber vielleicht haben die Spezialisten hier dennoch einen Tipp.
(Die Halos bitte ich zu entschuldigen … es war kein reines Vergnügen, im Dauer-Nieselregen, auf durchgeweichtem Boden zu fotografieren; da hatte ich keine sonderliche Lust mehr zu aufwendiger Nachbearbeitung des Bildes).
mfg Ulrich

Comentarios 36

  • Ulrich Kirschbaum 24/01/2017 13:19

    @Connie, wieder einmal merke ich, dass ich doch ein sehr einfach gestrickter Naturwissenschaftler bin: Mir wird ganz schwindelig bei Deinen Gedankengängen!!!
    mfg Ulrich
  • ConnieBu 24/01/2017 11:57

    Bei den heutigen PatchWorkFamilien würde es mich ja jetzt wahrlich nicht wundern, wenn da noch ein weiterer Pilzpartner bei den Algen mitgemischt hätte.
    Aber auch diese Situation hier erscheint einem jetzt nicht ganz fremd: Pilz mit Algengepäck = Flechte mit Pilzerscheinung ... es erklärt mir irgendwie die Welt, auch die der (Hobby-)Fotografen: Hobbyfotograf mit Profiausrüstung im Gepäck (und ausführlichst immer im Profiltext dargestellt) = wahrgenommener Profi, der Fotos macht, als sei er Hobbyfotograf. Die ganz hohe Kunst also - hier wie dort, im Großen wie im Kleinen. Oder hinkt dieser Gedankengang etwas :-))
    Herzliche Grüße
    Connie

    P.S.
    oder sollte man einfach schreiben: er kommt ganz nach der Mutter/dem Vater ...
  • sARTorio anna-dora 19/01/2017 9:39

    Das ist ja wieder eine sehr spannende Geschichte! Wie schön, dass du wieder bei uns bist!
    Liebe Grüsse. Anna-Dora
  • Arnold. Meyer 10/01/2017 17:51

    Toll, wie sie dort in ihrer Schönheit unversehrt stehen. Spannend, was es auf dem Boden immer wieder zu entdecken gibt.
    vg Arnold
  • Joachim Kretschmer 07/01/2017 9:57

    . . richtig gut sehen sie aus . . . ein attraktiver Fund, den Du sehr gut abgelichtet hast . . . .
    Ein erfolgreiches 2017 wünscht Joachim.
  • Moonshroom 06/01/2017 10:35

    Sehr kurios die ganze Geschichte. Für mich sieht die Fusion zwar immer noch aus wie ein astreiner Pilz, aber die Natur wird sich schon was dabei gedacht haben, nach dem Motto: Tarnen und täuschen :)
    Dann hoffe ich mal, dass nicht nach und nach alle Pilze "lichenisiert" werden, auch deine Fußpilze nicht... :))
    VG --- Bernd
  • MykoPeter 04/01/2017 18:18

    Hallo Ulrich, noch einmal besten Dank für dieses hervorragende Bild einer wenig bekannten Art! Mag schon sein, dass viele Pilzfreunde nicht auf die Idee kommen, dass es sich (noch?) im strengen Sinn um eine Flechte handelt. Dennoch ist die Art in modernen Bestimmungsbüchern geschlüsselt, aber es fehlen Referenzbilder, die die Bestimmungsbemühung absichern. Die früher in der Gattung Omphalina vereinten Arten sind inzwischen auf mehrere Gattungen aufgeteilt, aber es fehlt an gut führenden Schlüsseln, zumal Mikromerkmale aus früheren Darstellungen zuweilen unkritisch in spätere Arbeiten übernommen wurden. Vermutlich wird es wenige Mykologen geben, die alle Arten aus diesem Formenkreis selbst gesehen und mikroskopiert haben. Das erschwert die Konstruktion von Schlüsseln in der Folge wohl mehr, als jedes systematisch-taxonomische Problem, und hochwertige Referenzfotos bilden die unerlässliche Zusatzinformation. Insoweit wären Dein Text und Bild eine erstklassige Bereicherung mykologischer wie lichenologischer Fachliteratur!
    Viele Grüße - Peter
  • Burkhard Wysekal 01/01/2017 10:50

    :-)).
    LG, Burkhard
  • Ulrich Kirschbaum 31/12/2016 14:05

    @ Burkhard: Der deutsche Name ist gerade erst - in diesem Monat - von einer Flechten-Namengebungskommission (ist das nicht ein schönes Wort?!) veröffentlicht worden; den kennt Tante Google noch nicht - wohl aber Ihr. Unter dem lateinischen Namen ist sie jedoch auch im Internet zu finden.
    Die Definition einer Flechte war (zumindest bisher) eindeutig: Pilz und Alge leben dauerhaft zusammen und bauen einen spezifischen Körper auf, der keinem von beiden ähnelt. Letzteres muss man hier schon einmal verneinen. Noch schlimmer wird es aber, falls sich als wahr herausstellen sollte, was ein österreichische Lichenologenteam jüngst veröffentlicht hat: Bei den meisten Flechten soll noch ein weiterer Pilzpartner mit im Spiel sein. Sollte das so zutreffen, müssten nach meinem Verständnis alle Grundlagenerkenntnisse über die Flechten neu durchdacht und neu geschrieben werden. Möge uns das bitte erspart bleiben!!!
    @ Wolfgang, Du sprichst mir aus der Seele.
    @ Maria, die Lupe habe ich immer dabei, selbst im Bett: Es könnte ja schließlich sein, dass sich dorthin mal eine Alge verirrt und mit meinem Fußpilz eine Liaison eingeht - und daraus eine neue Flechtenart entsteht ... man muss immer gewappnet sein -:).
    mfg Ulrich
  • Wolfgang Zeiselmair 31/12/2016 12:13

    So ist sie, die Mutter Natur, immer zu Späßen aufgelegt. Ich hoffe nur dass sich nicht irgend wann herausstellt das der Pfifferling in Wirklichkeit ein kleiner gelber Blumenkohl ist - ich müsste sonst meine Essgewohnheiten grundsätzlich überdenken :-)
    Da sieht man wieder dass der Satz:" Wenn es aussieht wie eine Ente, quakt und watschelt wie eine Ente, es auch eine Ente ist ", so nicht immer stimmt :-))
    Rutsch gut rüber
    Wolfgang
  • Maria J. 31/12/2016 11:16

    Da hast du ja alle schön zum Narren gehalten … aber die Auflösung der Geschichte relativiert das natürlich wieder – und nun staunen wir gemeinsam über die Späße,
    die die Natur sich hin und wieder leistet .. ;-)
    Manchmal ist sie wohl etwas übergriffig –
    nimmt den Pilzlern weg, was die bisher für ihr Eigentum gehalten haben .. ;-)
    Eine schöne Geschichte zum Jahresende .. :-)
    Ich wünsche dir weitere spannende Entdeckungen im Jahr 2017
    ... und vergiss die Lupe nicht!
    Alles Gute,
    Maria
  • Burkhard Wysekal 31/12/2016 9:23

    Moin Ulrich, eine Samtige Hutflechte also. Ich wollte danach googlen; ich landete aber bei "Samtige Hautflechte"....hi,hi. Das Internet steht also auch auf dem Schlauch.
    Ich wär nimmer und niemals auf den Gedanken gekommen, daß wir es hier mit einer Flechte zu tun haben. Für mich sieht es eindeutig nach einem pilzigen Geschöpf aus. Bin ja auch kein Experte.
    Aber die Herrn Wissenschaftler sehen das nunmal anders.Für mich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehbar.So ein paar oberwinzige kugelige Algenpakete sollen jetzt plötzlich als Beweis gelten.
    In ein paar Jahren wird man vielleicht den Gegenbeweis antreten......schmunzel.....;-)).
    Auf jeden Fall ein hochinteressanter Beitrag, hat mir sehr gefallen.
    LG, Burkhard
  • vor dem Harz 31/12/2016 5:55

    hallo ulrich,
    danke für deine erklärung ,mal wieder was dazu gelernt :-)
    dir auch einen guten rutsch ins neue jahr !
    gruß micha
  • Ulrich Kirschbaum 30/12/2016 21:06

    Liebe Mykologen,
    zunächst einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die mein Spielchen mitgemacht haben. „Spielchen“ insofern, als es sich in der Tat um einen Basidiomyceten handelt – allerdings um einen lichenisierten (aber die Flechten werden ja bekanntermaßen bei den Pilzen eingeordnet).
    Es ist Lichenomphalia velutina (Samtige Hutflechte).
    Nun zu meiner These: Ich unterstelle, dass die Flechte vermutlich gar nicht so selten ist, wie dies in den wissenschaftlichen Flechtenbestimmungsschlüsseln steht – und das könnte folgenden Grund haben: Ein flechtenkundlich interessierter Mensch wird den „Pilz“ sehen und daran vorüber gehen, weil dies ja nicht sein Fachgebiet ist (bis auf die Wenigen, die wissen, dass es lichenisierte Basidiomyceten gibt … wenn auch nur ein paar Arten). Selbst wenn man das weiß, wird man vermutlich dennoch meistens daran vorüber gehen. Um ihn als Flechte zu identifizieren, muss man sich nämlich auf den Boden legen (der zur Wachstumszeit meist matschig und kalt ist), seine Lupe heraussuchen und schauen, ob um den Pilz herum kugelige Algenpakete (Partner des Pilzes) vorhanden sind --> siehe mein vorletztes Bild. (Als mich der Mykologe die wenigen Hundert Meter zum Fundort über den Truppenübungsplatz führte, habe ich ca. 1000 kleine Pilze gesehen, die infrage gekommen wären … wer legt sich schon freiwillig tausendmal in den Matsch)?
    Damit nicht genug, muss er auch ein Stückchen dieser Algenmasse mit nach Hause nehmen und dort unter dem Mikroskop schauen, ob die Algen von Pilzhyphen umsponnen sind (oder es sich um freilebende Algen handelt). Falls Hyphen zu sehen sind (siehe mein letzes Bild), wird er endlich zum Ziel gelangen. Höchst unwahrscheinlich, dass dies viele machen; für Lichenologen wird er also als „sehr selten“ erscheinen.
    Lichenomphalia velutina-8979-Thallus
    Lichenomphalia velutina-8979-Thallus
    Ulrich Kirschbaum

    Und die Mykologen? Sie sehen einen Pilz (denn Flechten sehen normalerweise ja völlig anders aus), versuchen, ihn zu bestimmen, landen u.U. bei der Gattung Omphalina und werden spätestens dann entnervt aufgeben, weil es doch nicht so richtig passt (oder sich mit einem Namen zufrieden geben). Auf die Idee, dass es sich um einen lichenisierten Pilz handelt, wird kaum jemand kommen, weil die meisten Mykologen nicht wissen, dass es eine solche Kombination gibt … woher auch sollten sie das wissen – Ihr habt es mir bewiesen).
    „Mein“ Mykologe musste erst Achtzig werden, ehe er zufällig mit einem Lichenologen sprach, der ihn auf diese Möglichkeit hinwies; danach war die Bestimmung für ihn ein Kinderspiel. Ich, als Flechtenmensch, sehe weiterhin nur geringe Chancen, dass ich diese Flechte jemals selbständig finden werde (bei 2 m Länge und schlechter werdenden Augen ganz unwahrscheinlich).

    Nochmals vielen Dank für Eure (eher unfreiwillige) Teilnahme an meinem Experiment!
    Danke auch an MykoPeter: Du kanntest die Basidiomycentflechten (bist ja auch Mykologe und Lichenologe), hast aber auf meine Bitte hin geschwiegen.

    Ich wünsche allen ein gutes Jahr 2017!
    mfg Ulrich
  • Wolfgang Zeiselmair 30/12/2016 19:26

    Grüß Dich Ulrich,
    alles gut jetzt, alle Bilder funktionieren - hilft mir aber auch nicht weiter :-)
    Zu dem gerade unter Pilzlern heiß diskutierten Farbproblemen habe ich meine eigene Theorie. Durch die Nadeln/Blätter bekommt das Licht im Wald einen Grünstich (warmer Eindruck). Wenn man jetzt mit Graukarte oder besser noch mit der Farbkarte von "Colour Checker" arbeitet wird das Bild in Richtung "Echtfarbe" korrigiert. Das sieht dann im Vergleich mit der postfaktischen (ich lach mich tot) Wahrnehmung im Wald sehr kühl aus. Es gibt also kein richtig oder falsch, weil ja der Standort einen großen Einfluss hat. Ob man jetzt die "echte" oder die wahrgenommene Farbe bevorzugt, sollte jedem selber überlassen sein. Eine Monitorkalibrierung empfiehlt sich dennoch, weniger der Farben wegen vielmehr wegen der Helligkeitswerte. Da sind Monitore meist gnadenlos verstellt (ich brauch nur an meinen denken). Jeder Hinweis auf einen Mangel ist natürlich heiß willkommen, wenn wir es nicht hier diskutieren, wo sonst?
    Eine schöne Zeit wünscht
    Wolfgang

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