• KLEMENS H. 10/01/2022 11:35

    Was das Problem besonders schwierig macht,
    sind die zunehmenden extremen Temperatur-Schwankungen,

    ...so dass es nur wenige Baumarten gibt, die diesen "gewachsen" sind,
    im wahrsten Sinne des Wortes...
    LG Klemens
  • Sandra Hornstein 10/01/2022 20:55

    Das Problem ist vor allem, dass viele Bäume gepflanzt werden. Am besten wäre Naturverjüngung oder - wenn weit und breit keine entsprechenden (Laub)bäume zu finden sind - Samen auszubringen. Das dauert nur am Anfang etwas länger, aber Sämlinge machen viel bessere Wurzeln und kommen so in tiefere Erdschichten. Am Ende wachsen sie schneller. In der Natur wird nicht gepflanzt.

    Außerdem werden häufig Stecklinge verpflanzt, so dass die genetische Vielfalt extrem eingeschränkt wird. Aber gerade die unglaubliche genetische Vielfalt der Bäume brauchen wir, denn unter verschiedensten Sämlingen sind meist auch welche dabei, die mit schwierigeren bzw. sich verändernden Bedingungen besser zurecht kommen. Ganz zu schweigen von Resistenzen gegen Krankheiten. Sogenannte 'Energiewälder' bestehen häufig aus nur einer einzigen (!) Pflanze, die unzählige Male Geclont wurde. Eine Katastrophe!

    Ich hoffe es wird wieder mehr Wert auf vielfältige Mischbestände (in denen nicht nur Nutzpflanzen wachsen) gelegt, denn die sind am robustesten. Außerdem wäre das der Artenvielfalt sehr förderlich.

    Da gibt es viele Baustellen. Ein Thema, das schier uferlos ist, deshalb stoppe ich hier und freu mich an den tollen Fotos.

    Liebe Grüße
    Sandra
  • KLEMENS H. 11/01/2022 21:45

    Ja, das Thema ist uferlos... -
    ...und ich informiere mich darüber uferlos...   ;-))

    ...deswegen will ich nur ergänzen:
    ...es gibt inzwischen viele hoffnungsvolle Projekte in der ganzen Welt,
    wo Baum-Stecklinge (keine Klone) mit besonderen Pflanzmethoden
    sogar in Steppen und Wüsten gepflanzt werden... usw. usw.

    ...solche Projekte auch in Deutschland mit robusten z.B.
    mediterranen (!) Baumarten... 
    LG Klemens
  • Sandra Hornstein 15/01/2022 22:24

    Baumstecklinge sind ja Klone, lieber Klemens. Wenn Du von einer Pflanze Ableger, Absenker oder Stecklinge machst, haben sie die gleichen genetischen Eigenschaften wie die Mutterpflanze 1:1, weil keine Mischung der Gene erfolgt, wie es bei der geschlechtlichen Fortpflanzung üblich ist und wodurch genetische Vielfalt entsteht. Ableger gibt es in der Natur auch und Stecklinge sind eine gute Sache, so lange es sich nur um einzelne Planzen handelt und nicht um großangelegte Projekte wo Stecklinge nur von wenigen, manchmal nur von einer Mutterpflanze abstammen. Genetische Vielfalt ist da gleich null oder sehr, sehr gering.

    Und mit den mediterranen oder anderen nichtendemischen Pflanzenarten habe ich persönlich Bedenken. Denn durch die Einbringung Ortsfremder Arten beeinflusst man das Bodenleben in nicht unerheblicher Weise. Die Beziehungen der Pflanzen und Tiere einer Gegend haben sich in langer Zeit herausgebildet und können nicht im Hauruck- Verfahren beschleunigt werden. In der Natur spielen so unglaublich viele Arten zusammen, hängen voneinander ab und wir haben von diesen komplizierten Verbindungen nur den Hauch einer Ahnung. Pilze, Insekten Bakterien, Viren, Spinnentiere Flechten, Moose und unzählige andere Organismen bilden eine Einheit die durch unüberlegtes Handeln ge- oder gar zerstört werden können. Ich denke da an tote Eukalyptusplantagen oder Douglasien in unseren Wirtschaftswäldern, die zwar schnell wachsen und gut für Zellstoffindustrie und Holzwirtschaft sein mögen, der Artenvielfalt hingegen bringen sie kaum etwas, sondern zerstören sie teilweise sogar, weil es nur wenige Insekten u. a. Lebewesen gibt die auf sie in den fremden Gefilden spezialisiert sind. Dadurch entfallen ganze Nahrungsketten. Sie verdrängen mehr und mehr heimische Pflanzenarten, da die Exoten hier kaum Fressfeinde haben. Es werden nicht selten Krankheiten eingeschleppt, die wiederum die heimische Flora und Fauna bedrohen.

    Ich setze da wirklich mehr auf die Regenerations- und Anpassungsfähigkeit der jeweils örtlich vorkommenden Pflanzen- und Tierarten, wenn ihnen denn der nötige Raum und vor allem Zeit gegeben wird. Die Ungeduld der Menschen ist der Tod der Natur.

    Sicher sind in Wüstengebieten Aufforstungen zu begrüßen, doch möglichst mit Pflanzen, die in den jeweiligen Regionen vorkamen und wenn dann möglichst mit Sämlingen und nicht mit Stecklingen.

    Lieber Clemens, jetzt habe ich Dich ganz schön zugetextet, aber das haben uferlose Themen eben so an sich. ;)

    Liebe Grüße Sandra