Hannes Gensfleisch


Premium (Complete), Düsseldorf

1504 • Die Madonnen des Michelangelo

Ein Mann als Modell für eine Madonnen-Figur mag reichlich
ungewöhnlich erscheinen. Michelangelos weibliche Aktfiguren
in der zwanzig Jahre später begonnenen Medici-Kapelle
haben allerdings auch recht eindeutig maskuline Proportionen,
ihr »weiblicher Mehrbesitz« erscheint da eher wie angeklebt.
Da von Michelangelo zahlreiche männliche Aktstudien,
jedoch keine originär weiblichen überliefert sind und man heute
ziemlich sicher ist, dass er mit dem schönen Geschlecht
nicht nur als Bildhauer und Maler wenig anzufangen wusste,
darf bezweifelt werden, ob er überhaupt jemals einen
nackten weiblichen Körper zu Gesicht bekommen hat.

Roma, 18. Mai 2003
Brugge, 25. März 2010

Das Foto der Mouscron-Madonna hat mir freundlicherweise
Lucy Trachsel aus ihrer Sammlung zur Verfügung gestellt.


1452 • Die Portale des Baptisteriums, Firenze
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Hannes Gensfleisch

1503 • Darum lächelt Mona Lisa
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Hannes Gensfleisch

1419 • Ospedale degli Innocenti, Firenze
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Hannes Gensfleisch

Comentarios 3

  • va bene 13/04/2011 10:25

    Danke, das war wieder ein interessantes Blatt. Das M. männliche Modelle für weibliche Figuren verwendet hat erklärt vieles - bei den Plastiken und auch bei den Fresken (wie ist die korrekte Mehrzahl?)
    Gruß Vera
  • Wolfgang Bazer 11/04/2011 22:16

    Erstaunlich ist der missmutige Gesichtsausdruck der Mouscron-Madonna (die mir übrigens bisher völlig unbekannt war).
    Interessante, fast schon brisante Infos bringst Du da!
    LG Wolfgang
  • Lucy Trachsel 11/04/2011 19:36

    Ob das heute möglich ist, bezweifle ich. 1963 allerdings durfte man noch ganz nahe an die Pietà. In Erinnerung ist mir die eindrückliche Wiedergabe des menschlichen Körpers Jesu geblieben.