295 Trennendes und Bindendes
Hier formatfüllend die Fassade des Coburger Rathauses am Markt in der Coburger Innenstadt in einem Hochkantformat. Auffallend sind dabei die mittlere Gebäudeachse mit dem Balkon und dem Eingangsbereich mit den Blendsäulen, der darüber sitzende Dreiecksgiebel, der mit einer kupfernen Mauritiusfigur geschmückt ist, und am linken Bildrand der Coburger Erker an der Ecke zur Ketschengasse. Den links unten im Erdgeschoss zu sehende „Ratskeller“ ließ man gastronomisch 1975/76 wieder auferstehen, wo man heute wie vor 400 Jahren seinen Wein trinken kann. Auf der rechten Seite ist im Erdgeschoss seit 1998 das Bürgerbüro untergebracht. Eine wichtige zentrale Anlaufstelle der Stadtverwaltung für bürgerliche Belange aller Art.
Aufgenommen am 24.04.2019.
Mit der Novemberrevolution in der Endphase des Ersten Weltkriegs 1918/19 wurde die Umwandlung der Monarchie in eine parlamentarische Demokratie, die Weimarer Republik eingeleitet. Diese wurde am 09.November 1918 ausgerufen. Die Mehrheitssozialisten unter Friedrich Ebert übernahmen die Macht. Kaiser Wilhelm II und alle anderen Bundesfürsten dankten wenig später ab. Der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, Carl Eduard (19.07.1884-06.03.1954), dem Enkel der britischen Königin Victoria, der in der deutschen Novemberrevolution 1918 vom Arbeiter - und Soldatenrat für abgesetzt erklärt wurde, erklärte selbst erst am 13. November 1918 seinen Rücktritt. Damit zerbrach das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha in die beiden Freistaaten Coburg und Gotha.
Beide Landesteile besaßen schon in der Monarchie ihre eigenen Landtage. Eine der ersten Aufgaben der Coburger Landesversammlung, die am 09. Februar 1919 gewählt wurde, war die Ausarbeitung einer Verfassung. Diese trat am 10. März 1919 in Kraft. Rechtlich gesehen wurde Coburg vom Reich nicht als Land, sondern als Landesteil oder Gebiet betrachtet. Die Führung der Staatsregierung des „Freistaats Coburg“ bestand aus dem nationalliberalen Dr. Hermann Quarck, der aufgrund seiner Erfahrung in Verwaltungsangelegenheiten zum führenden Mann im „Staat“ avancierte, sowie aus Franz Klingler und Reinhold Artmann, zwei Sozialdemokraten. Am 12.April 1919 wurde die Trennung der beiden Landesteile Gotha und Coburg endgültig vollzogen. Die Existenz des „Freistaat Coburg“ endete erst mit der offiziellen Vereinigung mit dem Freistaat Bayern am 01.Juli 1920. Damit endeten fast 600 Jahre staatliche Eigenständigkeit Coburgs.
smokeonthewater 28/08/2021 19:53
Wirklich eines der schönsten Rathäuser Deutschlands. Ohne Schmus.LG Dieter
Reinhard D. L. 08/08/2021 19:18
sehr schön ist die fassade mit den verschiedenen farben ausgeleuchtet.gruß
Reinhard
Sigrid W 07/08/2021 12:25
Sehr schöne Stimmung und die Farben gefallen mir sehr. LG SigridRegenbogenfloh 06/08/2021 15:05
Ist schon spektakulär, dieses Gebäude mit seiner Vergangenheit.Mir gefällt oben der Turm in den Blautönen....das nimmt etwas von dem Mächtigkeit und gibt was spielerisches hinzu.
Ein besonderes Foto in toller Tiefe eingefangen.
L.G.Regenbogenfloh
Burkhard Jährling 06/08/2021 15:01
Die Farben und das Licht sind wunderbar. Der Bildschnitt ist für mein Empfinden ein wenig knapp.VG Burkhard
anne47 05/08/2021 22:39
Vom kleinen Freistaat zum großen Freistaat. Der Glanz der Vergangenheit ist jedoch an solchen Gebäuden noch zu sehen. Du hast es bestens in Szene gesetzt.LG Anne
W.H. Baumann 05/08/2021 17:58
Und gleich ganz oben auf dem Rathaus. Das werde ich beim nächsten Coburg-Besuch gewiss nicht auslassen. Eine tolle Nachtaufnahme!VG Werner
Andreas R. Schramm 05/08/2021 17:50
Sehr schöne Aufnahme, toll ins Licht gehüllt. Schöne Farben. Und wie immer ein sehr informativer Text dazu. LG. AndreasVitória Castelo Santos 05/08/2021 17:46
Sehr gut gesehen und fotografiert.LG Vitoria
Herr Mato 05/08/2021 17:45
Schön blau erwischt!