Maria J.


Premium (World), Berlin

Abends geht er gern ...

... noch ein wenig am Meer spazieren ...
und schaut der Sonne beim Untergehen zu.
Zuhause fließen diese Eindrücke dann oft
in seine mehr oder weniger romantischen Gedichte ein.
Vielleicht kennt ihr ja bereits einige davon?
Dann bitte unbedingt hier verlinken ...!
_______________________________________

Digiart-Challenge –168

TIERISCHE BERUFUNGEN
_____________________________________

Eigene Fotos.
Erster Beitrag.
_________________________________________

Und hier hat Garrulus glandarius diesem ungewöhnlichen Poeten
ein sehr schönes Denkmal gesetzt:

"Ein Elch von feinem Zartgefühl,
der meidet jegliches Gewühl.
Wo sich and're tummeln, drängeln,
wo Kinder toben, grölen, quengeln,
dort trifft man ihn kaum jemals an,
weil er Radau nicht leiden kann.

Dem Elch behagt die Einsamkeit,
in der er Herz und Hirn befreit
von allem Störenden erlebt
und in Empfindsamkeiten schwebt.
So zieht es ihn zur Abendstunde
hinaus zu stillem Wiesengrunde.

Auch zieht's den Elch zum Wasser hin,
wo Glanz betöret seinen Sinn,
wenn später Sonne letzter Schein
lässt tanzen tausend Lichterlein
auf sanften Wogen, bis die Nacht
dem Schauspiel bald ein Ende macht.

Erfüllt von innerlicher Ruh'
strebt dann der Elch der Heimstatt zu,
wo er als Dichter von Berufe
die Feder führt im Elchen-Hufe.
Hinter geschloss'nen Fensterläden
spinnt er ganz zarte Silbenfäden.

So hat er wohl in einer Nacht
die Verse zu Papier gebracht,
die er hier mit uns allen teilt,
derweil der Blick im Bild verweilt,
das uns den Elch vor Augen führt,
wenn sein Poetenherz sich rührt."
_________________________________________

Auch ConnieBu hat sich nicht lumpen lassen
und hat Fisches Begeisterung
hier sehr anschaulich zu Papier gebracht:

Es reimte an der Ostsee dann
der Elchemann -
da er zumeist nix andres kann.
Mal rauh, mal schön, mal ro-mantisch
da klatscht sodann ein jeder Fisch
ihm zum Applause
mit Schuppen, Gräten, Flossen - ohne Pause
frenetisch, gut und gerne
an der Ostsee - ach so ferne …
________________________________________

Und noch einen kleinen Nachzügler
hat uns Annerose Hüttl spendiert:

Ein Elch stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte ihn so sehre
Der Sonnenuntergang.

Mein Elch! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.

(Frei nach Heinrich Heine)
_______________________________________

Und auch karlitto
hat diesem Elch noch ein sehr romantisches Gedicht geschrieben:

Die Sonne die geht unter,
keine Menschenseele mehr.
Ein Elch wird nun ganz munter,
das wünschen wir uns sehr.

Die Einsamkeit am Strand,
wo bleiben denn die Sterne?
Der Elch die Liebe fand,
schweifend in die Ferne.
_________________________________________

Und wer jetzt so richtig auf den Geschmack gekommen ist,
findet zwischen den Anmerkungen noch weitere sehr lesenswerte Gedichte ...
:-)))

Comentarios 49

  • karlitto 28/05/2021 11:22

    Die Sonne die geht unter,
    keine Menschenseele mehr.
    Ein Elch wird nun ganz munter,
    das wünschen wir uns sehr.

    Die Einsamkeit am Strand,
    wo bleiben denn die Sterne?
    Der Elch die Liebe fand,
    schweifend in die Ferne.

    (meins ;-)
    • Maria J. 28/05/2021 11:44

      Ganz herzlichen Dank, Karlitto ... für diese schönen Zeilen ...!
      Du wurdest soeben in die Reihe der großen FC-Poeten aufgenommen – ich gratuliere ... :-))
      LG Maria
  • Elvira Stählin-Giese 15/05/2021 20:30

    Tolle Silhouette. LG Elvira
  • Ly Costals 11/05/2021 13:04

    Ein stiller Genießer diesmal - sonst röhrt er ja meistens :)) LG Ly
  • Annerose Hüttl 10/05/2021 16:58

    Mir fällt spontan dies ein:

    Ein Elch stand am Meere
    Und seufzte lang und bang,
    Es rührte ihn so sehre
    Der Sonnenuntergang.

    Mein Elch! sein Sie munter,
    Das ist ein altes Stück;
    Hier vorne geht sie unter
    Und kehrt von hinten zurück.

    (Frei nach Heinrich Heine)

    Zwar nicht romantisch, so doch zum Schmunzeln :-)
    • Maria J. 10/05/2021 19:08

      Ja, das Gedicht ist nicht wirklich romantisch,
      aber diese Sachlichkeit tut ja auch manchmal ganz gut ...
      und bringt die Sache auf den Punkt .. :-)
      Sehr schöne Dichtkunst
      – ich freu mich – danke, Annerose ...!
      Hab´s oben verlinkt .. ;-)
      LG Maria
    • Maria J. 12/05/2021 12:20

      Oh, vergessen – aber jetzt ist es wirklich verlinkt .. ;-)
  • ulla hOlbein 09/05/2021 20:05

    Abends an so einem stimmungsvollen Ort ein wenig die frische Ostseeluft genießen, das machen Elche mit Vorliebe! :))
    Danach verfallen sie meist in süsse Träume! :))
    LG Ulla
  • HemaWa 09/05/2021 18:43

    Ein Gesamtkunstwerk, welches man mit Vergnügen genießt.
  • Burkhard Wysekal 08/05/2021 14:15

    Ich bin nicht so der wahre  Gedichts-Romantiker........;-)).
    Finde aber Elchi und den Sonnenuntergang Spitze. Erinnert mich an Norwegen, wo ich bei Starkregen  fast  einen umgemangelt  hatte. Großes  Schwein gehabt. Der  Elch  und  ich...
    LG, Burkhard
  • Garrulus glandarius 07/05/2021 17:54

    Ich habe da etwas gefunden, dass könnte eventuell tatsächlich aus seiner Feder stammen: 

    "Ein Elch von feinem Zartgefühl,
    der meidet jegliches Gewühl.
    Wo sich and're tummeln, drängeln,
    wo Kinder toben, grölen, quengeln,
    dort trifft man ihn kaum jemals an,
    weil er Radau nicht leiden kann.

    Dem Elch behagt die Einsamkeit,
    in der er Herz und Hirn befreit
    von allem Störenden erlebt
    und in Empfindsamkeiten schwebt.
    So zieht es ihn zur Abendstunde
    hinaus zu stillem Wiesengrunde.

    Auch zieht's den Elch zum Wasser hin,
    wo Glanz betöret seinen Sinn,
    wenn später Sonne letzter Schein
    lässt tanzen tausend Lichterlein
    auf sanften Wogen, bis die Nacht
    dem Schauspiel bald ein Ende macht.

    Erfüllt von innerlicher Ruh'
    strebt dann der Elch der Heimstatt zu,
    wo er als Dichter von Berufe
    die Feder führt im Elchen-Hufe.
    Hinter geschloss'nen Fensterläden
    spinnt er ganz zarte Silbenfäden.

    So hat er wohl in einer Nacht
    die Verse zu Papier gebracht,
    die er hier mit uns allen teilt,
    derweil der Blick im Bild verweilt,
    das uns den Elch vor Augen führt,
    wenn sein Poetenherz sich rührt."
    • Maria J. 07/05/2021 19:33

      Ganz große Meister-Klasse ..!
      Das kann nur von unserem Dichterfürsten stammen!
      Das ist er wie er leibt und lebt ..!
      Ein großer Poet hat hier seine Hufabdrücke hinterlassen
      und feine Silberfäden in unsere Herzen gesponnen.
      Ganz wunderbar – ich bin begeistert …
      und werde dieses Gedicht zur allgemeinen Erbauung oben verlinken
      Herzlichen Dank, lieber Garrulus glandarius …!!
    • Garrulus glandarius 07/05/2021 19:42

      Da fühlt er sich bestimmt auf das Wunderbarste geehrt, gewürdigt und gebauchpinselt! ;-)
    • Maria J. 07/05/2021 20:09

      So soll es sein ... :-)))
  • ConnieBu 07/05/2021 10:38

    Es reimte an der Ostsee dann
    der Elchemann - 
    da er zumeist nix andres kann.
    Mal rauh, mal schön, mal ro-mantisch
    da klatscht sodann ein jeder Fisch
    ihm zum Applause
    mit Schuppen, Gräten, Flossen - ohne Pause
    frenetisch, gut und gerne
    an der Ostsee - ach so ferne ...

    LG Connie
    • Maria J. 07/05/2021 12:18

      Endlich mal ein Gedicht aus höchst-eigener Feder ..!
      Danke Connie … ich kann dich gar nicht genug loben ..!
      Ein Gedicht über einen Dichter …
      der nichts anderes kann als Dichten.
      ich sehe die Fische direkt vor mir …
      wie sie frenetisch mit ihren Gräten klappern
       und laut die Flossen aneinander schlagen
      … pausenlos …
       und trotz der Ferne auch in Berlin noch gut hörbar … ;-))
      Herzlichen Dank für diesen Beitrag ..!
      :-))))
  • UliF 07/05/2021 8:31

    das sieht stark aus
    LG Uli
  • nur Soh 07/05/2021 5:30

    Fantastische Aufnahme in super Licht Stimmung 
    LG Helle
  • anne47 06/05/2021 20:07

    Die Mitternachtsmaus

    Wenn's mitternächtigt und nicht Mond
    noch Stern das Himmelshaus bewohnt,
    läuft zwölfmal durch das Himmelshaus
    die Mitternachtsmaus.

    Sie pfeift auf ihrem kleinen Maul, -
    lm Traume brüllt der Höllengaul . . .
    Doch ruhig läuft ihr Pensum aus
    die Mitternachtsmaus.

    Ihr Herr, der große weiße Geist,
    ist nämlich solche Nacht verreist.
    Wohl ihm! Es hütet ihm sein Haus
    die Mitternachtsmaus.

    Christian Morgenstern
  • Daniel 19 06/05/2021 17:18

    Ich glaube mich knutscht ein Elch, das habe ich mal gehört, weiss nicht mehr wo. Das ist mir eben in den Sinn gekommen.