Americana: Public Housing

Americana: Public Housing

Bevor ich hier den Laden dicht mache und mich nach Deutschland verhole, noch ein paar Bilder aus der Konserve.

Kleine Serie mit Behausungen hier in Alabama
Teil 6: Public Housing Project Homes in Huntsville

Wer ein Familieneinkommen von unter $56.000 pro Jahr (vor Steuern) aufweist, hat grundsätzlich Anspruch auf Unterbringung in den Wohnanlagen der Huntsville Housing Authority. Bevor man dort eine Wohnung zugewiesen bekommt werden allerdings sehr gründliche Background-Checks durchgeführt, die sicherstellen sollen dass nur Familien mit einer echten Perspektive aufgenommen werden. Die Perspektive besteht im Grunde darin genug Geld zu verdienen und zu sparen, um sich schließlich ein eigenes Haus leisten zu können. Die Housing Projects, von denen es in Huntsville 13 gibt, sind keine Sozialwohnungen im herkömmlichen Sinn, sondern sind als "sicherer Hafen" und als Zwischenstation im sozialen Aufstieg zu sehen. Gegenwärtig leben rund 1,2 Millionen Haushalte in den USA in Public Housing, insgesamt hat die USA rund 115 Millionen Haushalte. Ungefähr die Hälfte der Haushalte in Public Housing haben Mitglieder die älter als 65 Jahre sind. Diese Personengruppe belegt lediglich rund 14% der Mietwohnungen auf dem freien Markt. Eine weitere bedeutende Personengruppe sind Behinderte, die rund 14% der Mieter im Public Housing ausmachen. Ebenfalls bemerkenswert ist der Anteil an alleinerziehenden Eltern mit Kindern, der rund 25% beträgt. Der Anteil der afro-amerikanischen Bevölkerung im Public Housing beträgt 50%, der Anteil der weißen Mieter beträgt 39%.
Ebenfalls bemerkenswert ist die Tatsache, dass dort Wäsche zum Trocknen aufgehängt ist. Das ist hier in Amiland ein untrügliches Zeichen von geringem Einkommen (und auf dem Land von niedrigem sozialen Status) - wer es sich leisten kann, hat einen Trockner in der Wohnung. Nur Rednecks und die Leute in den Projects trocknen ihre Wasche draußen, wo jeder einen Blick auf die Unterhosen werfen kann.