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ASIANELLUS FESTIVUS I

ASIANELLUS FESTIVUS I

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

ASIANELLUS FESTIVUS I

Seit drei jahren nun verfolgen wir in Kallmünz die Kolonie der Großen Weiden-Sandbiene (Andrena vaga, siehe voriges Foto!) - und finden jedesmal auf genau diesen zwei Quadratmetern Weibchen dieser seltenen Sprinspinnenart. Sie steht nun in Bayern in der Roten Liste teils unter der Kategorie 2, meist 3: stark gefährdet bis gefährdet.
Funde der Seltenheit genau hier, am einzigen uns bekannten Fundort:
11.4.2016: 1 w., 1 m. - letzteres allerdings etliche Dutzend Meter weit entfernt.
15.4.2018: 1 w.
23.3.2019: 1 w. (hier abgebildet), 1 m. (siehe Bild IV!); ein weiteres Weibchen in einer Entfernung von vielleicht 200 m).
Weibchen von Asianellus festivus werden bis 8,5, Männchen bis fast 7 mm lang.

Hier hat das Weibchen eine kleine Wildbiene von 6 mm Länge erbeutet, die ich auf Bild II und III nochmal als Nahaufnahme zeige - und die noch bestimmt werden muß. Ich vermute wegen des Aussehens und der Flugzeit ein Weibchen der Furchenbiene Lasioglossum fulvicorne.
Nach diesem zweiten Fund der seltenen Spinne mit dieser Beute bin ich fest davon überzeugt, daß die Art sich (zumindest hier und zu dieser frühen Jahreszeit) ganz auf den Fang von Wildbienen auf dem Boden spezialisiert hat, was wir schon vermutet hatten (siehe mein Foto vom 11.4.16, veröff. am 12.4.16, fc-Nr. 38055171). Das könnte, wenn es denn so sein sollte, mehrere verschiedene Gründe haben:
1.) "lohnt" sich für diese relativ große Springspinnenart eine gewichtigere, kalorienreiche Beute eher,
2.) ist diese am Boden - vielleicht gerade von größeren Springspinnen - besser zu überwältigen als auf einer schwankenden Blüte,
3.) sind zu dieser Jahreszeit (Mitte März) außer den frühen Wildbienen (und gerade die oft am Boden!) noch recht wenige größere Insekten unterwegs; keine einzige Heuschrecke war jetzt zu finden, nur Feldgrillennymphen in ihrem Bau (die ja wenig herumvagabundieren). Grillen sowie Lang- und Kurzfühlerschrecken gehören lt. Lit. zu den Haupt-Beutetieren der Art. Bienen werden nicht erwähnt!
Sicher gäbe es noch viele andere Gründe für dieses offensichtliche Zusammenspiel.
Auf Abbildungen im Internet sieht man seltener A. festivus-Weibchen mit Fliegen als Beute.
Argumente 1 und 2 gelten ebenfalls für Heuschrecken etc. als bevorzugte Beute.

Foto vom 23.3.2019 am Kallmünzer Berg in der Oberpfalz nördlich Regensburg mit seinem interessanten und wertvollen Kalk-Trockenrasengebiet, das unter Naturschutz steht.

24.3.19

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