Andreas Pfanner


Free Account, Westallgäu

Das Reich des Gottes Þór

Immer wieder kreisen meine Gedanken um Island.
Die Tour auf dem Laugavegur ist nun schon eine Zeit zurück
und doch immer noch so intensiv in seiner Wirkung wie ein Echo.
Þórsmörk, für mich einer der intensivsten Orte Islands, seine Kulisse aus lichtem Birkenwald mit Blumen und Vogelgezwitscher, das steinige Flusstal der Krossá und vorallem die moosbewachsenen mystischen Felsen und Berge die im Hintergrund von Gletschern bedeckt sind - das alles hat seine ganz eigene Atmosphäre.
Schon seit Tagen komme ich auf dem Laugavegur dieser verheissungsvollen Landschaft immer näher,
die Gletscher Myrdalsjökull und Eyjafjallajökull rücken immer mehr ins Blickfeld.
Hier in der Þórsmörk bleibe ich für 2 Tage um dann noch über den Pass Fimmvörðuháls
(Pass der fünf Steinwarten) bis zum Skogarfoss zu gehen.
Eine Tagestour führt mich zuerst auf den Aussichtspunkt Stöng und schliesslich weiter auf den Rjúpnafell. Auch wenn sich das Wetter so gar nicht nach meinen Wünschen entwickelt -tiefe Wolken und einzelne Regentropfen- gehe ich weiter bis ein paar wenige Meter unterhalb des Gipfels des Rjúpnafell. Seit Stunden bin ich alleine, es ist kalt und windig. Nein - eigentlich ist es saukalt und der Wind zwingt mich für eine ordentliche Aufnahme in die Knie, er zerrt an Anorak und Regenhose, verlangt ganze Konzentration an diesem steilen Schotterhaufen.
Der Wind zerrt nicht nur an den Klamotten, auch an den Nerven.
Aber die Aussicht - Tal des Donnergottes Þór/Thor.
Welcher Name würde besser passen?

Und wieder meine Bitte, nicht einfach loben, Kommentare sind willkommen.

Comentarios 12

  • Thorny Devil 24/09/2022 8:01

    Meine Zeit auf Island liegt auch schon eine ganze Weile zurück, doch Deiner "Echo-Wirkung" kann ich mich nur allzusehr anschließen...
    Die Weite kommt durch die Perspektive sehr gut zur Geltung, das i-Tüpfelchen ist dann die sanfte Beleuchtung des Grüns - stark!
    Gruß
    Marcus
  • Sandra Gebhardt 25/04/2020 9:50

    Hier passt echt alles zusammen. Auch das Wetter passt zum Tal des Donnergottes. Danke für deine Erläuterungen Andreas.
  • Anne Berger 02/04/2020 17:04

    Ich begleite dich so gerne, wenn auch nur virtuell hier. Aber da Island mich auch in seinen Bann zog, kann ich so viel nach- und mitempfinden.  Dieses Bild, dieser Anblick und dazu deine Worte...das löst bei mir Faszination aus und auch sehr emotionale Erinnerungen. Danke dafür!
    LG Anne
  • Zuber W 26/03/2020 22:32

    Dein Text liest sich teilweise wie die Liebeserklärung an eine Frau,
    die dich in ihren Bann gezogen hat. Wow!  Für mich ist die Betrachtung der Aufnahme sehr interessant und nicht minder, wie diese zum Erfahrungs- und Erlebniskontext steht, den du ja über den Text transportierst.
    Ich versuche mal lediglich die Aufnahme zu kommentieren und tue so, als ob ich den textlichen Hintergrund nicht kenne.
    Der erste Eindruck ist lebensfeindlicher. Er suggeriert Kälte in Nässe.
    Kein Strauch kein Baum! Das Moosgrün und das Schneeweiß sind die Positivträger.
     Der Berggrad im Vordergrund sowie der Gletscherstrom teilen das Bild harmonisch. Die Erosionsflanken wirken messerscharf.
    Diese Landschaft ist filmtauglich. Thor muss begeistert davon gewesen sein, nicht nur wir.
    Gruß
    Walter
  • monro Monika Rohlmann 26/03/2020 10:43

    Unwirklich.... sogar ein wenig unnahbar - nicht von dieser Welt!
    Und doch....Mit Deinen sehr eindrücklichen Beschreibungen nimmst Du uns Betrachter  mit ganz nah an diese raue und doch faszinierende Landschaft.
    LG Moni
  • Dieter Weiss Photographie 26/03/2020 7:50

    Selten wird in einer Landschaft die Winzigkeit des Individuums so deutlich wie hier.... umso atemberaubender ist die Wirkung finde ich... und das nicht nur vor Ort... sondern auch vermittelt mit so einer großartigen Ansicht, wie du sie uns hier zeigst.... :)))

    Danke dir sehr dafür... und natürlich (ganz besonders !) auch für deine Beschreibung, die ich immer gerne dazu wirken lasse und meine eigenen Erinnerungen kreisen lasse... !!!

    Gerade wenn man momentan nur vom Verreisen träumen kann eine wunderschöne Erinnerung an Erlebtes :))

    LG Dieter
  • flakkari 26/03/2020 6:35

    Starker Text - starke Aufnahme! Und ich geb Dir recht: Das ist wirklich eine der beeindruckendsten Ecken Islands - wenn es nur nicht so (doppelt) anstrengend mit dem Radl zu erreichen wäre...
    Das (besonders) nervige an diesen stürmischen Regentagen an sich ist noch nicht mal der Regen und das erschwerte Vorwärtskommen, sondern dieser permanente Lärm un die Ohren - der kann einen echt "feddisch" machen... ;-)
    Aber wie man sieht: Selbst bei so einem Wetter: Die Farben leuchten trotzdem und Du bringst dennoch wundervolle Sehnsuchtsbilder zustande! Kann also gar nicht sooo schlimm gewesen sein! ;-))
    Viele Grüße,
    Steffen
  • Annette He 25/03/2020 21:14

    Das sieht gewaltig aus, mächtig gewaltig. Es geht gar nicht anders, man muss die Landschaft Göttern zuordnen.

    Gruss,
    Annette
    • Andreas Pfanner 25/03/2020 21:16

      Ja, das denke ich auch. Das Bild hatte ich schon mal, dann aber wieder gelöscht und nun neu bearbeitet - authentischer wie ich meine.
    • Annette He 25/03/2020 21:19

      Ich stelle es mir in riesig an einer dunklen Wand vor, ich glaube, dann wirkt es erst richtig. Man steht davor, bewundernd, und merkt, dass Thor ein Auge auf einen hat.
    • Andreas Pfanner 25/03/2020 21:28

      Oh ja!!! Das Bild hab ich schon, auf die riesige Wand spare ich noch.
  • Kilian Brügger 25/03/2020 21:08

    Tolle und interessante Geschichte Andreas. Dies macht ein Bild zu einem persönlichen Top-Bild.
    LG Kilian

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