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Einst sah ich viele Blumen blühen

Einst sah ich viele Blumen blühen

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Einst sah ich viele Blumen blühen

Einst sah ich viele Blumen blühen
An meinem Weg; jedoch zu faul,
Mich pflückend nieder zu bemühen,
Ritt ich vorbei auf stolzem Gaul.

Jetzt, wo ich todessiech und elend,
Jetzt, wo geschaufelt schon die Gruft,
Oft im Gedächtnis höhnend, quälend,
Spukt der verschmähten Blumen Duft

Besonders eine feuergelbe
Viole brennt mir stets im Hirn.
Wir reut es mich, daß ich dieselbe
Nicht einst genoß, die tolle Dirn.

Mein Trost ist: Lethes Wasser haben
Noch jetzt verloren nicht die Macht,
Das dumme Menschenherz zu laben
Mit des Vergessens süßer Nacht.

Heine, Heinrich (1797-1856)

http://www.youtube.com/watch?v=aHjtWxnpILM

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