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marodes Portrait eines elefantenköpfigen Gottes, welches in angemesser Ruhe verfertigt wurde.

marodes Portrait eines elefantenköpfigen Gottes, welches in angemesser Ruhe verfertigt wurde.

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Olaf Rocksien


Premium (Pro), im Norden

marodes Portrait eines elefantenköpfigen Gottes, welches in angemesser Ruhe verfertigt wurde.

Niemand Geringerer als Ganesha, der elefantenköpfige Gott des guten Gelingens und vor allem eines hoffnungsvollen Neuanfangs, schützt dieses blaue Haus eines Brahmanen in den engen Gassen der Altstadt.
Verwitterte Hände öffnen bedächtig eine ebenso verwitterte Tür und ein jahrhundertealtes Knarzen des Holzes wird für einen Moment das einzige aller jetzt hörbaren Geräusche bleiben.
Die Frau, so vermute ich, wird einen Vorraum betreten, sorgsam ein grobgehauenes Kettenglied als Verriegelung vor die Flügel der Tür hängen und sich dann in einen lichtdurchfluteten Innenhof begeben, in dem es Getreide zu trocknen gilt. All dies geschieht bedächtig und langsam, denn Eile haben hier nur die Fremden, die, mit klimatisierten Bussen aus Jodhpur angereist, einzig der grandiosen Festung in einigen hundert Metern Entfernung für bestenfalls zwei, drei Tage Aufmerksamkeit widmen.
So also bleibt es ruhig in einer Altstadt, deren Struktur sich seit Jahrhunderten nicht nennenswert verändert und dem Leben hier seinen zeitlosen Rhythmus belassen hat.

Einige Male habe ich jetzt dieses Kleinod nahe der Pakistanischen Grenze in der Thar-Wüste besucht, leise eine galoppierend zunehmende "Vertouristizierung" im und um das Fort herum beklagt und wieder und wieder und wieder verwundert registriert, daß nur wenige Reisende ihre Schritte auch abseits der Trampelpfade zu setzen gewillt scheinen.

wer jetzt noch seinen Kopf ganz leicht auf seine rechte Schulter senkt, der wird NICHT bemerken, daß es ein klein wenig schief geraten ist - oder....?!

Jaisalmer, Rajasthan 2004 - Fuji Provia100F, Scan vom Dia

ruhendes Rad
ruhendes Rad
Olaf Rocksien

Comentarios 11

  • J. Meyer 19/12/2006 21:31

    Wunderbare Farben.
    gruß, jürgen
  • Helmut Schadt 18/12/2006 10:03

    Ein wunderschönes Bild und bezaubernde Miniatur aus dem von mir so sehr geliebten Jaisalmer. Dazu ein Text, der in seiner bildnishaften Stärke mit der Photographie selbst um unsere Gunst zu buhlen scheint.

    Großes Kompliment für das Niveau, das du hier an Bild und Text bietest.
    Herzliche Grüße, Helmut
  • © Ulrike L. 11/12/2006 8:20

    ich sehe nichts Schiefes und wenn, dann muss es doch so sein...meine Aufmerksamkeit liegt eh auf der Tür und was sich dahinter verbirgt. Immer wieder diese Farben...und hier ist alles so Grau!
  • Gerlind Arnold 09/12/2006 8:27

    Ein Foto wie aus einem Märchenbuch!
    Gruß Gerlind
  • Rina H. 08/12/2006 21:14

    Kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Gebäude in dieser Altstadt NICHT schief ist ! Ein wunderbares Bild.
    Der Adventskalendervergleich von Heide gefällt mir :-)
    LG
  • Anna Voig 08/12/2006 20:06

    fabelhafte farben
  • Heidi Roloff 08/12/2006 19:05

    Hat was vom Adventskalender, wenn das 24. Türchen geöffnet wird.
    Kannst Du eigentlich auch schlechte Fotos machen??
    LG Heidi
  • philippa. 08/12/2006 18:39

    Schief? Also zu meinem Weltbild paßt das so sehr gut! ;-)

    Meinen Lieblingsgott Ganesha habe ich wohl auch so einige Male an anderen Stellen fotografiert... aber sicher nicht so farbenfroh und großartig! Toll!
  • Martin B.... 08/12/2006 18:05

    welch ein farbenrausch!!! reisefotografie der feinsten sorte......
  • Wiebke Q-F 08/12/2006 17:58

    Was für ein wunderbares farbenfrohes Foto. Sehr gelungen, die alte Frau von hinten zu fotografieren. So kommt noch mehr Spannung in das Bild. Der Bildaufbau ist dir hervorragend gelungen.
    Dein Text hat mich wieder begeistert. Gute Texte zu schreiben ist eine Gottesgabe, die mir leider fehlt.
    LG wiebke
  • Ivan Zuliani 08/12/2006 17:43

    Livello Super. Congratulazioni.Ciao, Ivan.