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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Staublunge

Bei 35 °C unterwegs mit gelbhaarduisburg entlang des Niederrhein, der Ruhr, der Emscher und der Lippe.

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Das verstörende Exponat ist im Ruhrmuseum auf der Zeche Zollverein in Essen zu bestaunen.
Durch fehlende Atemschutzmasken konnten sich Kohlenstaub und Abraumstäube in den Lungenbläschen absetzen.

Die entstehende Anthrakosilikose führte bei den Kumpels über die Jahre zur Fibrose.
Verhärtetes Lungengewebe verursachte dann Dauerhustem, Atemnot und Sauerstoffunterversorgung.
Die Symptome sind mit denen einer Raucherlunge zu vergleichen, effektiv ist Rauchen aber gefährlicher.

Comentarios 16

  • anne47 24/08/2020 0:11

    Hust, hust...kein schöner Anblick, obwohl so manche Raucherlunge ähnlich aussieht. Damals waren Arbeiter noch an vielen Stellen Gefahren ausgesetzt, die man heute für unmöglich hält. Aber auch heute noch ist man Gefahren ausgesetzt, z.B, der Abriebstaub von Druckern,bzw. der Tinte, das müsste dir auch ein Begriff sein.
    LG Anne
    • smokeonthewater 24/08/2020 0:36

      Noch nicht lange her, dass Günter Wallraff 1985 ganz unten war und die katastrophalen Zustände dokumentiert hat.
      "Abriebstaub" aus Druckern sind gefährliche Nanopartikel aus dem Toner, entstehen aber nicht durch Abrieb, sondern sind einfach da. Man muss ja nicht die Nase über den Drucker halten, wenn er druckt.
    • anne47 24/08/2020 0:42

      leider ist  der Staub so fein, dass er in der Luft rumfliegt, deswegen sollte man sich nicht in der Nähe von Druckern aufhalten.(Was allerdings nicht überall umgesetzt werden kann.) Ich habe auch jahrelang direkt daneben gearbeitet - eigentlich brauchte man dafür auch eine Schutzmaske
      https://www.arbeitssicherheit.de/themen/gefahrstoffe/detail/gesundheitsrisiko-durch-drucker.html
    • smokeonthewater 24/08/2020 11:07

      Die etwas teureren Drucker und Kopierer vermeiden die Emissionen. Aber wenn man Ozongeruch wahrnimmt, dann ist da auch mit Feinstaub zu rechenen.
  • heide09 23/08/2020 23:15

    Entsetzlich.
    Arbeiten um zu leben bzw. zu sterben...
    Was blieb ihnen anders übrig?
    Viele Grüße Ania
    • smokeonthewater 23/08/2020 23:21

      So wurde der Reichtum erarbeitet, der hinterher sozial ungerecht verteilt wurde. Die einen sterben, die anderen schwimmen im Geld.
    • heide09 26/08/2020 11:28

      Ja so ist es, leider!
  • Fotobock 23/08/2020 21:08

    Es ist wirklich heutzutage unfassbar, was damals missachtet und auch falsch interpretiert oder unerkannt (gewollt oder nicht) war. Die Folgen kommen immer später. Leider passiert das immer wieder in der Geschichte und Gesellschaft. lg Barbara
  • Kurt CLAUS 23/08/2020 20:39

    Schlimm für die Bergleute, es war ihre Berufskrankheit. Aber für die Raucher ist es selbstgewählte Zerstörung. Also lieber nicht erst anfangen zu rauchen,
    obwohl schon nach ca. 19 Jahren eine Raucherlunge den Teer vom Qualmen wieder entsorgen kann...
    • smokeonthewater 23/08/2020 23:14

      Dabei waren die in der Kohle noch glimpflich dran. Was im Erzgebirge in der Wismut abging, in der sozialistischen DDR, wo der Mensch im Mittelpunkt stand und die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen genau umgekehrt ablief, war um einiges schlimmer. Da sind sie reihenweise an Staublunge und Verstrahlung gestorben.
    • Kurt CLAUS 25/08/2020 14:09

      Stimmt, das bestätigten auch 2 Onkel aus der ehemaligen Steinkohle in Plötz u. Wettin durch ihren sehr frühen Tod. Unklar ist mir deren Deputat in Form dieses Bergmannschnapses, der mit seinen wässrigen 30 % doch nur den Kopf vernebelte ohne die Lungen zu spülen ...?
    • smokeonthewater 25/08/2020 16:07

      Sich mit "Marke Kumpeltod" den Sozialismus schöntrinken. Ist doch klar.
    • Kurt CLAUS 27/08/2020 12:54

      In der Tat mündeten früher viele kult. Anlässe in Schlemmer- und Trinkgelagen, nicht immer zufällig...
  • Dorothee 9 23/08/2020 19:14

    Schlimm, auf was man früher alles nicht geachtet hat. Gut, dass heute mehr Gesundheitsschutz vorgeschrieben ist. Jedenfalls in einigen Ländern. Nicht bei indischen Kindern, die in Nähfabriken Färbegift einatmen müssen.
    • smokeonthewater 23/08/2020 20:17

      Günter Wallraff bewies in seiner Reportage "Ganz unten" (1985), dass Theorie und Praxis bzw. Gesetz und Umsetzung auch in Deutschland auseinanderklaffen. Auch wenn die Bergleute zuletzt relativ komfortable Arbeitsbedingungen vorfanden, galt das wohl nicht für jeden; Wallraff ging damals als "Türke Ali" unter Tage.
      https://youtu.be/VxMkXcypdUc?t=3448
    • Dorothee 9 24/08/2020 10:37

      Klar, das Buch und sämtliche andere Dokus/Reportagen als Text oder im TV habe ich gesehen. Einer der ganz Großen.