Weilroder Naturkostbarkeiten: Großes Springkraut 03
Wohl jeder kennt das Himalaya – oder Drüsige Springkraut (Impatients glandulifera) an fließenden und stehenden Gewässern oder Feuchtgebieten
https://de.wikipedia.org/wiki/Dr%C3%BCsiges_Springkraut
Die schöne Pflanze wurde in der Vergangenheit vielerorts als invasive Art eingestuft, die man unbedingt bekämpfen müsse. Glücklicherweise ist zwischenzeitlich Vernunft eingekehrt.
Sollte es an einer Stelle tatsächlich doch einmal zu Problemen kommen, ist die Bekämpfung der einjährigen Pflanze relativ einfach.
Besser ist es jedoch, sich – genau wie unzählige Insekten – an ihr zu freuen und sie in Ruhe zu lassen.
Auch empfehle ich, sich die Blüten einmal ganz genau anzuschauen – sie sind wunderschön und farblich recht variabel.
Wie man in den letzten Jahren sieht, macht auch dem Drüsigen Springkraut fehlender Regen schwer zu schaffen und an einigen Gewässern ist der Bestand zurückgegangen.
Schon weniger beachtet wird das Kleine Springkraut (Impatiens parviflora)
https://de.wikipedia.org/wiki/Kleines_Springkraut
Die Pflanze mit den winzigen hellgelben Blütchen wächst bei günstigen Bedingungen oft flächendeckend im Wald oder anderen dunklen Standorten.
Auch dem Kleinen Springkraut macht fehlender Niederschlag zu schaffen und es fehlt auch 2023 an vielen Stellen.
Das Große Springkraut (Impatiens noli-tangere)
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fes_Springkraut
um das es hier gehen soll und das auf den Fotos zu sehen ist, ist nach offiziellen Angaben als „nicht gefährdet“ eingestuft.
Gerne halte ich mich in Gewässernähe, Feuchtgebieten oder Wäldern auf und bin dabei noch nicht allzu häufig auf Impatients noli-tangere gestoßen. Ohne wissenschaftlichen Beleg behaupte ich deshalb, dass die Art zumindest nicht besonders häufig ist.
Umso schöner, dass ich auf Weilroder Gemarkung im Juli 2023 gleich mehrere Standorte entdeckt habe. Einer befindet sich als kompaktes Einzelvorkommen im wertvollen Cratzenbacher Feuchtgebiet, andere Vorkommen sind nur vereinzelt an Waldwegen zu finden und scheinen dort nie größere Bestände auszubilden. Sehr wahrscheinlich liegt das am strikten Mähen der Wegränder, was aus vielen Gründen besser überdacht werden und anders geregelt werden sollte.
Obwohl die Blüten groß und quietschgelb sind, kann man sie – gerade bei Sonne – leicht übersehen.
Der lateinische Name Impatients noli-tangere bedeutet übrigens: „Rühre mich nicht an“ und kommt daher, dass die reifen Samenkapseln bei der geringsten Berührung platzen und die Samen dann erstaunlich weit ins Umfeld springen. Springkraut eben.
Hätte die hübsche Gelb-Zipfelmützige selbst über ihren Namen zu entscheiden gehabt, hätte sie sich bestimmt „Rühre mich an“ genannt – schon allein deshalb, um ihre Fortpflanzung und Verbreitung voranzutreiben.
Hessen, Hochtaunuskreis, Weilrod, 22.07.23.
Nikon P1000.
Willy Brüchle 26/07/2023 8:47
Sehr gut. MfG, w.b.