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Wildes Patagonien loco

Wildes Patagonien loco

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Wildes Patagonien loco

#3

Kein freies Land

Nach der Wanderung zur Laguna de los Tres verweigerten wir alle sehr viel lachend und scherzend der Reiseleitung eine weitere Wanderung von mindestens 11 Stunden und liefen stattdessen zu einem Mirador El Solo. Ja, natürlich wäre auch der El Solo als schneebedeckter Einzelgänger sehenswert, aber beschäftigt hat mich seit diesem Tag etwas anderes. Nicht wie am Vortag mit einem Puls von 160 bis 180 gefordert ;)), wurde auf dem Weg viel geredet - über Land, Leute und Politik. Argentinien und Deutschland. Stöhne ich ja oft über manche Regeln, so wurde mir unterwegs erklärt, welche genau ein Argentinier auch gern hätte und welche Rolle die durchaus korrupte Polizei im täglichen Leben spielen kann.

Als wir kurz vor El Chalten waren, bot uns Lorena an, uns etwas zu zeigen - die Siedlung 23. April.

Hatte ich mich zuvor auf der Fahrt gewundert, dass in dem nun wirklich leeren und unendlich großen Patagonien freie Landschaft von den Grundbesitzern eingezäunt wird, wurde dann so einiges klarer. Lorena und ihre Familie sind, wie einige andere in El Chalten Landbesetzer. Sie, die dort geboren wurde, hat - wie viele andere Familien - keine faire Chance, Land zu erwerben. So besetzte jeder in dieser Siedlung 400 qm in der Hoffnung, dass dieses Land einmal das ihre werden kann.



Comentarios 9

  • Bernd-Dieter Kiehnlein 10/03/2023 19:34

    Ein Foto als Dokument von ungerechten Zuständen - danke für Bild und Text.
    LG Bernd
  • Mario Keim 10/03/2023 10:03

    Schön zeigst Du das Land abseits von Ansichtskarten.
    Folglich bist Du schon in Argentinien unterwegs.
    Ich brauche erst ein wenig Orientierung, denn neben zwei Berufen und der FC sind aktuell noch eine Ausstellung und ein eigenes Buchprojekt hinzu gekommen.
    Koordination ist alles und die habe ich gut im Griff.
    Liebe Grüße zu Dir und alles Gute auf Deinen Reisen von Mario
    • Per Anhalter 42 10/03/2023 18:39

      Der Satz heißt leider schon: "Ich bin unterwegs gewesen." Hinzufügen könnte man aber gleich - war zu wenig Zeit und ich muss nochmal hin.

      Danke für die Wünsche! Liebe Grüße Anke
  • Davina02 10/03/2023 9:57

    Die weite Pampa eingezähnt, das ist mir auch aufgefallen, aber ich hatte keinen, der mir das erklärt hat. Korrupion kann ich mir gut vorstellen, allein, wenn man sieht, was dort trotz vorhandenem TÜV alles an Fahrzeugen auf der Straße herumfährt.
    Da zeigst du farblich richtig schöne Gegensätze, rechts der bunte Landbesetzer, der das mit Schild kennzeichnet, links die weite Pampa, die man über weite Strecken in Argentinien findet.
    LG Angela
    • Per Anhalter 42 10/03/2023 18:38

      Nun ja, wir hatten auch so ein paar unmotivierte Polizeikontrollen, bei denen, glaube ich, nicht nur die Papiere vom Fahrer gereicht wurden. Ja, es fährt da so einiges ... und ich denke, ich bin auch mit was gefahren, was hier vermutlich nicht mehr fährt. 

      Individualreise hat seine Vorteile, was Ziel und Zeit anbelangt. Organisiert bietet den Vorteil, dass man immer jemanden an seiner Seite hat, der bescheid weiß und einige Sachen regelt. Da uns ja so einiges passiert ist, war einer unserer wichtigsten Sätze "Ein Glück, dass wir Pablo haben." Und er hat auch immer dafür gesorgt, dass uns die Leute was erzählt haben.

      Liebe Grüße Anke
    • Davina02 10/03/2023 22:30

      Da bin ich doch erstaunt, Polizeikontrollen hatte ich in Argentinien überhaupt keine. Und immer gut, wenn man jemanden dabei hat, der sich um alles kümmert.
    • Per Anhalter 42 11/03/2023 8:36

      Die letzte hatten wir in Ushuaia auf dem Weg zur Laguna Esmeralda... Pablo hat auch anderen in Not geratenen Reisenden geholfen, Tipps gegeben, u. a. einem jungen Hamburger, der leichtsinnig dieses Zettelchen, was Du bei der Einreise in Chile bekommst, weggeworfen hatte, dass sie bei der Ausreise unbedingt haben wollten.
  • verocain 09/03/2023 22:42

    Ich bin ja ein Freund von Collagen, weil man damit schon an sich die Möglichkeit hat, vielschichtiger darzustellen. Und diese ist sehr gut gemacht. Interessant durch die Rahmen- und komplimentäre Farbgestaltung und dadurch, dass die Horizontlinien vor den Bergen ineinanderlaufen. 
    Und wieder zeigt sich, dass Bilder spannender werden, wenn Hintergrundinformationen geliefert werden, die den Eindruck verstärken und vermitteln, den der Betrachter so nicht haben kann, der Bildautor aber sehr wohl. Das Einzäunen des privaten Grund und Bodens, gerade in den weiten Regionen, scheint bezeichnend für den Kontinent zu sein und somit erzählt uns diese Collage etwas über seine Geschichte und die Menschen. Und ebenso interessant ist, wie es mit den Erlebnissen der Reisenden verwoben wird. Freue mich auf mehr Bilder von dieser Reise. Das wird hoffentlich eine lange Serie.
    • Per Anhalter 42 10/03/2023 18:34

      Tja, lange überlegt, ob man weiter berauschende Landschaftsbilder nimmt oder aber das zeigt, was mich erstaunt hat ... die Zäune haben mich erstaunt. Es hat mich ebenso erstaunt, dass in El Chalten, was wie ein Eldorado für Aussteiger wirkt, keinen Platz für Menschen hat, die dort schon immer leben, wie schwer es ist, Land zu bekommen, wer das Land hat und wenn der Staat der Eigentümer ist, wer es bekommt. 

      Ich will die Bildserie kompakt halten, was nicht ausschließt, dass irgendwann nochmal Bilder von der Laguna de los Tres kommen ... oder anderen Orten oder den Gletschern oder FAC ;))