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Wildes Patagonien loco

Wildes Patagonien loco

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Wildes Patagonien loco

# 20

"Verändere die Welt, Freund Sancho, das ist kein Wahnsinn oder Utopie, sondern Gerechtigkeit."

... heißt es an der Wand und das Zitat ist aus "Don Quijote".

"Lass Sancho wissen, dass er kein Mann ist, der mehr wert ist als ein anderer, aber er tut mehr als ein anderer."

... möchte ich antworten, natürlich auch aus Don Quijote.

Wann genau haben wir diese Geschichte und ihre Moral vergessen? Und warum muss man an das Ende der Welt reisen, um den Gedanken der gegen Windmühlen Kämpfenden zu begegnen? Wieso finde ich sowas nicht an unseren Wänden?

Revolutionen oder Veränderungen gleich welcher Art wurden und werden immer von Minderheiten gemacht.

Wir sind noch immer in Punta Arenas... wir hatten uns verlaufen oder eigentlich besser ich ;))

Weder das Bild noch die Worte sind mir seither aus dem Kopf gegangen... aber auch wenn ich noch viele landschaftlich oder szenisch wertvolle Bilder aus Punta Arenas hätte, so lassen wir diesen Ort an der Magellanstraße jetzt hinter uns und nehmen von dort die Erinnerung an die Geschichte und Geschichten mit.

Wir reisen mit dem Bus Sur ca. 13 Stunden nach Feuerland - Ushuaia.

Comentarios 9

  • Gerhard Körsgen 05/06/2023 1:00

    Ich rätsele gerade warum der Schärfepunkt ausgerechnet auf dem Zaun in halber Entfernung zum Graffitto liegt...und finde keinen Sinn darin. Wäre es meines hätte ich auf das Graffitto scharfgestellt. Komischerweise "hat das aber was", aber ich denke dennoch dass es eher ein "Unfall" war ;-)
    Wie auch immer, die visuelle Wirkung ist individuell und die Technik das eigentliche Motiv durch partielles Verdecken interessanter zu machen nutze ich selbst auch gerne, das ist mir so geläufig.
    • Gerhard Körsgen 05/06/2023 13:59

      Ja, das mit der Gefahr vom "Bild vom Bild" sehe ich auch...und sähe höchstens eine Lösung darin quasi eine Seite scharfstellen zu können und die andere unscharf, wie man es z.B. mit einem Lensbaby machen kann...was natürlich nicht immer (oder überhaupt) zur Hand ist...oder ALLES scharf einschliesslich der spitzen Zaunteile...die grundsätzliche Aufgabenstellung ist nicht trivial, fürwahr.

      Das mit dem "Unfall" ist vielleicht auch unglücklich formuliert, den experimentellen Ansatz finde ich ja gut, es ist dadurch in jedem Fall interessant anzusehen was ich stets der sicheren, aber langweiligen "auf-Nummer-sicher" - Fotografie vorziehe ;-)

      Ist ja auch immer so eine Sache wie viel Gewicht man der Schrift in einem Foto zugestehen will. Hier kann man sie noch lesen, aber die eher unscharfe Abbildung macht sie gewollt "unwichtiger", es geht also nicht hauptsächlich darum.
      Nur, worum dann ?
      Im allgemeinen Verständnis stellt man bei der Fotografie ja mittels der selektiven Schärfe darauf ab herauszustellen was "wichtig" sein soll im Foto...der Zaun ?

      Ich bin jetzt nochmal zurückgekommen nicht um "Recht" haben zu wollen sondern weil ich es interessant finde darüber zu spekulieren und zu diskutieren, das finde ich hier lohnend.
      Insofern in jedem Fall ein gutes Foto denn die Mühe mache ich mir nur bei einem kleinen Bruchteil derer die ich in der fc sehe.

      Wenn es dir nicht zu viel Mühe macht dann hole doch mal weiter aus und erkläre es mir :-)
      Vielleicht bin ich ja in einer Art "Betriebsblindheit" befangen und brauche mal etwas Anleitung.
    • Per Anhalter 42 05/06/2023 21:33

      Interessanter Ausgangspunkt:

      Muss das Hauptmotiv immer scharf sein?

      Ich meine: Nein.

      Es kann aus meiner Sicht sein, dass gerade die Unschärfe auch das Hauptmotiv kennzeichnet. Was ist mit einem grundsätzlich nichtssagenden scharfen Vordergrund und einem unscharfen spannenden Hintergrund, der aber letztlich aufgrund der Unschärfe verschiedene Interpretationsmöglichkeiten eröffnet? Wird diesem Hintergrund seine "Befähigung" zum Hauptmotiv allein deshalb genommen, weil er unscharf ist. Ich glaube, nein.

      Was sagt oder kann uns das Verhältnis von Schärfe und Unschärfe in einem Bild erzählen? Vielleicht dürfen wir sie nicht getrennt und abgegrenzt betrachten, sondern eine Verbindung herstellen, suchen und für uns selbst finden. Schärfe geht in Unschärfe über und eben auch umgekehrt. 

      Ich will zu diesem Bild wie zu allen Argentinien/Chile-Bildern vorausschicken, dass ich alle Bilder mit sehr wenig Zeit gemacht habe. Kamerabilder hatten noch mehr Zeit als Handybilder. Ihnen haftet das sog. to-go an. Ich habe oft also intuitiv fotografiert, ohne dass ich es als Unfälle bezeichnen würde. Komischerweise erinnere ich mich ziemlich genau an dieses und noch ein weiteres Zaunbild. Für mich hat der Zaun im Verhältnis zum Graffito das größere erzählende Gewicht, weil es das Bild, das Zitat und übrigens auch den Reiter zwischen seinen Spitzen einfängt. Der Zaun gibt eine Linie, die im Grunde am wesentlichen vorbei führt. Ich habe zu einer früheren Zeit mal im Fotokurs ein ähnlich gestricktes Bild mit einem ähnlichen Ansatz und viel Zuspruch gemacht. Deshalb denke ich, habe ich es wiederholt. So viel zum intuitiven Fotografieren.

      Die interessantere Frage ist eigentlich, warum ich dieses Bild der Aufnahme mit der üblichen Schärfeverteilung vorgezogen habe. 

      Tatsächlich ging es mir um das Aus- und Eingesperrte, das Abgegrenzte, das Sichere und das Unsichere. All das befindet sich links und rechts von dem Zaun. Und wenn ich es jetzt in den Kontext des Graffito, des Zitates setze, dann sind die Utopien, die Gerechtigkeit und der Wille zur Veränderung eingesperrt. Der Reiter mit der Lanze lugt durch den Zaun durch, aber er kann ihn nicht überwinden.

      Ich habe das weitere Zitat im Subtext hinzugefügt, weil wir die Träumer, die Visionäre oft ausgrenzen, belächeln ... die meisten klugen Menschen waren und sind im Unverständnis, dem Desinteresse und der mangelnden Klugheit der meisten Menschen eingesperrt. Wer versucht, diesen Zaun zu durchbrechen, über die Grenze zu gehen, etwas zu überwinden, der tut mehr als ein anderer. Er riskiert auch viel mehr als die allermeisten Menschen. Ich habe Leute mit diesem unbedingten Willen immer bewundert. Don Quijote hat mich als Kind fassungslos zurückgelassen. Ich habe irgendwo schon mal geschrieben, dass mir das Bild nachgelaufen ist, weil ICH so viel damit anfangen kann. 

      Und eines war mir auch noch wichtig, dass die Utopie und die Gerechtigkeit eingesperrt sind (Utopia, Justicia). Und so war es dann eben nicht mehr ein Bild vom Bild, sondern eine Geschichte der Grenzen, der Zäune. Wenn ich es rückblickend betrachte, hätte ich die Schärfe auf die abgeknickte Zaunspitze legen sollen. Keine Ahnung, ob das Handy das mitgemacht hätte, aber es kam mir in den Sinn, als ich es hier ausgewählt habe und habe mich ein bisschen geärgert.

      Mir war übrigens völlig klar, dass mich niemand versteht, aber ich freue mich aufrichtig, dass mich jemand danach fragt, was das soll und dieser Dialog mit Dir entstanden ist.
    • Gerhard Körsgen 06/06/2023 13:14

      Interessante Gedanken die Du da hast und die ich auch teilweise teile.

      Grundsätzlich stimme ich dir zu dass auch Fotos mit der "Umkehr der Wichtigkeit"  von scharf nach unscharf "funktionieren" können...wobei ich meine dass das eher selten ist und besonders schwer so zu realisieren dass das für JEDEN der solch ein Foto betrachtet gilt.
      Ich bin da eher beim guten alten Eggleston der ja meinte dass alles in einem Foto wichtig sei...und zwar GLEICH wichtig.
      Der oft zitierte "demokratische Blick".
      An dem Du dennoch relativ nah dran bist hier ;-)
      Bis eben auf diese eine "zu scharfe" Stelle am Zaun halt.

      Du hast hier ein besonders individuelles Foto welches FÜR DICH so funktioniert öffentlich gezeigt wohl wissend dass die meisten das nicht verstehen, rein visuell.
      Zu loben weil auch "sperrigeres" gezeigt gehört und v.a. eigenständige Sichtansätze, auch wenn die Mehrheit das nicht "mitgeht".
      Danke für die Erläuterung, dadurch habe ich wieder etwas gelernt.
    • Per Anhalter 42 06/06/2023 18:52

      Damit sprichst Du ebenso eine interessante Frage an - muss alles für jeden funktionieren? Müssen wir Bilder wirklich so machen, dass jeder sie und das dann auch noch in dem von uns gemeinten Sinne versteht? Weiß nicht ... ich mag es, wenn mir beim Sehen ein Raum bleibt. Sehen hat am Ende auch was mit der persönlichen Wahrnehmung zu tun.

      ich habe ja versucht, mich ein wenig von den potentiellen Erwartungen anderer zu lösen, mir zu sagen, dass es erstmal bei der Fotografie um mich geht. Bilder sind zum Zeigen da - aus meiner Sicht ist der Vorgang mit dem Einstellen abgeschlossen.

      Der Betrachter darf sehen, was er sieht. Für die mehrheitsfähigen Bilder ist Instagram zuständig ;)) Mir geht es gar nicht um Demokratie oder Mehrheiten ... ich kann auch als Minderheit, aber dafür im Einklang mit mir selbst ganz gut existieren. 

      Mir ist völlig klar, dass ich in dieser Serie gefällige Landschaftsbilder mit auf den ersten Blick schlichten Bildern verbinde... keine opulenten Sonnenaufgang- und -untergänge, sondern manchmal auch ein bisschen Tristesse. Es ging und geht mir mehr darum zu erzählen, weil es eben eine Reise war, ohne dass ich in Urlaubsbilder abgleiten möchte. 

      Ich danke Dir für den Austausch. Darüber, ob alles gleich wichtig ist, muss ich erstmal nachdenken, komme aber darauf zurück.
  • verocain 15/05/2023 11:52

    Ein farbig kraftvolles Bild und durch den Zaun wirkt es auch etwas bedrohlich - vergleichbares an Aussage findet man durchaus auch in deutschen Großstädten, allerdings weniger von Cervantes. Der ist nunmal ein Nationaldichter der spanischen Sprache.
  • Davina02 15/05/2023 9:42

    Tolles Graffiti mit einem noch besseren Zitat!
    LG Angela
  • lophoto 14/05/2023 20:35

    La Mancha ist überall .....

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