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Zwischen Leben und Tod

Zwischen Leben und Tod

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Reinhard Wirtz


Premium (World), Bremen

Zwischen Leben und Tod

„Unter den zahllosen loa (Gottheiten) (401), die von Vodou-Anhängern Besitz ergreifen, nehmen die Guédé eine gleichermaßen periphere und widersprüchliche Stellung ein. Schon allein ihr Wesen hat etwas von Grund auf Zwiepältiges an sich. Dieselben Geister, deren komische Possen und Obszönitäten Vodou-Zeremonien einen Anflug von Heiterkeit verleihen, werden wegen ihrer Verbindung zum Tod gefürchtet und gemieden; genau genommen sind sie sogar die Toten. Nicht nur die Menschen gehen ihnen aus dem Weg. Sobald die Guédè bei einer Feier auftauchen, fühlen sich die übrigen Geister unbehaglich und ergreifen unverzüglich die Flucht. Sie mögen auch noch so herumalbern und sich rüpelhaft benehmen – man kann einfach nicht vergessen, dass sie Leichen symbolisieren.
Wir erleben die Guédé während der großen, magischen Feier, die Heiligabend begangen wird, von ihrer makabersten Seite. Die Trommeln schlugen den Takt zum Boumba-Tanz. Dann erklang die Anrufung von Cimetière Boumba:
Cimetière Boumba, komm herbei und arbeite
Komm und arbeite für mich, Cimetière Boumba
Cimetière Boumba“
Alfred Métraux und Fernande Schulmann, „Jeux du sexe et de la mort dans le vaudou“, La nouvelle revue francaise 125, 1963: 798-801 (vergl. Katalog zur Ausstellung)

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