Karla Kiesenthal

Da meine Eltern begeistert fotografiert haben, begann ich mich schon ab meinem 12. Lebensjahr für dieses Medium zu interessieren. Zunächst durfte ich mit der alten Agfa-Box von meiner Mutter auf 6x6-Rollfilm die ersten 'Gehversuche' machen, später auch mit der schon etwas komfortableren Voigtländer-Fotobox meines Vaters.
Von meinem ersten selbstverdienten Geld habe ich mir mit 22 Jahren eine Pentax Spiegelreflexkamera mit mehreren Objektiven geleistet und zusammen mit einem Mitbewohner, der damals an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert hat, ein kleines S/W-Labor gekauft, in dem wir unsere Filme und Papierbilder selbst entwickelt haben. Irgendwann änderten sich die Lebensumstände und das Interesse an der Fotografie ließ bei mir nach.
Erst in den 90er Jahren erwachte das Interesse wieder, weil ich Fotos von meiner Malerei für meinen Internetauftritt brauchte. Ein Freund lieh mir dafür seine Digicam und dadurch kam ich dann so richtig auf den Gemack mehr mit einer solchen Kamera zu machen.
Im Spätherbst vorigen Jahres war es dann endlich so weit: ich konnte günstig eine Casio QV-5700 bei eBay ersteigern. Danach gab es kein Halten mehr, und es dauerte auch nicht mehr lange, bis das Arbeiten mit dieser Kamera einen höheren Stellenwert bekam als die Malerei. Ich entdeckte, dass ich auch mit dieser Kamera "malen" konnte. Das, was ich konkret künstlerisch mit diesem Medium mache, fällt in erster Linie in das Fach 'experimentelle Fotografie' und wird vermutlich im nächsten Jahr auch auf meiner Homepage zu sehen sein. Aber ich fotografiere auch weiterhin ganz 'normale' Motive auf herkömmliche Art, und da interessiert mich so ziemlich alles, was mir zufällig vor die Linse kommt. Deshalb ist diese Kamera im Alltag so gut wie immer dabei und zu einem ständigen Begleiter geworden.