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homwico


Premium (Complete), Coburg

078 Riesenrad

Nicht weit entfernt vom Kongresshaus Rosengarten, nur im Westen durch die Ketschendorfer Straße getrennt, findet man den Coburger Anger. Dieser ist noch eine, ich möchte es fast als Relikt bezeichnen, Erinnerung an die vormals eher dörflich anmutenden Ansiedlungen frühzeitlicher Ortschaften. Als Anger wurde ein oft bis weit in die germanische Zeit zurückreichendes Stück Land oder ein in Gemeinbesitz befindlicher Dorfplatz genannt, der vor oder in der Nähe einer Siedlung lag.
Dieser Ort wurde meist für gemeinschaftliche Tätigkeiten wie Märkte, Schlachtfeste, Waschen oder Backen genutzt, war aber auch manchmal ein Ort für wichtige Versammlungen, galt sogar als heiliger Kult- und auch als Richtplatz.
In unserer heutigen modernen Zeit wurden diese Flächen oftmals, weil die Gemeinden Geld brauchten, privatisiert oder als Bauland ausgewiesen. Viele Anger sind heute auch zu reinen Parkflächen ausgebaut. Deshalb findet man in den wenigsten Gemeinden oder Städten heute noch einen Anger.
Nicht so in Coburg:
Die heute nutzbare Festplatzfläche von etwa 19000m²,wird zwar auch in Coburg über viele Tage im Jahr als ausgewiesene Parkplatzfläche verwendet. Allerdings wird der Platz dennoch für viele Veranstaltungen genutzt. Eine wichtige Rolle der Platznutzung kommt der Schützengesellschaft Coburg 1354 e.V. mit dem jährlich stattfindenden „Vogelschießen“ zu. Im Folgenden Bilder von dieser Veranstaltung, wobei ich nebenbei auf andere Veranstaltungen und die Chronik des Angers hinweisen werde.

Ich habe bei meinen Recherchen über den Anger Unterlagen bis zurück in Jahr 1507 gefunden. In diesem Jahr ließ der Stadtrat auf dem Angergelände vor dem Ketschentor eine Schießhütte errichten.
Die Gründung der Schützengesellschaft Coburg 1354 e.V. beruft sich auf eine auf den 16.April 1354 datierte Urkunde, in der ein Kunz Ecker von Friedrich dem Strengen, Markgraf von Meißen, dieser hatte damals die Herrschaft über Stadt und Land Coburg, als Schützen- und Waffenmeister der Veste Coburg bestellt wurde. Im Mittelalter wurden die Ansiedlungen von „städtischer Heeren“ verteidigt. Aus diesen bildeten sich Bruderschaften, die Anfänge des Schützenwesens. Das dann später regelmäßig abgehaltene Wettschießen auf dem Anger entwickelte sich zu einem Volksfest, dass bis zur heutigen Zeit federführend und verantwortlich von der jetzigen Coburger Schützengesellschaft bereits seit 1599 mit einer von Herzog Johann Casimir eingerichteten Schützenordnung abgehalten wird. 1444 wurde erstmals ein urkundliches „Vogelschießen“ in den Annalen der Stadt erwähnt , weshalb das Coburger Schützenfest auch „Coburger Vogelschießen“ genannt wird. Dies dürfte belegen, dass der Anger also wohl auch ältere Wurzeln als 1507 besitzt.
Viele Volksfeste bis hin zum Oktoberfest in München haben ein für das Auge weithin sichtbares Wahrzeichen: das Riesenrad. Auch in Coburg findet man seit Jahren eine solche Attraktion. Hier eine Aufnahme aus dem Jahr 2012 vom Parkplatz Zinkenwehr kommend aus der Goethestraße aufgenommen, mit Blick auf das „Roue Parisienne“. Man sollte sinnvollerweise als Besucher die Parkhäuser der Innenstadt nutzen, um unnötigen Parkplatzsuchverkehr zu vermeiden. Das fast 50 Meter hohe Riesenrad, von dem man einen herrlichen Ausblick über die Innenstadt hat, fasst 216 Personen in 36 Gondeln, die offen oder geschlossen sein können. Schausteller ist die Burghard-Kleuser GmbH aus Dortmund.
Aufgenommen zum Schützenfest 2012, am Donnerstag dem 2. August auf dem Coburger Anger.

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