245 - Lasst uns mal über Schärfe reden....

Wir beschäftigen uns heute mit dem Thema Schärfe. Wie viel davon brauchen wir, macht Schärfe ein gutes Foto aus oder lenkt sie von der inhaltlichen Beschäftigung mit einem Foto ab? Setz Dich gern zu uns, wir freuen uns auf Dich!

Viel Spaß mit Episode 245
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Liebe Grüße!
Lars und Falk



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Comentarios 5

  • Hans Joachim Jürgens 25/02/2024 14:15

    „Heute kann jeder scharfe Bilder“ interpretiere ich mal als „Heute kann jeder technisch gute Bilder“ und das führt mich zu folgenden Gedanken:

    „… Ja, aber nur, wenn es „automatisch“ und „smart“ passiert … und dann fehlt da vielleicht doch noch was …“

    Modernes Equipment (Smartphone oder Systemkamera mit Kit-Objektiv) kann heute viel mehr, als ich mir vor gar nicht so langer Zeit überhaupt hätte vorstellen können. Technische Bildqualität hat dabei stets ihren Preis - egal, ob Smartphone oder Systemkamera mit Kit-Objektiv (mit optisch hochwertigen Objektiv um so mehr).

    Die Herausforderung mit heutigem Equipment „gute Bilder“ zu erhalten, liegt m.M.n. jedoch in der falschen Erwartungshaltung gegenüber den vielen eingebauten „Automatiken“, die vermeintlich fehlendes Wissens über fototechnische Zusammenhänge (Schärfe, Belichtung, Fokus) und Bildgestaltung (Perspektive, Proportion, Lichtführung …) ersetzen zu können: Technisch fehlerhafte und/ oder langweilige Bilder werden primär „ungeeignetem“ Equipment zugeschrieben (da sind wir wieder beim Thema der letzten Folge).

    Neueres, vermeintlich „besseres“ Equipment macht aber eben nicht automatisch „bessere“ Bilder!

    Fototechnisch ist das nicht weiter schlimm, solange die geplante Verwendung eines Bildes ohnehin aufs Internet oder Vergrößerung bis ca. DIN A4 begrenzt bleibt (was für die der Mehrzahl der Anwendungsfälle zutreffen wird).

    Bildgestalterisch ist es da schon schwieriger: Was „bessere Bilder“ subjektiv ausmacht, ist selbst in Zeiten der „Bildüberflutung“ für viele zwar unmittelbar spürbar, wird aber eher selten wirklich hinterfragt. Wie das Bild technisch entstanden ist, ist dann verständlicherweise auch unwichtig (selbst wenn es durch AI/ KI generiert wurde) und wird ebensowenig hinterfragt.

    Erst wenn - angeregt durch die eigene Neugier und/ oder dem Wunsch nach eigener Kreativität - die Auseinandersetzung mit der eigenen Wahrnehmung einsetzt, wird schnell der Wunsch nach eigenem Wissen (gestalterisch und technisch) entstehen und in eigenen Bildern seinen Ausdruck finden. Gute Technik ist dann Handwerkszeug und Mittel zum Zweck. 

    Liebe Grüße 
    Achim
  • Georg Reyher 22/02/2024 13:42

    Am Witzigsten finde ich ist es, wenn Fotografen zu ihren Fotos mit schlechter oder unpassender Schärfe erklären, das wäre eben analog, weil sie es auch mal mit einer alten Analog-Kamera - ohne Af, ohne Bildstabi und die anderen modernen Herlferlein der Digaitalen - probiert haben, es allerdings einfach nur an den Kenntnissen und Fähigkeiten mangelt, wie man auch damit so scharfe Fotos wie die guten Fotogarfen früher machen kann, mittels  motivbezogen richtiger Verschlusszeit, Blende und auch Filmwahl( Sportfotografen haben rüher auch DIN 27= Iso 400 und höher benutzt und nicht den zufälligen DIN 21 Film, der der Analogknipser heute zufällig in der Kamera hat)und wussten auch wann ein Stativ eben aucxh zwingend notwendig ist für richtig scharfe Fotos.   ;-))
    LG
    Georg
    • Uwe - Ein Alzeyer in Bremen - 22/02/2024 14:03

      Das ist eben die Grundlage - das Handwerk. Wenn man analog fotografiert, muss man dieses eben beherrschen. Ne 1/15 Freihand mit ner analogen ohne Stativ, am Besten noch mit nem 200mm Tele ... 

      Genauso muss man sein digitales "Geschoss" im Griff haben.

      Was nützt mir Bildstabi und AF in Formel 1 Geschwindigkeit, wenn ich chronisch den falschen Schärfepunkt setze, der Begriff Tiefenschärfe mir ein Rätsel ist, ich nicht weiß, was AF-S/AF-C und Tracking-AF ist und ich - da sind wir wieder - ne 1/15 Freihand mit nem 200er Tele probiere, nur weil das der Kollege mit nem 10mm UWW hinbekommen hat. Ein paar Zusammenhänge sollte man schon draufhaben. Ein Bild wird ja nicht zur Kunst, weil ein ahnungsloser irgendein falsch belichtetes und verwackeltes Bild hingestümpert hat - auch wenn manchmal technisch (!) falsch belichtete (aber mit Absicht) und verwackelte Bilder Kunst sein können  ;-)))

      Langeoog-Wasserturm, ein Traum Sonnenuntergang. Hinter mir rumort einer mit ner D850 rum, daran ein 70-200 F2,8, also eine Traumausrüstung. Seine Frau meint, "Du, das sieht da vorne bei dem auf dem Display viel besser aus!" ... Dann steht sie neben mir. "Können sie mal meinem Mann erklären, wie das geht?" ...

      Hätte ich können, aber er wollte nicht ... ich hatte ja nur ein Smartphone und die können das automatisch - können sie natürlich nicht, man muss das gleiche machen wie bei der D850, also richtig einstellen. Manche Dinge stimmen immer, egal was man zum fotografieren nutzt. ;-)
  • Uwe - Ein Alzeyer in Bremen - 22/02/2024 9:37

    "Schärfe gibt's beim Inder" - Zitat Andreas Jorns

    Viel mehr ist dazu häufig auch nicht zu sagen, zumindest, wenn man so genial fotografiert, wie der liebe Andreas.

    Ich fotografiere gerne Portraits mit dem F-Nikkor 85mm F1,8. Ist das Ding bei Offenblende scharf? Nö, aber für Portraits scharf genug. Das Sigma 56mm F1,4 (Fuji/APS-C) ist deutlich schärfer. Na und? Wenn der Mensch vor der Linse nix ausstrahlt, und ich das Bild sonst wie vermurkse, ist Schärfe ziemlich egal. 

    Ich fotografiere gelegentlich gerne Portraits mit dem F-Nikkor 70-300mm G - gab es quasi für lau zur D 70 dazu. Das Ding hat ein Plastikbajonett, einen Stangenautofokus, dem jede Rennschnecke entkommt und Schärfe? Äääh, was fragt die Scherbe und sieht mich fragend an? Schärfe? Ich? Nö! 

    Eigentlich ist das Teil Schrott, aber im hellen Licht und ruhigem Hintergrund liebe ich die Bilder, die man damit machen kann. Scharf? Äääh ... das Ding konnte schon den Sensor der D70 nicht zufrieden stellen, die D750 tritt mich gefühlt jedes Mal vors Scheinbein, wenn ich das Objektiv drauf schraube. Na und? 

    Trotzdem ist Schärfe natürlich wichtig, sie zeigt das Motiv, stellt das Motiv frei. Natürlich will ich den Schärfepunkt/Bereich da haben, wo ich ihn haben will, und nicht wo die Kamera/das Objektiv denkt, sie könne da mal was scharf stellen. 

    Gerne nutze ich auch an der Fuji das uralte Pentax 50mm F1,7 (gabs als Kit-Objektiv in den 70ern/80ern zu quasi jeder Pentax dazu, meins ist von 1979 - gab es zur Konfirmation). Das Teil ist auch nicht wirklich super-scharf, aber manuell kann man den Schärfebereich ziemlich genial schieben/verschieben. Damit spielen ... natürlich bin ich mir bewusst, dass in diesem "Schärfebereich" tatsächlich nur ein winziger Bereich wirklich scharf ist, aber in normaler Auflösung/in DIN A4 an der Wand, sieht man das nicht. Da wirkt (!) ein größerer Bereich scharf. Kann man gerade für Portraits total genial nutzen.

    Das Sigma 56mm ist mir oft zu scharf, ich werfe dann per Bildbearbeitung/Fuji-JPG Rezept - Grüße an Thomas B. Jones - ein bißchen Korn ins Bild. 

    Aber das alles bezieht sich auf meinen Bereich Portrait. Makros, Landschaften usw. haben andere Ansprüche, kann ich wenig zu sagen.

    Super 8/ Analog - ich persönlich bin froh, meine Super 8 Filme digitalisiert zu haben und mich nicht mehr mit Super 8 Kamera/analogem Foto beschäftigen zu müssen. Für mich (!) sind die Kameras Mittel zum Zweck, ich will ein Bild, einen Ausdruck eines Menschen, eine Emotion, ich will mit dem Menschen vor der Linse interagieren, von mir aus auch resonieren ;-)) Je weniger ich mich dafür um die Kamera kümmern muss, um so echter, emotionaler werden die Bilder. Es geht um das Bild! Daher z.B. auch mein Bemühen, wenn irgendmöglich KEIN Kunstlicht zu nutzen. Wenn nötig, kann ich auch das große Besteck ausbuddeln, oder notfalls auch mit meiner alten ME Super fotografieren. Macht mir das Spaß, bringt es für meine Bilder was? Nö! Irgendwie habe ich diese Faszination analog noch nicht gefunden, vielleicht weil ich es zu lange gemacht habe. Vielleicht, weil es mir um das Bild und nicht um den Prozess des Entstehens eines Bildes geht.

    Egal, Schärfe gibt's beim Inder, eigentlich hätte dieser kluge Satz gereicht ;-))
  • Georg Reyher 21/02/2024 15:41

    Je nach Motiv und Zweck des Fotos spielt die Schärfe schon ihre gewichtige Rolle.
    Ein guter Fotograf weiß, wie er ein ggfs. notwendig scharfes Foto machen kann mit den ganzen Parametern dazu- Objektiv, Bel.-Zeit, beste Blende usw. Ein Knipser schafft nur zufällig scharfe Bilder und redet sich dann ggfs. raus, dass ihm Schärfe nicht so wichtig ist.
    Es gibt Leute die ihr eigenen unscharfen Bilder gut finden bei Andern aber unscharfe Bilder bemängeln.
    Ein "richtig" scharfes Foto ( Motiv bei dem es auf die Schärfe ankommt) neben ein - egal woraus resultierend- unscharfes Foto desselben Motivs gestellt , was gefällt wohl mehr?
    Schärfe punktuell richtig gesetzt oder falsch, ist natürlich auch eine Frage.
    Knack-Schärfe bis zum Rand, Hohe Tiefenschärfe- heute auch mit Fokus-Stacking oft erreicht-  wann relevant?
    Jeder der sich mit Fotografie beschäftigt, weiß das. 
    Und Fotos bei, denen die Schärfe einfach nur -bewusst!! - Nebensache ist, gibt es natürlich auch genügend.
    Aber es gibt auch genauso viele individuelle Rechtfertigungen "objektiv schlechter" Fotos, egal ob mit Bezug auf Schärfe oder sonstiges auch. 

    Aber viele unscharfe Bilder sind eben einfach nur der Unfähigkeit des Fotografen dazu oder seines Equipments geschuldet und daher eben auch objektiv nicht gut.
    Da hilft auch nicht das Rausreden, dass das so gewollt war- angeblich !
    LG
    Georg