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(25) Gottesanbeterinnen aus dem Krüger-Nationalpark (KNP) in Südafrika

(25) Gottesanbeterinnen aus dem Krüger-Nationalpark (KNP) in Südafrika

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(25) Gottesanbeterinnen aus dem Krüger-Nationalpark (KNP) in Südafrika

Alle Gottesanbeterinnen = Fangschrecken gehören zur Ordnung Mantodea.
Weltweit kommen etwa 2500 Arten vor - in 430 Gattungen und 15 Familien. Sie sind zwischen 12 mm und 16 cm groß.
In Südafrika gibt es davon 185 Arten (!) aus 15 Gattungen und 7 Familien.
Die Bestimmung ist nicht einfach - manchmal müssen sie anhand ihrer Genitalmorphologie der Art zugeordnet werden.
Die von mir während nur einer Woche gesehenen etwa 10 Arten kann man oft nur bis zur Familie oder Gattung bestimmen; ich hoffe, die hier angegebenen Namen sind richtig.
Weil man während einer Safari wegen des nicht ungefährlichen Großwildes nicht aus dem Auto steigen darf, habe ich die gezeigten Arten ausnahmslos als "Lichtfang" in der Elephant Lodge am Crocodile River (Mjejane, Provinz Mpumalanga) gesehen; sie saßen abends auf der beleuchteten Terrasse oder waren am nächsten Morgen noch am/im Haus zu finden, wo sie wegen der vom Licht angelockten Insekten auf Beute hofften - ähnlich den dort vermehrt vorkommenden Eidechsen/Skinke und Geckos.

Hier auch wieder eine SPHODROMANTIS GASTRICA (Common G r e e n Mantis), dieses Mal ein grünes Exemplar. Es werden (Name!) die häufigeren sein, zumal sich die Tiere meist zwischen grünen Blättern aufhalten, um dort - gut getarnt - auf Beute zu lauern.
Das lange Halsschild ist beeindruckend.
Was mir gerade beim Beschriften des Fotos einfällt: (1) Kopf und "Handgelenk" (am Ende des "Unterarms" = Schienbeins) liegen bei a l l e n (hab's nochmal nachgesehen!) hier gezeigten Tieren (und wahrscheinlich bei überhaupt allen Gottesanbeterinnen!) bezüglich des vorderen Körperendes ziemlich genau auf einer Höhe. Das wird mit der Mechanik beim Fressen zu tun haben.
(2) Die Beute wird ja zwischen Schienbein und Fuß bzw. zwischen Unterarm und Hand gefangen; zu ihrem Festhalten dienen die vielen, bei jeder Art wieder unterschiedlich gestalteten Dornen auf der Innenseite des Fangapparates. Eine interessante Paralllelentwicklung von (1) und (2) bei einem bevorzugten "Baumodell", das sich bewährt zu haben scheint - sonst hätte es sich in der Evolution nicht durchgesetzt. Form und Funktion passen zueinander und bedingen sich gegenseitig, sicher auch bei der Stammesentwicklung der Mantiden. Beide sind unmittelbar voneinander abhängig und haben sich sicher beide in der Evolution beeinflußt. Ein faszinierendes Prinzip! Darüber muß ich nochmal dieser Tage intensiv nachdenken ("forma et functio") ... Wer wem folgt, ist unerheblich, denn beide müssen zusammenpassen, sonst ist das Tier nicht lebensfähig; nur der (besser) Angepaßte überlebt und kann sich fortpflanzen (Darwin).

Aufnahme vom 6.5.2019, gezeigt am 18.6.19.

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