(27) "Beifang" aus der Wildbienenkolonie in Neukappl/Opf., Sommer 2019

(27) "Beifang" aus der Wildbienenkolonie in Neukappl/Opf., Sommer 2019

Die Grauschwarze Sklavenameise ( (Servo-)Formica fusca) beim "sozialen Tragen": Das rechte Tier trägt das linke am Kiefer in der für Schuppenameisen typischen Art und Weise, wohl in eine neue Kolonie.
Die getragene Ameise war hier - wie bei etlichen beobachteten, meist für ein Foto zu schnell laufenden Exemplaren - viel dicker als die schleppende, was man an den entfernt stehenden Hinterleibsspangen sehen kann. Die wohlgenährte Arbeiterin ist bis auf den Leibesumfang nicht größer als das tragende Tier - für eine Königin mit Eiern im Bauch also zu klein.
Grauschwarze Sklavenameisen haben mehrere Königinnen im Nest, sind also "polygyn".

Die Ameise hat ihren deutschen Namen nicht, weil sie sich - was bei vielen Ameisenarten üblich ist - Sklaven hält, sondern weil die selbst ein Sklave ist. Und zwar einer der Roten Waldameise aus derselben Gattung (Formica rufa), die ihre Eier in die Nester der Sklavenart legt, wobei dieser Staat dann mit der Zeit durch immer häufiger werdende Rote dominiert wird und die Sklaven langsam verschwinden.
Hier in der Bienenkolonie gab es nur ganz vereinzelt mal "rote" Ameisen, die "grauschwarzen" beherrschen offenbar die Gegend.
Und ich bin froh, die vielen Beobachtungen bei ihnen gemacht zu haben. Das Ameisenleben der vielen Arten ist unendlich kompliziert, da staune ich als Laie jedesmal beim Nachlesen in Büchern oder im Internet!
Das Wetter hat auch hier mitgespielt und etliche Tage voller neuer Ereignisse am Boden in Hausnähe möglich gemacht.
Nächste Woche stelle ich einige Fotos einer anderen Ameisenart in die Serie.

Inzwischen wünsche ich allen ein schönes Wochenende mit vielen guten Motiven und passendem Licht!

Fotos 18 bis 27 vom 2.9.2019 - gezeigt in der fc am 25.2.2023 f