Alternative?

Alternative?

Die Projektierung eines Transportflugzeuges (als Nachfolger der An-12) begann 1976, die Anforderungen wurden 1986 präzisiert. Die Leitung als Chefkonstrukteur im OKB Antonow übernahm W.P. Teplow: Der erste Prototyp der An-70 wurde 1991 fertg gestellt, aber mit dem Zusammenbruch der UdSSR gestaltete sich die weitere Entwicklung als äußerst kompliziert. Daher erfolgte der Erstflug erst 1994 in Kiew. Trotz eines Unfalles während der Flugerprobung im Jahr 1995 (Die Maschine kollidierte in der Luft mit einer An-72) zog die Bundeswehr die An-70 als neues Transportflugzeug in die engere Wahl. Viele der Anforderungen wurden erfüllt oder übererfüllt, allein die fünfköpfige Besatzung und die damit verbundene Ausrüstung der Maschine erschienen nicht akzeptabel. All dies führte jedoch nicht zur Ablehnung des Projektes - Airbus sah seine Felle davonschwimmen, agierte intensiv hinter den Kulissen und schürte die Angst vor der Abhängigkeit von einem osteuropäischen Hersteller. Dies fiel bei den traditionell gegenüber dem Osten voreingenommenen Entscheidungsträgern auf fruchtbaren Boden und so gab man dem Airbusprojekt A400 mit all seinen Problemen beim Einstieg in ein komplett neuartiges technologisches Umfeld den Vorzug.
Interessant sind die verwendeten Iwtschenko D-27- Propellerturbinen -Triebwerke, sie sind mit einer Startleitung von 14000PS nach den Kusnezow NK-12 die zweitstärksten Triebwerke dieser Art weltweit. Sie trieben jeweils ein gegenläufiges Propellerpaar (SW-27) mit vorn acht und hinten 6 Propellerblättern an. Der von den Triebwerken erzeugte Luftstrom ermöglicht es, die Landeklappen auf große Winkel auszufahren (leider differieren die genauen nachzulesenden Werte ein wenig), der Coanda-Effekt verhindert ein Abreißen des Luftstromes. Verbunden mit dem hochoptimierten Tragflügel wird so eine (äußerst geringe) minimale Fluggeschwindigkeit von 176 km/h erreicht.

An-70, ex. UR-NTK, UR-EXA, heute 02, s/n 770102, aufgenommen im August 2013 zum Internationalen Luft-und Raumfahrtsalon in Schukowski bei Moskau