Heiko Schulz ²


Premium (World), Hannover

Arjuna Mintaraga - Eine Zeit der Askese

Hier nun ein Portrait von Ajuna in seiner Zeit als Einsiedler. Er ist einer der fünf Pandawa Brüder, welche die gute Seite beim Marabharata darstellt. In jüngeren Jahren kommt es immer wieder zu Streitigkeiten mit den 99 Cousins, den Kaurawa Brüdern, die eher einfach und gemein gestrickt sind. Die Überlegenheit in Sachen Intelligenz ärgert die böse Seite immer wieder. Immer gewinnen die 5 Pandawas in Rangeleien und Spielen. Eies Tages fordern die Kaurawa den Bruder von Arjuna, Yudithira (der Weise) zum Würfelspiel heraus. Durch eine List verliert dieser das gesamte Königreich und auch seine Frau, die er einsetzt, verliert er. Hier kann man auch gut erkennen dass das Gute eben auch so seine Macken haben kann (Yin-Yang). Letztendlich darf er seine Frau behalten, die 5 Brüder werden aber für 13 Jahre in die Verbannung geschickt und dürfen nur dann zurück kehren, wenn sie während dieser Zeit unentdeckt bleiben. In einem befreundeten Königreich finden sie dann auch Unterschlupf in den unterschiedlichsten Rollen.
Arjuna klettert während dieser Zeit auf den Berg Indrakila und verbringt dort als Eremit seine Zeit in Meditation. Er nennt sich während dieser Zeit Bagawan Ciptaning oder Mintaraga. Hier wird er vom Gott Indra (Arjunas geistiger Gottvater) geprüft, ob es ihm hier gelingt seiner Frauensucht zu wiederstehen, indem er ihm sehr schöne Nymphen zur Verlockung schickt. Mintaraga widersteht der Verlockung. Die eine Nymphe war darüber so empört, dass sie ihn zu einem Jahr als impotenter Hermaphrodit verurteilte - für Arjuna natürlich ein schweres Schicksal.
In dieser Zeit beten die Götter Arjuna auch um Hilfe, weil im Himmel ein verschmätes Ungeheuer sein Unwesen trieb. Arjunas Kraft in der Meditation machte es ihm möglich das Ungeheuer mit seinem Pfeil zu töten. Vorher sagte er ihm dass, wenn es nicht aufhöre, er es in ein Wildschwein verwandeln würde. Das geschah auch und wurde von dem Pfeil getroffen. Dieses Foto ist ja vorher auch zu sehen, wobei die Geschichte dort eine etwas abgewandelte war. In Wirklichkeit wurde das Wildschwein nämlich auch von dem Pfeil des Götterchefs Betara Guru getroffen. Erstaunt, dass ein Sterblicher so gut treffen kann schenkte Guru Mintaraga den geheiligten Bogen Pasopati, mit dem er später den Dämonenkönig Niwatakawaka besiegen wird (nächstes Foto).
Die Geschichte über Arjuna ist natürlich viel, viel länger, aber das würde hier den Rahmen sprengen ;o).

Aufnamen vom 3. Hannoverschen Schattentheaterfestival im Theatermuseum des Schauspielhauses Hannover.

Mehr Information unter
http://www.vagantei-erhardt.de/

Schattenwelten
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Comentarios 1

  • nyhr 21/11/2011 18:56

    Ebenfalls eine sehr schön gefertigte Figur sehr gut fotografiert. Leider kenne ich mich mit dieser Art von Schattentheater und dem kulturellen Hintergrund wohl zu wenig aus, um Deinen so reichhaltigen Ausführung so richtig folgen zu können. Sehr komplisziert sind diese Geschichten. Ich bewundere Dein Wissen darum.
    Lieber Gruß, Karin