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Thomas Reitzel


Premium (World), Fountain, RP

Auch noch Mainz

Die Skulptur bzw. dieses Denkmal im Vordergrund
soll den geneigten Betrachter daran erinnern, daß jenseits des Rheins die Orte

(Mainz)Amöneburg, (Mainz)Kastel, (Mainz)Kostheim und (Mainz)Gustavsburg

eigentlich Stadtteile von Mainz sind, der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz.

Tatsächlich aber haben nach dem 2. Weltkrieg die Besatzer, in diesem Fall die Amerikaner,
per "Erlaß Mufti" bestimmt, daß diese rechtsrheinischen Stadtteile hinkünftig zum Land Hessen gehören
und somit(bis auf Gustavsburg) Vororte der Stadt Wiesbaden sind.

Ein Stachel im Fleisch der Mainzer seither!

Denn die Animositäten sind ähnlich gelagert wie im Falle von
Köln - Düsseldorf,
Frankfurt - Offenbach,
Villingen - Schwenningen,
Nürnberg - Fürth oder
Mannheim - Ludwigshafen,
wenn auch in vielerlei Hinsicht nur auf kabarettistischer Ebene.

Dennoch, historisch gewachsenes wurde willkürlich getrennt und dabei ist es bis heute geblieben.

Darauf will der KCK - der Karnevals-Club-Kastel (also von der rechten Rheinseite) hinweisen
und ließ dieses Denkmal im Mainzer Volkspark mit Sicht auf die Eisenbahnbrücke aufstellen,
die gerade ein IC überquert und dabei eine Ländergrenze passiert.

Für die Interessierten: IC 2218 Stuttgart - Hamburg, Zuglok: 120 120.

7.4.2013

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Comentarios 10

  • Thomas Jüngling 25/10/2021 0:14

    Wieder was gelernt - von Teilungsgeschichten im Westen hört(e) man hier im Osten wohl seltener. ;-)
    Interessantes Foto!

    Gruß Thomas
  • Weltensammler 20/09/2021 15:03

    Starke Bildgestaltung!
    VG vom Weltensammler
  • Roni - raildata.info 17/09/2021 15:11

    Hallo!

    Wunderbar! :-)

    lg,
    Roni
  • Sven-Erich Czernik 17/09/2021 8:23

    Die Vorfahren meiner Frau stammen aus Bauschheim (nächste Gemeinde hinter Ginsheim) und haben z.T. später in Mainz-Kastel gewohnt. Auch ich kann bestätigen, dass sie sich als Mainzer fühlten - ihr Großvater hat bei der Mainzer Volksbank gearbeitet und es daselbst sogar auf eine 50jährige Betriebszugehörigkeit gebracht.
    Auch ich habe in Mainz studiert und die "Dreibrückentour" mehrfach absolviert.
    In diesem Sinne: Danke, Tom, für ein Stück Familiengeschichte!
    LG Sven
    • Thomas Reitzel 17/09/2021 8:32

      ...übrigens habe ich Deinen Kommentar unter dem vor Jahren schon einmal gezeigten Bild(im Kleinformat) hier unten verlinkt; sinngemäß hast Du damals das selbe geschrieben! Danke nochmals für Dein Interesse!
  • Bernd Freimann 16/09/2021 22:35

    Prima, mit diesem Gedenkstein. Das mit der Ländergrenze war mir gar nicht so bewusst.
    Mir war nur bekannt, dass die Mainzer, die nichts mit Karneval am Hut haben zu den entsprechenden Tagen die Rheinseite wechseln.
    Ansonsten wird man an die Tafeln erinnert, die früher an den Autobahnübergängen zur DDR standen: "Denken Sie daran, Sie fahren weiter durch Deutschland".
    Gruß aus Berlin
    Bernd Freimann
  • pldm 16/09/2021 20:28

    Prima Standpunkt !
    Grüße Manfred
  • Leo Borning 16/09/2021 10:30

    A B S O L U T   B E M E R K E N S W E R T  !!!
    So long Leo
  • makna 16/09/2021 10:23

    Dieses Denkmal ist wirklich wichtig ... ich stelle Freunden oft die "Quizfrage": "Welche
    Großstadt im Westen Deutschlands ist nach wie vor durch die Zonengrenzziehung
    der Besatzungsmächte nach dem 2. Weltkrieg geteilt?" Keiner weiß es !

    Ein bemerkenswertes Bild !!!

    BG Manfred
  • Thomas Reitzel 16/09/2021 8:49

    Folgendes möchte ich noch ergänzen, was zu diesem Bild in meiner Veröffentlichung hier am 9.4.2013 angemerkt wurde und geschichtlich von Interesse ist:

    D.J.B. schrieb:
    Die Ortschaften Ginsheim und Bischofsheim gehörten vor dem Zweiten Weltkrieg auch noch zu Mainz. Ginsheim schloss sich mit Gustavsburg zusammen, Bischfsheim wurde selbstständig.Die alten Stadtteile von Mainz möchten am liebsten zum Teil wieder zurück nach Mainz.Zwischen der Mainzer Südbrücke und dem Gustavsburger Bahnhof stand früher übrigens bis nach Bahnbau eine Burg. Deren Reste sieht man am dortigen Sportplatz, in Form von Mauerstücken der damaligen sternförmigen Außenmauer und einem Spielturm an der Stelle des Torturms - siehe auch:http://www.gustavsburg-germany.de/4.html.

    und Manfred - makna ergänzte:

    Zur letzten Großstadt, die INNERHALB Deutschlands immer noch durch die ZONENENGRENZ-ZIEHUNG geteilt ist, kann ich (nach D.J.B.) nun nix Neues mehr beitragen ...... nur darauf hinweisen, dass ich da schon mal drauf hingewiesen hatte (hier: 2. Fußnote am Ende des HiFo-Beitrags von mir):http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,5948432

    Quizfrage: Welche Stadt inmitten Deutschlands ist auch heute noch durch die Zonengrenzziehung von 1945 geteilt? Antwort: Mainz!
    Rechtsrheinische Stadtteile von Mainz waren die zwischen 1908 und 1945 eingemeindeten Stadtteile Amöneburg, Kastel und Kostheim nördlich der Mainmündung sowie Bischofsheim, Gustavsburg und Ginsheim südlich der Mainmündung. In den sechs Stadtteilen lebte zwar der kleinere Teil der Mainzer Bevölkerung, sie stellten aber 53 Prozent des Stadtgebietes dar. Aufgrund der Grenzziehung zwischen der amerikanischen und der französischen Besatzungszone nach dem Zweiten Weltkrieg fielen sie bei der Neugründung der Länder in Deutschland an Groß-Hessen (heutiges Hessen), während das linksrheinische Mainz zum neu geschaffenen Land Rheinland-Pfalz kam. Die drei südmainischen Stadtteile gehören heute zum Kreis Groß-Gerau, die drei nordmainischen zur Stadt Wiesbaden. (Quelle: wikipedia)


    Sven-Erich Czernik erinnerte sich:
    Zum einen habe ich in Mainz studiert und die "Dreibrückentour" mehrfach durchlaufen.Zum anderen stammen die Vorfahren meiner Frau aus Mainz-Kastel, bewusst so geschrieben, da sie sich als Mainzer sahen.Als "Eisenbahnfoto so ganz nebenbei" sehr wirkungsvoll, trotz des politisch-karnevalistischen Vordergrunds.

    Danke dafür nochmals nach all den Jahren! Immer noch aktuell!

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