Aus sicherer Entfernung

Aus sicherer Entfernung

An der Mündung des Arade-Flusses liegt Portimão, die zweitgrößte Stadt der Algarve. Jahrzehntelang war sie das Zentrum der fischverarbeitenden Industrie; der Großteil der Bevölkerung arbeitete in den bis zu elf Konservenfabriken, in denen hauptsächlich Sardinen eingedost wurden. Mit der Überfischung der Bestände und Verlagerung der Verarbeitung nach Nordafrika brach dieser Industriezweig zusammen, und Portimão musste sich neu erfinden.
Heute ist der Tourismus die größte Einnahmequelle. Der Hafen wurde mehrfach ausgebaggert, so dass selbst größere Kreuzfahrtschiffe dort regelmäßig anlegen können. Ein Yachthafen, mehrere Strände, von denen der Praia da Rocha der bekannteste ist, sowie unzählige Hotels, Restaurants und Läden ziehen die Massen an, obwohl die Stadt unter architektonischen Gesichtspunkten ein ziemlicher Albtraum ist. Hochhäuser bestimmen das Stadtbild, der Autoverkehr braust ununterbrochen - wirklich schön ist das nicht.
Wenn man aber die Stadt vom Ponta do Altar auf der anderen Seite der Flussmündung aus betrachtet, entfalten die vielen weißen Hochhäuser durchaus einen gewissen Charme. Dazu noch die beiden Molen mit den Leuchttürmchen, ein paar Segelboote auf dem Rio Arade, paradiesische Ruhe, und schon kann man sich mit Portimão durchaus anfreunden.

Algarve im Oktober 2011