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seelengleich


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awake

Der Abend wechselt langsam die Gewänder,
die ihm ein Rand von alten Bäumen hält;
du schaust: und von dir scheiden sich die Länder,
ein himmelfahrendes und eins, das fällt.

Und lassen dich, zu keinem ganz gehörend,
nicht ganz so dunkel wie das Haus,
das schweigt, nicht ganz so sicher Ewiges beschwörend
wie das, was Stern wird jede Nacht und steigt.

Und lassen dir (unsäglich zu entwirrn)
dein Leben bang und riesenhaft und reifend,
sodaß es, bald begrenzt und bald begreifend,
abwechseln Stein in dir wird und Gestirn.
[Rilke]

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wer dazu mag: Mumford and Sons - http://youtu.be/xvkakxs5ztI

Comentarios 2

  • DanaSt. 21/12/2014 22:27

    Bild und Gedicht passen so toll zusammen..
    hattest du es beim fotografieren schon im Kopf, bei der Bearbeitung ... beim hinterher betachten??
    sehr melancholisch, nachdenklich .. auch etwas aufrüttelndes .. was der Titel schon sagt ..
    dein Bild mit dem Gedicht zusammen - sinnbildlich stehend für dieses eine Leben ..

    LG Dana :)

  • Lucifer 77 20/12/2014 19:50

    feine linienführung /aufbau. feine worte!