Astrid Wiezorek


Premium (World), Gera in Thüringen

Basti

Eine unglaubliche * aber wahre* Geschichte!

Am Samstag, den 26. April 2014 klingelte es um 20.00 Uhr an unserer Tür.
Steffen öffnete, draußen stand eine fremde Frau.
Sie hielt einen kleinen Kater im Arm und nun folgte folgender Dialog:

fremde Frau: Gehört die Katze Ihnen?
Steffen: Nein
fremde Frau: Die rennt mir hier schon eine Ewigkeit hinterher und schreit und miaut ganz laut.
Würden Sie die Katze bitte mal festhalten bis ich um die Ecke gebogen bin, die wird sonst noch auf der Straße überfahren.
*Sie drückte Steffen das Fellbündel in den Arm, drehte sich herum und verschwand in Blitzes Eile von der Bildfläche,
in dem sie ganz schnell die Einfahrt herunter rannte.*

Steffen war von der Situation so überrascht und völlig überfordert, dass er die fremde Frau weder nach ihren Namen fragte, noch woher sie kam.
Er hatte sie hier noch nie gesehen.

Steffen brachte die Katze (die ein Kater ist) mit rein und bemerkte gleich, dass der kleine Kerl völlig erkältet ist.
Er schnaufte, hustete und hatte ganz tränende Augen.
Ich gab dem kleinen Kater erst einmal etwas zu fressen, denn er war völlig ausgehungert.
Der Kater benahm sich bei uns erstaunlicher Weise gleich wie Zuhause, er fremdelte überhaupt nicht.
Er kannte auch alle Geräusche die in einer Wohnung üblich sind, wie Fernseher, Staubsauger, Klingeln an der Tür, klappern mit Geschirr, usw.
Er war überhaupt nicht ängstlich und erkundete sofort die gesamte Wohnung und alle Katzenschlafplätze.

Am Montag fuhren wir mit ihm zur Tierärztin.
Diagnose: „Katzenschnupfen“ vom feinsten, mit Geräuschen auf der Lunge.
Er bekam Antibiotika gespritzt, welche ich ihm auch noch in Form von Tabletten weiter geben muss
und er benötigt alle 4 Stunden Nasen- und Augentropfen.
Ich habe überall Aushänge angebracht, in allen TA Praxen von Gera und im Tierheim Bescheid gesagt,
falls der kleine Kater von seinem Besitzer gesucht wird.
Im Internet auf den Katzensuchdienstseiten, bei Tasso, in der Zeitung „Neues Gera“ (welche kostenlos an jedem Haushalt verteilt wird)
und bei e-bay Kleinanzeigen sind Anzeigen geschalten, bisher ohne Erfolg.
Die Tierärztin meinte, dass der kleine Kater garantiert nicht von zu Hause weg gelaufen ist.
Sie vermutet, dass da jemand meine Anzeigen von Kerbi gelesen hat, denn da steht unsere Adresse drauf.

(Kerbi ist ja immer noch spurlos verschwunden.)

Sie sagte zu uns, dass da anscheinend jemand sein Tier los werden wollte um die Tierarztkosten zu sparen.
Sie vermutet noch, dass der Kater evtl. sogar aus einer Zucht stammen könnte und nur nicht mehr reinrassig ist,
(evtl. ging die Mutterkatze mit einem „gewöhnlichen“ Hauskater fremd),
denn sie meinte, da wäre „ein Klatsch Bengale“ drin.
Gechippt ist er auch nicht.
Sollte sich der richtige Besitzer nicht melden werden wir den kleinen Kerl behalten.
Jetzt, wo Sophie durch solch tragische Umstände „Einzelkatze“ geworden ist, sollte es vielleicht so sein.
Erst muss er jedoch wieder gesund werden und der kleine Kerl ist auf gutem Weg.
Er frisst schön, hat kein Fieber und ist putzmunter.

Es gibt nur ein Problem und das schreibe ich hier ganz ehrlich.
Dadurch, dass es mir nach meiner OP noch nicht wieder so richtig gut geht,
ich selber noch Hilfe benötige und jetzt auch noch zur Reha muss
und Steffen arbeitet, bin ich mit der Situation etwas überfordert.
Der kleine Räuber ist nämlich noch total unerzogen.
Er ist völlig durchgeknallt, verspielt und wild. Ich kann ihn kaum bändigen.
Er rast hier durch die Stube und bei uns sieht es wie auf einem Schlachtfeld aus.
Ich bin immer froh wenn er schläft.
Sophie kommt gar nicht mehr rein, das tut mir auch leid.
Vielleicht wird es später besser wenn er mal kastriert ist.
Am Anfang (als er noch schwer krank war) war er lieb, wollte auch nicht raus.
Aber jetzt, wo es ihm von Tag zu Tag wieder besser geht, miaut er nur noch an der Tür und will raus,
oder hängt an der Scheibengardinenstange am Fenster und trommelt mit den Pfoten an der Scheibe.
Wie gesagt, ich liebe Katzen über alles und eine Abgabe im Tierheim kommt überhaupt nicht in Frage,
denn da würde er für 6 Wochen in Quarantäne in eine Box gesteckt.
Aber der jetzige Zeitpunkt, in der uns der kleine Kater „aufs Auge gedrückt wurde“ ist wirklich sehr ungünstig.

Wiederum haben wir ihn beide schon richtig lieb gewonnen und er hat uns auch schon fest in der Pfote.

Er lenkt mich auch von meinen Schmerzen ab.
Aber trotzdem wäre es mir am liebsten wenn sich sein richtiger Besitzer doch noch meldet
und die kleine Flitzpiepe wirklich nur von zu Hause ausgerissen ist.
Vielleicht wird er ja doch irgendwo schmerzlichst vermisst.


Ich heiße "Basti"
Ich heiße "Basti"
Astrid Wiezorek

Comentarios 31

  • boerre27 13/05/2014 21:34

    Ach verdammt, ich kann so gut nachfühlen, wie Du Dich momentan fühlst. Gesundheitlich bin ich zwar selbst noch nicht auf der Höhe, aber ich mache mittlerweile auch wieder alles selbst. Würde ich in Deiner Nähe wohnen, würde ich mich während Deiner Reha um Deine Mäuse kümmern, bestimmt.

    Liebe Grüße - boerre27
  • Foto-Gräfin-Siegel 07/05/2014 12:44

    Na das ist ja wieder eine Geschichte ...
    Schön erst mal, dass er schon auf dem Weg der Besserung ist. Und vielleicht findet sich ja auch noch der richtige Besitzer, drücke mal ganz fest alle Daumen und Pfötchen ...
    Ansonsten kann ich nur sagen: kommt Zeit kommt Rat und für dich Astrid erst mal gute Besserung ...

    LG Kerstin
  • Gudrun und Johannes 07/05/2014 9:10

    Da kommen mir vor Freude erst mal die Tränen. Wie nah doch Freud und Leid beieinander liegen...
    Viel Glück für Euch!
    Liebe Grüße Gudrun
  • Foto Dreams 06/05/2014 11:14

    @Heike Das hast du irgendwie schön gesagt. *schluck* Genau so eh ich das auch!
    Ich wünsch Astrid wirklich von Herzen, dass der kleine Kerl schnell wieder gesund wird und sich mit seiner zwei- und vierbeinigen Familie gut arrangiert. Dass so ein Jungspunt noch viel Dummheiten macht ist normal und mal ehrlich ..... was wäre unser Leben, wenn unsere Katzen uns nicht immer wieder, auch mit Dummheiten, zum Lachen bringen würden?

    Gibt es ein größeres Geschenk,
    als die Liebe einer Katze?
    (Charles Dickens)

    LG Tina
  • Heike T. 06/05/2014 10:52

    Ich verstehe voll und ganz um was es Dir geht, und es hätte sicher bessere Zeitpunkte für solch einen Wirbelwind gegeben. Aber was willst Du denn tun?
    Rausschmeißen geht nicht, abgeben geht nicht, vermitteln geht nicht und wahrscheinlich hat er euer Herz bereits erobert. Da hilft nur Augen zu und durch. Am Ende wird alles gut, da bin ich sicher. Bis zum Ende wünsche ich euch gute Nerven.
    Und ich glaube da auch nicht an "Zufall", sondern eher an "Vorsehung". Das bedeutet nicht dass Kerbi nicht wiederkommen soll. Das soll er nämlich, möglichst sofort. Es bedeutet nur dass der Kleine glücklich bei euch gelandet ist, weil ihr die Richtigen seid.
    LG, Heike
  • Jü Bader 06/05/2014 10:29

    Danke für deine liebevolle Doku! Es ist schon irre, welche Geschichten das Leben so schreibt!
    lg jürgen
  • Ulrike B.B.2 06/05/2014 10:25

    Tja, es gibt ziemlich viele Arten, zu (noch) einer Katze zu kommen, davon kann ich ein Lied singen, lach.
    Die Methode dieser Dame ist allerdings ziemlich speziell :-((((
    Trotzdem wünsche ich dem süßen Basti von Herzen, dass er bei Euch bleiben kann. Irgendeine Vorsehung hat Euch zusammengeführt, da bin ich sicher ...

    LG, Ulrike
  • Christine Kiechl 05/05/2014 19:17

    Die Geschichte ist so schön zu lesen und
    es freut mich, obwohl es wieder eine nicht einfache
    Aufgabe für Euch ist, dass dieses Kerlchen bei
    Euch abgegeben wurde.
    Ich drücke ganz fest die Daumen, dass alles gut wird.
    Liebe Grüsse von
    Christine
  • Hasenhütte Nordwest 05/05/2014 16:52

    Was für eine Geschichte!
    Ich hoffe, der kleine Basti kann trotz aller Probleme bei Euch bleiben. Er hat ja das große Los gezogen! Dir wünsche ich auf alle Fälle gute Besserung.
    LG Elke
  • benny3 05/05/2014 16:38

    ach astrid...so rührend und du kümmerst dich ganz liebevoll um den kleinen, gerade wo es dir auch nicht so gut geht.....viel kraft für dich...lg benny & kimi
  • Steffen°Conrad 05/05/2014 15:48

    Hallo Astrid und Steffen,
    das ist eine wundervolle collage.
    Allerliebst der kleine Mann-
    nun ja das es etwas viel vielleicht für Euch grade ist kann ich verstehen.
    Vielleicht räumt ihr solange bis Du wieder fit bist alles Kleinwildkatzen behindernde aus dem Weg....
    Wir denken oft an Euch und das der Kleine Euch Kraft, Mut und Freude gibt,
    alles zu meistern wo ihr grade durchgeht.
    Es wird schon und wenn alles supergut geht,
    werdet ihr ein tolles Team samt allen Miezen bei Euch.

    LG Steffen.Bolle und Mausi!!
  • Alfons Mühlegger 05/05/2014 11:50

    Ach Astrid kann dich so gut verstehen nachdem du auch gesundheitlich noch nicht auf der Höhe bist wird das sehr schwierig für euch, aber es soll anscheinend so sein.
    Aber ich hab alle meine Katzen zu den ungünstigsten Zeitpunkt und auch alle krank bekommen manchmal soll es anscheinend so sein und ich würde für nichts auf der Welt einen davon wieder hergeben.
    Ich wünsche dir deinen Mann und natürlich dem kleinen Basti das ihr das einigermaßen auf die reihe bekommt.
    Lg Alfons
  • Astrid Wiezorek 05/05/2014 11:40

    @ an Alle:
    Mir geht es nicht darum, dass der kleine Kerl hier alles untersucht und dass es jetzt etwas wüst hier aus schaut. Nein, das wäre falsch verstanden denn er ist ja noch klein. Mir geht es darum, dass ich selber Hilfe brauche (kann mich nach der OP nicht bücken und darf es auch noch nicht) nur bei der Betreuung eines so kleinen Wirbelwindes muss man halt fit sein. Ich kann mich ja nicht mal bücken um die Futternäpfe oder die Klos zu reinigen, brauche zu allem Steffen. Basti schmeißt laufend was runter, das bleibt dann liegen bis Steffen kommt. (Blumentöpfe, Tasse, Vase) Und so schnell wird der nicht groß und vernünftig, ich selber brauche aber auch noch Zeit. Ich soll mich noch viel hinlegen und mich schonen. Das geht jetzt kaum noch. Sobald ich liege springt der kleine Fratz auf mich drauf und trampelt auf mir rum. Ich soll mit ihm spielen. Es ist für mich jetzt mehr als nur eine Herausforderung. Der Zeitpunkt ist mehr als ungünstig. Ich will auch nicht daran glauben, dass er aus dem "Regenbogenland" zu mir geschickt wurde. Kerbi soll wieder kommen, er darf nicht tot sein. Nicht so.
    Ich will auch nicht behaupten, dass der Kater der fremden Frau, die ihn hier ab gab, gehörte. Das hat die TÄ vermutet und gesagt. Vielleicht ist er der Frau wirklich nur nachgerannt. Vielleicht flog er auch von seinem richtigen Zuhause raus weil er so wild war und ist deshalb krank geworden. Wer weiß das schon. Es scheint nur wirklich so zu sein, dass ihn keiner sucht, das ist sehr traurig. Es ist nur alles sehr mysteriös, denn mein Nachbar war den ganzen Tag im Garten, auch Abends noch, da hätte der Kleine ja auch zu ihm rennen können so zutraulich wie der ist. Wieso klingelt die Frau bei uns und nicht ein Haus weiter? Wie gesagt, das sind alles Vermutungen und Rätsel. Fakt ist, dass er uns aufs Auge gedrückt wurde weil wir verantwortungsvolle Leute sind und uns für den Tierschutz stark machen. Manchmal schläft Basti ja auch, dann kann ich durchatmen. Und es zeichnet sich ab, dass er Papakater wird. Wenn Steffen rein kommt klebt er an ihm. Bin da aber nicht böse. Na ja, da muss ich jetzt durch, das Katerchen kann ja nichts dafür dass er ungewollt war.
    LG Astrid
  • katzenstube 05/05/2014 10:04

    Das gibts doch nicht ... wie dreist können manche
    Menschen sein? Aber diese Frage ist wohl eher
    rhetorischer Natur!! Es gibt nix das es nicht gibt!
    Zum Glück hat die dreiste Frau bei euch geklingelt.
    So hat der Süße es genau richtig getroffen. Aber
    was nun? Ich kann dich gut verstehen, dass du hin
    und hergerissen bist. Er ist halt ein Knirps und die
    haben so einige Vögelchen in ihrem schönen
    Köpfchen. Und wer weiß, wie er bis jetzt leben musste.
    Vielleicht kann er ja bei euch das erste mal aufatmen
    und dann kommen halt auch die Flausen zu Tage!
    Deine Süße wird sich bestimmt mit der Zeit an ihn
    gewöhnen, das wird sicher nicht das Problem sein.
    Und wenn er wieder fit ist und kastriert und auch raus
    kann, wird er sicher auch ruhiger und ausgeglichener
    im Haus werden. Ein neues Zuhause ist ja heutzutage
    leider immer schwierig. Miezen sind häufig schwer zu
    vermitteln, gerade jetzt in der Kittenzeit!
    Ich wünsche euch alles Gute, dir und dem Kleenen
    gute Besserung!!! Ich schicke mal einen Drücker!

    Jessi aus der katzenstube
  • Babette Holzhauer - Goergens Schätzelein 05/05/2014 8:20

    Ach je, was für eine Geschichte. Basti hat es nun aber gut erwischt. Er hat ein schönes Zuhause bekommen. Nur ist es gerade ein ungünstiger Zeitpunkt, weil Astrid noch nicht fit ist und noch zur Reha muss.

    Bis zur Reha ist ja noch eine Weile. Bis dahin wird sich einiges ergeben. Das wird schon alles klappen.

    Ich drücke euch die Daumen und hoffe, das sich auch Sophie und Fauchi mit ihm bald verstehen.

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