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Braunschweiger Quadriga /01

Braunschweiger Quadriga /01

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pappnas


Premium (Pro), Erftstadt (bei Kölle)

Braunschweiger Quadriga /01

Die Braunschweiger Quadriga, erstmals zwischen 1855 und 1863 gefertigt, ist eine überlebensgroße Skulpturengruppe. Sie besteht aus Brunonia, der allegorischen Göttin des Herzogtums, des Freistaates sowie der Stadt Braunschweig, die in einem antiken, zweirädrigen Streitwagen stehend ein Gespann aus vier Pferden (Quadriga), lenkt, wobei sie mit der linken Hand die Zügel und mit der rechten ein Feldzeichen hält, an dessen Spitze sich ein lorbeerumkränztes „W“ für Wilhelm befindet. Die dritte Version dieses Viergespanns steht seit dem 23. Oktober 2008 auf dem Nachbau des Braunschweiger Schlosses.

4 Quadrigen in Deutschland
In Deutschland existieren vier Quadrigen, von denen die Braunschweiger die mit Abstand größte ist: Die zwischen 2006 und 2008 aus Siliziumbronze gegossene Gruppe wiegt 25,8 Tonnen und misst an ihrer höchsten Stelle 9,20 m. Brunonia allein hat eine Größe von 5,30 m, die vier Zugpferde jeweils von 4,30 m. Die drei anderen sind die Berliner Quadriga auf dem Brandenburger Tor, die Münchener auf dem Siegestor sowie die Dresdner „Pantherquadriga“ auf der Semper-Oper.
Die Berliner Quadriga stammt aus dem Jahre 1793. Diese ca. 5 m hohe Figurengruppe mit der Siegesgöttin Viktoria wurde von Johann Gottfried Schadow entworfen. Die Münchener auf dem Siegestor, die um 1852 entstand, zeigt Bavaria mit vier (bayerischen) Löwen als Zugtieren. Sie stammt von Friedrich Brugger, Johann Martin von Wagner sowie Johann von Halbig. Weiterhin gibt es die Dresdner „Pantherquadriga“ auf der Semper-Oper von Johannes Schilling; sie stellt Bacchus und Ariadne mit einem Gespann von Panthern dar.

Entstehungsgeschichte
Nachdem das erste Braunschweiger Schloss (1718 nach Plänen von Hermann Korb begonnen), ein Fachwerkbau, auf dem noch keine Quadriga stand, am 7. September 1830 im Zuge der Braunschweiger Revolution wahrscheinlich von einer aufgebrachten Menschenmenge in Brand gesetzt und bis auf die Grundmauern niedergebrannt war, erhielt Hofbaumeister Carl Theodor Ottmer den Auftrag, einen Neubau zu errichten, der am 21. März 1841 vollendet wurde.

1863: Die 1. Quadriga
Die erste Quadriga wurde nach Plänen des Dresdner Bildhauers Ernst Rietschel vom Braunschweiger Erzgießer Georg Ferdinand Howaldt in dessen Werkstatt, der sogenannten „Okerburg“, die sich noch heute in der Hochstraße befindet, aus einzelnen Kupferplatten, die anschließend über ein Metallgerüst getrieben wurden gefertigt. Der Auftrag dazu wurde bereits 1855 erteilt und war ein Geschenk der Bürger Braunschweigs zum 25-jährigen Thronjubiläum Herzog Wilhelms am 25. April 1856, verzögerte sich jedoch aufgrund Rietschels gleichzeitiger Arbeit an anderen Standbildern sowie wegen Geldmangels. Nach Beendigung der sehr aufwändigen Arbeit wurde die Quadriga 1863 auf dem Mittelbau des Schlosses platziert.
Nur knapp zwei Jahre später wurde diese jedoch in der Nacht auf den 24. Februar 1865 bei einem erneuten Brand im Mittelbau des Schlosses (diesmal aufgrund eines Unfalls) zerstört, als das Dach einbrach und die gesamte Figurengruppe mehrere Stockwerke in die Tiefe stürzte, wo große Teile durch die Hitze schmolzen. Lediglich Brunonias Kopf konnte als größtes Stück gerettet werden und ist seit 1985 im Städtischen Museum zu besichtigen.
Beim Neuguss der dritten Version Brunonias war zunächst geplant gewesen, den erhaltenen Originalkopf zu verwenden, was sich aber als nicht möglich erwies.

1868: Die 2. Quadriga
Von 1866 bis 1868 entstand wiederum durch Howaldt eine zweite Fassung der Quadriga, die schließlich im November 1868 an ihren angestammten Platz auf den wiederaufgebauten Mittelbau kam. Dort blieb sie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, wobei sie – anders als die sie umgebende Stadt und das Schloss, das sie krönte – fast unbeschädigt von den Bombardements geblieben war. Selbst der verheerende Bombenangriff vom 15. Oktober 1944 hatte lediglich dazu geführt, dass das Dach, auf dem sie stand, etwas eingesackt war, die Figurengruppe an sich aber intakt geblieben war. Erst nach Kriegsende wurde die Braunschweiger Quadriga im Laufe mehrerer Jahre fast vollständig durch Buntmetalldiebe demontiert und damit zerstört. Das metallene „Gerippe“ der Quadriga wurde beim Abriss des Schlosses nicht geborgen, sondern verschrottet. Im Mai 2004 wurde zufällig der linke Zeigefinger der Figur im Braunschweigischen Landesmuseum wieder entdeckt. Er macht die Ausmaße des Gesamtwerkes deutlich: Er wiegt 754 g, ist 29 cm lang und hat an der dicksten Stelle einen Durchmesser von 10,5 cm.

2008: Die 3. Quadriga
2004, 59 Jahre nach Kriegsende und 44 Jahre nach dem Abriss des Ottmer-Baus, beschloss der Rat der Stadt Braunschweig, das Braunschweiger Schloss in Verbindung mit einem Einkaufszentrum, den sogenannten „Schloss-Arkaden“, am ursprünglichen Schlossstandort wieder aufbauen zu lassen. Zunächst war aufgrund der zu erwartenden erheblichen Kosten, 2003 rechnete man noch mit etwa zwei Millionen Euro, nicht beabsichtigt, eine neue Quadriga herstellen zu lassen. Jedoch entschieden sich einige private Geldgeber sowie die Richard-Borek-Stiftung für die Finanzierung einer dritten Version. Diese wurde entgegen ihren Vorgängerinnen in der Gießerei von Emil Kosicki in Komorniki nahe Posen aus Bronze gegossen, da das ursprüngliche Herstellungsverfahren des Kupfertreibens zu aufwändig, zeitraubend und damit zu kostspielig geworden wäre.
Ursprünglich war geplant, die dritte Quadriga samt Brunonia am 6. Mai 2007 anlässlich der offiziellen und feierlichen Eröffnung des Schlosses wieder auf dem Mittelbau aufzustellen. Bis zu diesem Datum war es aber lediglich gelungen, die vier Zugpferde mit Holzkonstruktionen gestützt auf den Mittelbau zu heben, da es erhebliche Schwierigkeiten beim Guss des Streitwagens gab. Brunonia war zwar bereits am 6. Mai vor Ort in Braunschweig, war aber beim Transport von Polen nach Braunschweig beschädigt worden und konnte deshalb nicht aufgestellt werden. So wurden zur Eröffnung lediglich die vier Pferde auf den Mittelrisalit gehoben, aber nach einigen Tagen wieder herunter genommen und eingelagert.
In der Zwischenzeit hatte sich allerdings herausgestellt, dass es sich aufgrund der Größe der Braunschweiger Quadriga nach niedersächsischem Bauordnungsrecht um ein „genehmigungspflichtiges Bauwerk“ handelt, für dessen statische Sicherheit zum Beispiel bezüglich der Windlasten strengere Anforderungen gelten. So musste die Figurengruppe durch nachträgliches Einsetzen eines Edelstahlskeletts verstärkt werden.

Ausführung, Abmessungen und Gewicht
Die 3. Version der Quadriga wurde nach dem originalen 1:3-Modell der ersten Rietschel-Quadriga, das sich heute im Dresdner Albertinum befindet, hergestellt. Wie bereits 1863, ist sie wieder die größte Quadriga Deutschlands. Zunächst wird die Figurengruppe noch einige Zeit lang golden glänzen, dann allmählich braun werden, bis sie schließlich die übliche grüne Patina durch die Witterung erhält. Auf eine künstliche Patinierung wurde verzichtet.
Die Braunschweiger Quadriga ist circa 9 m hoch, 7,50 m breit und 9,50 m lang. Brunonia hat eine Größe von 5,30 m. Ihr Kopf wurde nach einem Abguss des erhaltenen Originalkopfes von 1863 gestaltet. Der Streitwagen, auf dem sie steht hat eine Länge von 4,60 m, eine Höhe von 2,30 m und ist 2,60 m breit. Seine zwei Räder sind 2,80 m hoch. Die vier Pferde messen an der höchsten Stelle 4,50 m und sind 4,70 m lang. Die gesamte Skulpturengruppe wiegt mit dem nachträglich eingebauten Edelstahlskelett zur Aufnahme der Windlasten circa 25,8 Tonnen.
Die Herstellungskosten von 700.000 Euro wurden von der Richard-Borek-Stiftung übernommen, die die Quadriga der Stadt Braunschweig im Jahre 2008 zum Geschenk machte. Die Folgekosten für technische Überprüfung, Reinigung und notwendige Renovierungen wird die Stadt Braunschweig übernehmen



Quelle: wikipedia.de

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