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Fritzla


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Couleurdame 2

In Arnsberg anlässlich des Stiftungsfests meiner Studentemverbindung: Die Tochter eines "alten Herrn".

Bei den Stiftungsfesten, d.h. dem Gründungsjubiläum der Studentenvereinigung, bekam jeder von uns "Aktiven" die Tochter eines Philisters, alten Herrn, zugeteilt.
Man musste die Dame bei den Eltern mit eigener Visitenkarte abholen unter Beachtung der entsprechenden Anstandsregeln, also nicht etwa Händchen halten, sondern einhängen, unterhaken am Arm. Schwarzer Anzug in voller Couleur war vorgeschrieben.

Während des zweitägigen Festes und beim Höhepunkt, dem Festabend mit Ball, hatte man mit der Dame zu tanzen, sie zu unterhalten, auch dies wieder unter Beachtung der Anstandsregeln.
Für den Festball hatten wir zuvor einen Tanzkurs absolviert, für solche, die noch keinen gemacht hatten, aber auch für Fortgeschrittene.

Ich selbst unterlag einer Probeprüfung, von der ich selbst nichts wusste.
Man hatte mir Schnaps in meinen Maßkrug gegeben und ich wurde plötzlich lustig, stand auf und prostete mit einem Jauchzer dem Präsidium zu.
Es war am feierlichen Festkommers mit Professoren der Uni etc.
Dieser Jauchzer geschah nur einmal.
Dennoch wurde dies als Verstoß gegen das Prinzip der Mäßigkeit geahndet.
Meine Strafe bestand darin, dass ich 2 Monate lang das Verbot bekam, Couleur zu tragen.
Leider lag das in der Zeit der Kirchweih, bei welcher meine Verbindung, auch andere Burschenschaften, zum Bierzelt zogen.
Ich hätte in den Boden versinken mögen, weil ich als einziger keine Mütze aufhaben durfte. Überhaupt kein Couleur tragen.
Ohne Band war nicht so schlimm, auch ohne Bierzipfel nicht. aber ohne Couleur!!
Ich kam mir vor wie ein "räudig Schäflein", ein Schäflein, das die Räude hat.

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