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Der Golem

Über die Weihnachtstage habe ich – oft vorgenommen – den Roman „ Der Golem „ von Gustav Meyrink gelesen. Ein beklemmender, kafkaesker Roman in Schwarzweiß, sehr mystisch; fast schon okkult.

Das vorliegende Bild ( eigentlich Bilder, da Doppelbelichtung resp. „ Sandwitch „ ) , habe ich am ersten Weihnachtstag bei einem Spaziergang am Rheinufer auf der Bonn-Beueler Seite erstellt.
Irgendwie habe ich das Bild solange bearbeitet ( kein Photoshop ), bis es unbewusst dort angelangt war, wie und wo es jetzt nun mal ist. Zuweilen komme ich mir dann vor wie ein Bildhauer, der aus einem Holz oder Stein das „freilegt“, was dann später als Skulptur etc. aufscheint. Nur mit dem Unterschied, dass ich im Gegensatz zum Bildhauer zu Beginn der Arbeit oft nicht ( bewusst ) weiß, wo ich hin will bzw. wie das Bild am Ende aussehen mag.

Hier war es wieder ähnlich. Am Schluss war ich überrascht, den Golem auf der Bank sitzen zu sehen; im Vordergrund huschen zwei schemenhafte Gestalten vorbei, ohne ihn zu bemerken.


Vielleicht „bilde“ ich mir das aber alles nur ein !?

Comentarios 3

  • HE.S. 26/12/2012 23:24

    Das Bild ist extrem gut und würdig gemacht. Es beeinhaltet verschiedene Phrasierungen, die durch die Führung von Hell und Dunkel gelegt werden. Es wird durch diese tatsächlich ein Raum aufgespannt, allerdings ist dieser Raum nicht besonders glaubwürdig oder beständig. Und wie die Figur darin sitzt, tatsächlich wie aus Ton geformt, ohne dass es da einen Hinweis drauf gibt und dennoch, man nimmt der Figur ab, ein Wesen sein zu können.

    Deine Worte - sehr interessant - wie das eine zum andere führen kann.
  • M.Anderson 26/12/2012 23:17

    ...ich hoffe, Du hattest die Ausgabe mit den Illustrationen von Hugo Steiner-Prag ...

    (feine Arbeit)
  • Peter Schwindt 26/12/2012 22:51

    Also eins ist klar: Das Bild spricht unmittelbar Emotionen des Betrachters an und läd ein, länger hinzuschauen und der Fantasie freien Lauf zu lassen, bis man plötzlich die Geschichte sieht, die dort erzählt wird.
    Kann mir allerdings kaum vorstellen, daß die Bildentstehung vollkommen zufällig abläuft. Irgendetwas Zielführendes, vielleicht tatsächlich Unbewusstes arbeitet hier mit.