Der „Schöne Naci„ (Ignác Lamár, 1897-1967)

Der „Schöne Naci„ (Ignác Lamár, 1897-1967)

Eine authentische Figur, die in Bratislava gelebt hat. „Naci“ ist die Abkürzung des Vornames „Ignác“ (er war kein Nazi). „Schöner Naci“ wäre grammatisch richtiger, aber die Form „Schöne Naci“ hat sich eingelebt.
Seine Mutter Maria verließ die Familie als Ignác nur 7 Jahre jung war.
Kurz danach verstarb sein Vater Jakub, Schuhmacher von Beruf. Ignác wurde auf sich selbst angewiesen. Dank dem Unternehmer Fekete, stellte man Ignác als Requisiteur im Theater an.
Im Jahre 1914 wurde er von seiner großen Liebe – die Jeanette – sehr verletzt: sie hatte Ignác abgelehnt und heriatete später einen anderen Liebhaber.
Noch vor dem 2. Weltkrieg, aber auch viele Jahre danach, kannte ihn jeder Pressburger. Jedem, dem Schöne Naci begegnete, lächelte er zu, jedem machte er ein Kompliment, jeden begrüßte er höflich. Er war immer schön angezogen: schwarzer Frack, Zylinderhut und weiße Handschuhe. In der Sommerhitze trug er einen weißen Smoking, ins akkurat gekämmtes Haar schmierte er Brillantine. In der Hand hielt er immer einen Spazierstock. Dieser Mann war eine elegante, kultivierte Gestalt. Der Schöne Naci war die typische Gestalt des Bratislavaer Korsos. Er war Stammgast im Café Mayer und hatte dort seinen eigenen Tisch.
Die letzten 21 Jahre seines Lebens verbrachte er im Altersheim. Er starb am 21. Oktober 1967 Lehnice, wo er auch beigesetzt wurde.