*Der Turm*

Der Signalturm an der ehemaligen III. Hafeneinfahrt ist eine Eisenkonstruktion und wurde im August1935 binnen weniger Monate nach den Plänen und Skizzen von Direktor Arthur Krombach vom Norddeutschen Eisenbau in Wilhelmshaven fertiggestellt. Das Marine-Wahrzeichen diente der militärisch optischen Nachrichtenübermittlung durch Signalflaggen und Lichtmorsezeichen von Land auf See und umgekehrt. Er ist bereits ein Ersatzbau für den ursprünglichen Sinalturm, der um 1909 errichtet wurde. Der alte Turm, der aus einem schweren massiven Mauerwerk bestand, musste im Juli 1935 abgerissen werden. Eine Erhaltung ohne größere Gefährdung der Menschen, die die Torkammerinstandsetzung ausführen sollten, wäre nicht möglich gewesen.

Doch im Jahr 1949 drohte auch dem neuen Signalturm die Sprengung durch die britische Besatzungsmacht. Im Frühjahr des Jahres 1949 fuhren eines Tages Laster der British Disposels Group vor und luden Dynamit-Pakete ab. Prof. Dr. Rudolf Drost, damals Leiter des Instituts für Vogelforschung, setzte sich jedoch dafür ein, dass der Turm nicht gesprengt wird. Um die Sprengung des Turms zu verhindern, fuhr er damals nach Cuxhaven und überzeugte den britischen Admiral Mackintosh von der Bedeutung des Signalturms für die Studien und Forschungen seines Instituts. Und weil Drost Ehrenmitglied der British Ornithologist's Union war und Mackintosh wiederum Präsident der RoyalNaval Birdwatchers' Group, der Vogelbeobachtergruppe der königlichen-britischen Marine, sagte dieser auf Drost's Bitte, den Turm nicht zu sprengen: "Get it!" - Nimm' ihn! Somit konnte die Sprengung letztendlich verhindern werden.

Drost kam nach Wilhelmshaven nachdem das Vogelforschungsinstitut auf Helgoland zerstört wurde. Er nutzte daraufhin das Gelände der III. Hafeneinfahrt und den Signalturm zur Beobachtung des Vogelzuges und der gefiederten winterlichen Gäste auf der Jade sowie dem Gelände der III. Hafeneinfahrt. Das Vogelinstitut nutzte den Turm bis zu seiner Umsiedlung ins Fort Rüstersiel 1966.

Nach 1966 wurde er zeitweilig zweifach genutzt. Zum einen zu Wohnzwecken, zum anderen von dem Wilhelmshavener Künstler Dr. Hartmut Wiesner als Atelier. Der heutige Eigentümer des Signalturms ist der niedersächsische Hafenbetreiber Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG.

Seit 2005 hat der Signalturm durch Herrn Udo Bendowski eine neue Nutzung erhalten. Der Turm wurde fortan als Gästewohnung genutzt und konnte somit von Feriengästen gemietet werden. Seit Anfang 2016 hat die Wilhelmshavener Spar- und Baugesellschaft eG den denkmalgeschützten Signalturm gepachtet und vermietet ihn weiterhin als Gästewohnung. Urlauber und Einheimische können auch heute noch den Sonnenaufgang, von dem umlaufenden Balkon des Turmes, über der Jade genießen.
Quelle: Spar und Bau Wilhelmshaven
https://youtu.be/_6ZuHVDhfCg
In den 1970ziger Jahren wohnte ich auf der Schleuseninsel, das Wohnhaus unterhallb des Turmes, ist leider abgerissen worden. Als Kinder haben wir um dem Turm gespielt, eine schöne Erinnerung! Und natürlich durften wir auch mal, auf und in den Turm.

An der Schleuseninsel
An der Schleuseninsel
Rüdiger Rebbe Fotografien

Comentarios 5

  • † R. Pirzl 05/02/2018 5:24

    Ausgezeichnete historische Architekturfotografie die durch diese Art der BEA besonders gewinnt.
    LG Richard
  • Pixelknypser 21/01/2018 9:12

    interessante Bearbeitung und Präsentation+++VG Ingo
  • NIKFAN13 15/01/2018 14:30

    Hi Rüdiger,
    prima Geschichte zum Foto...den Turm kenn ich noch gar nicht....mit ist die Bearbeitung ein wenig zuviel "auf alt " getrimmt...normal in s/w käme evtl. besser ....ist aber Geschmacksache
    LG. Ralf
  • barbara klein 13/01/2018 14:16

    Rüdiger, das ist eine interessante Geschichte zum sehr schön gestalteten Turm. Ich habe das Video angeschaut und bin überrascht, wie toll die Aussicht und wahrscheinlich auch die Einrichtung der Gästewohnung sind. Mir würde es so hoch oben ganz schön schwindlig werden und deshalb den Schlafsack neben dem Turm bevorzugen. :-))
    Viele Grüße, Barbara
  • Joachim Aniol 13/01/2018 12:45

    Passende Bearbeitung, gefällt mir.