Doggerwerk bei Happurg – Stollen F
Das Konzentrationslager Hersbruck und das
Doggerwerk bei Happurg – Stollen F
Auf dem Stollenweg an der Houbirg
Unter der Tarnbezeichnung Doggerwerk begannen im Mai 1944 die Arbeiten an der Houbirg. Eine unterirdische Fabrik für BMW-Flugzeugmotoren von 120.000 Quadratmetern Fläche sollte entstehen, berichtete Walter von der Linden, Betriebsdirektor der ‘Deutschen Schachtbau’, in einem der Nachkriegsprozesse. Unter der Anleitung von 400 deutschen Bergleuten mussten die Häftlinge im Schichtbetrieb rund um die Uhr schuften. Am Bau waren die Firmen AEG, Thosti, Tauber, Hoch-Tief AG und die Siemens Bau-Union beteiligt.
Acht verbundene Stollen, die sich zu Hallen von fünf Metern Höhe und bis zu sieben Metern Breite ausweiten, wurden aus dem Berg gesprengt. Bis zum Einmarsch der Amerikaner hatte die Anlage eine Gesamtlänge von 4,03 Kilometern erreicht. Jeden Tag mussten die Häftlinge die fünf Kilometer Entfernung vom Lager Hersbruck nach Happurg bis zur Baustelle marschieren.
Der Eingang des einzigen heute noch zugänglichen Stollens "F" ist mit einer Tresor-Tür vor unbefugtem Eindringen ins teilweise einsturzgefährdete Doggerwerk gesichert. Nur mit offizieller Erlaubnis und in Begleitung eines Bergbau-Ingenieurs dürfen Besucher das Doggerwerk betreten.
Die Stollen des Doggerwerkes durchziehen mit einer Höhe von fünf Metern und einer Breite zwischen fünf und sieben Metern den Berg Houbirg bei Happurg. Die ausbetonierten (gesicherten) Stollenabschnitte sind ohne Gefahr begehbar. In einem dieser Abschnitte soll eine Ausstellung eingerichtet werden.
Ab 1943 war die alliierte Luftwaffe so überlegen, dass sie jeden Ort in Deutschland bombardieren konnte. Verstärkt wurden Rüstungswerke angegriffen. Deshalb wurde der „Jägerstab“ eingerichtet, bestehend aus Vertretern des Rüstungs- und des Reichsluftfahrtministeriums, des SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamtes und der Flugzeugindustrie. Er legte sein Augenmerk verstärkt auf die Produktion von Jagdflugzeugen.
Der SS-General Hans Kammler wurde mit der Durchführung dieser Maßnahme betraut. Im Frühjahr 1944 befahl er der Betriebsführung von BMW, die Fertigung des Hochleistungsmotors "BMW 801" vom Werk Allach bei München untertage zu verlegen, und zwar in den Bergstock Houbirg bei Happurg.
Bis Frühjahr 1945 waren erst 20 % der geplanten Fläche ausgeschachtet, die Stollen waren weitgehend im Rohzustand. Eine Produktion fand darin nicht statt.
Dokumentationsstätte Konzentrationslager Hersbruck e.V.
http://www.kz-hersbruck-info.de/site/download/Faltblatt_Verein_in_Tab_2016_09.pdf
Joachim Irelandeddie 01/09/2021 14:00
Solche Besuche in den Zwangsarbeiterstätten sind immer wieder ein aufrüttelndes Erlebnis. Man kann sich nur sehr schwer vorstellen unter welchen harten unmenschlichen Bedingungen hier die Menschen gezwungen wurden die Arbeiten zu verrichten. Es ist sehr gut das diese Gedenkstätten erhalten bleiben und auch besichtig werden können! Die Erinnerung an diese Zeit muss erhalten bleiben!lg eddie
Eifelpixel 04/05/2018 8:52
Sehr wichtig das solche Gedenkstätten erhalten bleiben. Sehr gut und ausführlich deine ErklärungGut das du es hier zeigst
Immer gutes Licht wünscht Joachim
Hans-Günther Schöner 03/05/2018 8:57
Super Foto mit lobenswerter Beschreibung !!!!Gruß Hans-Günther
Peter Horner 30/04/2018 17:43
Aufnahme und informativer Text, sehr gut.Gruß Peter
Christel Baude 29/04/2018 7:26
ist ja irresehr interessant
und den zugemauerten Stollen zeigt man sehr andächtig
hoffen wir - dass silch die Geschichte nie wiederholt
LG Christel
Markus Novak 28/04/2018 12:47
Klasse fotografiert und sehr interessante Infos dazu! Stark!!LG Markus
sabiri 27/04/2018 13:08
Eine unbeschreiblich grausame Zeit. Erst kürzlich habe ich einen Bericht über die ADLER Werke zur Zeit des dritten Reiches in Frankfurt gesehen. Ich war erschüttert über die Einzelheiten, die lange verschwiegen wurden. Die Aufarbeitung dauert lange ich vermutenoch Jahrzehnte. Sehr gute BIld und Text Dokumentation!
LG Gerhard
anne47 27/04/2018 11:33
Es ist immer wieder erstaunlich, wo die Nazis überall unterirdische Stollen bauen ließen, natürlich von Gefangenen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen dabei zu Tode kamen. Deshalb ist wohl auch dort eine kleine Gedenkstätte errichtet worden. Danke für die Info, nächstes Mal muss ich dort mal vorbeischauen, wenn ich wieder in Bayern bin.LG Anne
Tante Mizzi 27/04/2018 10:52
Eine Aufnahme die mit den Erläuterungen wieder von der dunklen Vergangenheit unseres Landes erzählt !!!Liebe Grüße
Mizzi
Markus 4 27/04/2018 9:46
Und schon kommt in mir wieder ein mulmiges Gefühl und große Scham hochEindrucksvoll dokumentiert und dazu diese super Erklärung
Habedieehre
Markus
guenterfrisch 27/04/2018 9:34
Habe schon Filme darüber gesehenUnvorstellbar das Leid und die letztendliche.sinnlose Leistung unter Entbehrlichen aller Art.
Eindrucksvoll Deine Erinnerung daran
GÜNTER
Mary.D. 27/04/2018 8:03
Das hast du gut festgehalten und gezeigt.LG Mary
Manfred Ruck 27/04/2018 7:55
Darum seiet Wachsam !Grüße ,
Torsten TBüttner 27/04/2018 6:50
eine sehr interessante doku und gut das man an diese dunkle Zeit erinnertcatweazle99-Tierfotografie 27/04/2018 6:35
das wusste ich noch nicht, danke für Deine präzisen Infos - jetzt ein Mahnmal an eine schreckliche Zeitlg K.-Heinz