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Bernd Bürding


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Domstift

Domstift
Bischof Bruno II. von Meißen gründete im Jahr 1221 das Kollegialstift St. Petri in Bautzen (zunächst ein Propst und sechs Kanoniker) - seitdem das Zentrum der katholischen Kirche der Oberlausitz. Das Stift erlangte bald nach seiner Gründung einen beträchtlichen Grundbesitz im Bautzner Land.
Das nördlich des Petridoms stehende Dekanatsgebäude wurde 1507 erneuert, beim großen Stadtbrand von 1634 (im Dreißigjährigen Krieg) brandzerstört und bis 1683 (unter Dekan M. Brückner) als hufeisenförmige Gebäudeanlage wieder aufgebaut. Das reich geschmückte, in toskanischer Pilasterarchitektur gestaltete Hauptportal entstand zwischen 1753 und 1755.
Auf dem westlichen Dach der Anlage ist ein Essenkopf mit der sich herauslehnenden Figur des Dekans A. Widerin zu sehen. Diese Darstellung soll an den Kapitelsturm im Jahr 1619 (während des Böhmischen Aufstandes) erinnern, als die evangelische Bürgerschaft gewaltsam gegen das katholische Kollegialkapitel vorgegangen war, um es aus Bautzen zu vertreiben.
Als Papst Benedikt XV. im Jahr 1921 das katholische Bistum Meißen wieder einrichtete, erhielt Bautzen den Amtssitz (im Jahr 1980, mit Gründung des Bistums Dresden-Meißen, wechselte der Amtssitz nach Dresden). Heute ist das Bischöfliche Ordinariat im Domstiftsgebäude eingerichtet. Hier befinden sich auch das Archiv (seit 1221) und die Bibliothek (seit 1350) des Domstifts sowie die Domschatzkammer (seit 1985).
Im Besitz des Domstifts befindet sich auch das Klosterhaus (Petrikirche 4). Das Zisterzienserkloster Marienstern (Panschwitz-Kuckau) hatte es sich im Jahr 1722 im Barockstil errichten lassen (1864-1891 umgebaut und erweitert). Über dem Portal ist das Wappen der Äbtissin Cordula Sommer zu sehen. Von 1851 bis 1903 war das Katholische Lehrerseminar im Haus eingerichtet.

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