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Dorfkirchen (8): Sankt Nikolaus in Bardenitz

Dorfkirchen (8): Sankt Nikolaus in Bardenitz

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Dorfkirchen (8): Sankt Nikolaus in Bardenitz

In gegenmittelfreien Corona-Zeiten möchte man wieder religiös werden und für die Infizierten beten.
Deshalb zeige ich eine Serie (von August 2016 und Ostern 2018) über die einzigartigen brandenburgischen Dorfkirchen.

Sie sind oft aus Feldsteinen (Romanik) oder Ziegelsteinen (Gotik) gebaut und wie in der Bretagne umfriedet.
Die Feldsteine sind Relikte der Eiszeit, die Ziegelsteine ein Einfluss der baltischen Backsteingotik.
Ebenso sind Fachwerkkirchen sowie klassizistische Kirchenbauten von Karl Friedrich Schinkel zu finden.
Leider wird der architektonische Schatz von 1500 (!) Dorfkirchen nicht für den Tourismus erschlossen.

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Für eine Dorfkirche ein gewaltiges Bauwerk, das erst in der Barockzeit seine heutigen Ausmaße erhielt:
http://www.askanier-welten.de/wp-content/uploads/2016/04/bardenitz_suedost.jpg

Wie St. Marien in Bardenitz-Pechüle profitierte diese spätromanische Kirche von der Ziegelbrennerei im Kloster Zinna.
Dort wurde um 1250 auf Ziegel- statt Feldsteine umgestellt, wodurch gotische Decken und Säulen realisierbar wurden.
Innen ist die Kirche gotisch ausgemalt – leider nicht zugänglich außerhalb der Gottesdienste.

Comentarios 7

  • anne47 19/03/2020 18:20

    Diese Kirche sieht eher wie ein Bollwerk aus und offensichtlich sind auch Fenster zugemauert worden. Vielleicht ein Relikt aus dem 30jährigen Krieg?
    LG Anne
    • smokeonthewater 19/03/2020 19:09

      Die Funktion als "Wehrkirche" oder "Schutzkirche" so wie in Sachsen, Thüringen, Franken und auf der Schwäbischen Alb hatten die brandenburgischen Kirchen nicht. Die Nazis neigten zu dieser naheliegenden Interpretation als Bollwerk aus nachvollziehbaren Gründen.
      Die Mauern der brandenburgischen Kirchen sind aber schon im 15. Jahrhundert, also lange vor dem Dreißigjährigen Krieg, hochgezogen worden, als keine Bedrohung erkennbar war. Sie besitzen auch keine Verteidigungselemente wie Wehrgänge und Schießscharten.
      Die Gewaltigkeit dürfte dem Stellenwert entsprechen, den die Landesherren der Religion beimaßen. In der Nähe der Kirchen befinden sich mächtige Klosteranlagen wie Zinna, Chorin oder Lehnin, die das Erscheinungsbild der Dorfkirchen relativieren. Das ist zumindest meine Theorie. Dafür spricht die Ziegelmauer, denn die Klöster sind alles riesige Ziegelbauten, die in einer eigenen Ziegelei die Steine gebacken und den zugehörigen Kirchen zur Verfügung gestellt haben. 
      LG Dieter
    • anne47 19/03/2020 20:13

      danke für die Info, das war mir auch neu
    • smokeonthewater 20/03/2020 11:09

      Das war mir seinerzeit auch neu. Habe mich erst wegen der Fotos näher mit dem Thema beschäftigt.
  • sabiri 18/03/2020 0:20

    Die Ansicht ist gut gewählt!
    Das sind Kulturgüter, die einen hohen Wert haben.
    LG Gerhard
  • homwico 17/03/2020 23:57

    Herrlich massiv !
    LG homwico
  • Fotobock 17/03/2020 23:18

    Da wurde feines Material verbaut. Lg Barbara