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Herbert Rulf


Premium (Complete), Kunming

Ein Stück Brot

Die alte Frau sass am Rand einer Gasse in der Medina in Fes. Sie bettelte nicht, aber einige Passanten und Anwohner steckten ihr ein Stück Brot zu. Vermutlich befand sich in der Plastiktüte ihre ganze Habe.

Comentarios 29

  • seniortraveller 28/04/2024 20:10

    Was für Farben! Großartig!
    LG Horst
    • Herbert Rulf 29/04/2024 22:16

      Danke, Horst. Die Medina in Fes ist ein einziger Farbenrausch. Ich kann eigentlich kaum glauben dass der weitgereiste seniortraveller noch nicht in Fes war. Oder doch ?
      LG, Herbert
    • seniortraveller 29/04/2024 23:02

      ja, war ich. In den 80ern. War damals schon eindrucksvoll, aber das ist lange her ...
    • Herbert Rulf 30/04/2024 0:36

      Fes in den 80ern, beneidenswert, das hätte ich auch gerne gesehen und fotografiert. Der zunehmende Tourismus hat sicher wie überall in der Welt vieles verändert. Aber ich konnte damals nicht überall sein :-)
  • Rainer Switala 28/04/2024 14:16

    das elend unserer welt
    macht mich nachdenklich
    gruß rainer
  • GEO-Lurchi 28/04/2024 10:22

    In Relation zu dortigen Gehältern ist ein Stück Brot sicher eine grosszügige Spende. Das sollte man hierzulande soooo vielen Menschen mal vor die Nase halten!
    LG ULI
    • Herbert Rulf 29/04/2024 22:13

      Genau so muss man das sehen, Uli ! Bei gleichbleibenden oder sogar sinkenden Einkommen sind die Preise für alles enorm gestiegen.
      Vielleicht sitzt die alte Dame ja genau deshalb hier weil sie von der wohlhabenderen Dame in Lila jeden Tag etwas Brot bekommt.
      LG, Herbert
  • DieKrause 27/04/2024 17:22

    Das Foto zusammen mit Deinem Text dazu ist sehr bewegend. Gerade bei alten Leuten, die womöglich ihr Leben lang gearbeitet haben, finde ich diese Armut (egal wo) ganz furchtbar. LG Marlis
    • Herbert Rulf 27/04/2024 21:38

      Auch wenn die Frau nie gearbeitet hat sondern früh ihren Mann verloren hat, ihre Wohnung, kinderlos, so erbärmlich darf ein Mensch im Alter nicht leben. Das ist einfach ungerecht und all die Leute die sich von morgens bis bis abends um Gendern, political correctness, angebliche Extremismusforschung, Welt- und Klimarettung, vier und mehr Geschlechter und anderen Unsinn kümmern könnten das Kiffen mal sein lassen und hätten hier ein reiches Betägigungsfeld.
      LG, Herbert
    • DieKrause 28/04/2024 10:02

      Wo Du Recht hast, hast Du Recht.
  • Wilfried_S. 27/04/2024 16:16

    Eine Bild, das betroffen macht. Wenn man dann noch daran denkt, wie gering oft bei uns Lebensmittel geschätzt werden .....
    LG Wifried
    • Herbert Rulf 27/04/2024 21:30

      Eine Überflussgesellschaft eben. Noch. Aber das Ende naht :-(
      Ich halte es da mit Peter Scholl-Latour: "Wer halb Kalkutta aufnimmt rettet nicht Kalkutta sondern wird selbst Kalkutta"
      Vielen Dank für deinen zutreffenden Kommentar.
      LG, Herbert
  • EstebanS 27/04/2024 15:05

    ... und die Schere zwischen Arm und (Super)Reich wird immer größer. Der (Raubtier)Kapitalismus funktioniert leider nur für wenige. Bestens von Dir in Szene gesetzt.
    LG, Stefan
    • Herbert Rulf 27/04/2024 21:27

      Das war ganz früher schon so und da geht es auch wieder hin, allen Sozialgesetzen zum Trotz. Die Starken bestimmen wo es lang geht und nicht die Schwachen.
      Danke dir.
      LG, Herbert
    • Herbert Rulf 27/04/2024 21:23

      So ist es, Anne !
      Man stelle sich nur vor, man müsse 3 Tage mit ihr tauschen :-(
      LG, Herbert
  • agezur 27/04/2024 12:35

    Die Schattenseiten eines wohlhabenden Landes....
    LG Christina
    Die einen sind im Dunkeln
    Die einen sind im Dunkeln
    agezur
    • Herbert Rulf 27/04/2024 21:21

      Marokko ist sicher kein wohlhabendes Land, gerade deshalb sind die Schattenseiten noch dunkler !
      LG, Herbert
  • Thomas Heinick 27/04/2024 6:39

    Du präsentierst hier ein berührendes Porträt dieser alten, am Gassenrand sitzenden Frau und ich finde es gut, dass Du die wohlgenährte Frau in Lila mit einbezogen hast, ebenso wie Deinen Begleittext. Wie oft gehen wir achtlos an den Ärmsten der Armen vorbei.
    Ich habe gerade einmal recherchiert, ob es in Marokko Rente gibt. Hier ist das Ergebnis:
    "Die durchschnittliche monatliche Rente bei der öffentlichen Kasse für Sozialversicherung CNSS (La Caisse Nationale de Sécurité Sociale) übersteige kaum 1.450 Dirham (ca. 130 EUR)." (Quelle: Konrad Adenauer Stiftung)
    LG Thomas
    • Herbert Rulf 27/04/2024 21:17

      Vielen Dank, Thomas, für deinen Text und auch für das Favorisieren.
      Bei uns sieht man die Ärmsten der Armen meist gar nicht, sie schämen sich und meiden die Öffentlichkeit, gehen Flaschen sammeln oder so was. Die vielen Bettler in den Einkaufszonen unserer Städte gehören sicherlich nicht dazu.
      Auch diese Frau hier sitzt nicht in den beiden Geschäftsgassen der Medina, da würde sie vertrieben,sie sitzt still und verschämt in einer Nebengasse. Was die Frau in Lila angeht gehört sie als Kontrast zur Bildgeschichte. Unten habe ich das in meiner Antwort an Ursula schon ausführlich begründet.
      130 Euro im Monat Durchschnittsrente, zu wenig zum Leben und zuviel zum sterben, wobei das ja noch ein Durchschnittsbetrag ist, diese Frau wird eher am unteren Ende der Skala angesiedelt sein. Und das bei drastisch steigenden Preisen, auch in Marokko.
      LG, Herbert
  • skalare 44 26/04/2024 22:37

    beeindruckend und sehr gut von Dir festgehalten!!!!
    diese Frau wirkt doch ganz anders als die professionellen Bettlerinnen hierzulande...
    Lg Ursula
    • Herbert Rulf 27/04/2024 21:08

      Natürlich, ist klar, sie lebt in Not, bettelt allein durch ihre Anwesenheit und nicht aggressiv. Unsere Bettler sind entsprechend ausgebildete Mitglieder einer Bettlermafia, meist aus SO-Europa.
      Ich erinnere mich an einen Bettler auf der Kö in Düsseldorf vor vielen Jahren der mit einer großen Decke um den Unterkörper und einem Schild neben sich "Bin beinamputiert" um Spenden bat und reichlich bekam. Bis ihn jemand gehen sah, auf beiden Beinen und es stellte sich dann heraus dass er den ganzen Tag in einem schmalen Kellerlschacht stand, morgens den Gitterrost rausnahm und abends wieder einsetzt, die Decke diente der Tarnung.
      Danke für Lob und Favorisierung.
      LG, Herbert
    • skalare 44 28/04/2024 16:16

      genau sooo stell ich mir das auch vor.....und bin deshalb "hartherzig" geworden....es gibt in unserm Land genügend Leute die es wirklich nötig hätten...die sich aber niemand zu erkennen geben.....lg ursula
  • Blula 26/04/2024 22:28

    Ein total ergreifendes Bild ist das, es fasst an, es berührt mich sehr je länger ich es anschaue. Du hast es mit viel (Mit-)Gefühl, ja, mit Seele aufgenommen. 
    Ich überlege mir nur, ob ich eventuell die lila gekleidete Frau im Hintergrund doch weggeschnitten hätte...
    LG Ursula
    • Herbert Rulf 27/04/2024 20:57

      Dieses Lob und das mit der Seele freut mich sehr, Ursaula, Danke.
      Über die Frau in Lila habe ich lange nachgedacht und sie dann gelassen. Erstens stammt vonihr das Brot und zweitens bildet sie - wohlgenährt und gut gekleidet  - so einen wichjtigen Kontrast zu der armen alten Frau. Ich kann mir vorstellen dass sie danach mit ruhigem Gewissen wieder in ihre Wohnung gegangen ist, deren Tür - rechts nicht im Bild - mit elektronischen Sicherungen und Überwachungskameras ausgestattet war. Nein, ohne diese Frau wäre für mich die Geschichte nicht vollständig.
      LG, Herbert
    • Blula 27/04/2024 23:20

      Ist auch völlig in Ordnung, dass Du die Frau in Lila gelassen hast, ohne sie und dann noch eine leichte Vergrößerung dazu, hätte dieses Bild halt auch nochmal eine andere Aussage.
      LG Ursula