eiswüste...

eiswüste...

geschwächt vom lauf der dinge und der stille die uns umgibt, ist jede gegenwehr zwecklos.
du kennst all meine schwachstellen.
der weg zu meinem herzen ist frei, gepflastert mit tausenden von spitzen scherben.
doch du hast keine angst, setzt deine reise unbeirrt fort, siehst niemals zurück, nur nach vorne, immer dein ziel vor augen.
deine kälte lässt mich erstarren, ich spüre jeden einzelnen deiner schritte, höre das klirren der scherben.
mein herz ist gelähmt, die wunden offensichtlich.
ein gezielter schuss reicht aus um mich erneut in die knie zu zwingen.
immer und immer wieder triffst du mitten ins herz.
deine waffe ist gut getarnt, niemand wird sie je entdecken.
nur ich kann sie sehen und spüre den schmerz.
aber meine verzweifelten schreie verstummen in deiner eiswüste.
du wirst sie niemals hören können, denn sie dringen nicht bis zu dir vor.
dein schutzwall ist zu groß, die mauer unüberwindbar.
die einzige türe zu deinem reich ist fest verschlossen.
keiner meiner schlüssel passt mehr. kraftlos sinke ich nieder.
ich weiß, dass du ganz dicht hinter jener tür stehst und heimlich lauscht.
ich hab dich dort gesehn.
doch du bist stark und hältst den riegel weiter fest in der hand.
starr vor schmerz und kälte beginne ich langsam zu erfrieren und du siehst mir aus sicherer entfernung dabei zu.
wie lange willst du mein schmerzerfülltes winseln noch ignorieren?

(okt 04)