Feinripp IV

Feinripp IV

Nur ein einziges Mal so sein wie ER!

Der Mann im dreckigen zerfetzten Unterhemd, der alles nieder ballert, was sich ihm in den Weg stellt! So sein wie der kernige Bruce Willis in Stirb langsam.

Der Mega-Kerl, der gegen den Strom schwimmt. Der Ecken und Kanten hat. Immer das macht, was ihm gerade in den Kram passt. Ohne Rücksicht auf Verluste. Auch mal auf der Arbeit rumschreien, seinen Chef mit netten Ausdrücken wie Schweinebacke titulieren und das alles ungestraft. Weil der Chef genau weiß, dass er auf diesen Bulldozer vom alten Schrot und Korn einfach nicht verzichten kann.

Herrlich wie sich dieser unverwüstliche Macho-Raufbold aufführen darf, sich um nichts scheren muss, fröhlich um sich haut und die Widersacher reihenweise zur Strecke bringt. Könnte man doch als normaler Mann einfach mal so das Faustrecht walten lassen, derbe – wie der Elefant im Porzellanladen.

Männerträume würden wahr. Weg mit dem Softietum! Lieber als richtiger Kerl drauf los poltern, zum Bäume ausreißen sein. Einer, vor dem alle ehrfürchtig erstarren.

Eigentlich keine schlechte Vorstellung. Und zwar ganz genau sechs Stunden lang. So lang war nämlich heute nacht meine Traumzeit zwischen Einschlafen und morgendlicher Dämmerphase.

Aus süßen Träumen erwacht, wurde mir aber gleich eins bewusst:
Das einzige, was mich mit dieser Muskelkampfmaschine verbindet, sind weiße Feinripp-Unterhemden.

Auf die ich nach wie vor dann und wann schwöre.