Stefan W. Wirtz


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Fischbachau - Pfarrkirche St. Martin

Die Pfarrkirche der Gemeinde Fischbachau im oberbayrischen Landkreis Miesbach, ist einst die Kirche des Klosters des Ortes gewesen.
In der zweiten Hälfte des 11. Jhd. lassen sich Benediktinermönche in Bayrischzell nieder. Wegen der unwirtlichen Lage aber, wird der Sitz nach Fischbachau verlegt. Durch eine Stiftung von Gräfin Haziga, Gattin des Grafen von Scheyern, kann das Kloster in Fischbachau neu gegründet werden. 1087 ist eine Weihe einer Kirche durch den Freisinger Bischof Megingwand belegt. Es handelt sich dabei aber um die heutige Friedhofskirche, die als erste Klosterkirche gedient hat. Der Abt des Kloster von Hirsau ist bei der Weihe ebenfalls anwesend. So kann Fischbachau als Tochterkloster von Hirsau angesehen werden. 1096 wird Fischbachau ein eigenständiges Kloster und von Papst Paschalis II. zur Abtei erhoben. Zu verdanken hat dies das Kloster der Gräfin Haziga, die sich dafür beim Papst eingesetzt hat. Im selben Zeitraum wird die neue Klosterkirche gebaut. Zwei Mal wird die Kirche geweiht, zuerst vom Freisinger Bischof Heinrich I. und später vom Erzbischof von Salzburg, Konrad I. Die erste Weihe wird vom Papst nicht anerkannt,wegen des Investiturstreites, Bischof Heinrich I. steht dem Kaiser nahe, während Erzbischof Konrad I. dem Papst die Treue hält. Doch in dieser Zeit ist der Konvent mittlerweile nach Scheyern gezogen, Fischbachau bleibt aber eine wichtige Propstei des Klosters von Scheyern.
Wie viele Kirchen, erfährt auch diese Kirche so einige Umbaumaßnahmen. Die wesentlichsten erfolgen 1737/1738. Eine radikale Neukonzipierung des Innenraumes erfolgt und zwar im Stile des Barocks. Die Decke wird mit reichem Regencéstuckwerk, ausgeführt von Thomas Glasl aus Wessobrunn, versehen, und 1765 ergänzt Johann Martin Pichler das Stuckdekor im Mittelschiff und an der Empore. Der Maler Melchior Puchner ist der Schöpfer des umfangreichen Freskenprogrammes. Es zeigt im Mittelschiff Stationen aus dem Leben des Hl. Martins. Es ist sein Hauptwerk.Die Fresken im nördl. Seitenschiff nehmen Bezug auf den Orden des Hl. Benedikt, während die Fresken im südl. Seitenschiff sich des Themas des Rosenkranzes annehmen.
Zwischen 1764 und 1768 wird der Kirchenraum neu ausgestattet. Hochaltar, die Seitenaltäre und die Kanzel stammen aus jener Zeit.

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