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Franzensfeste III

Die Festung Franzensfeste wurde von 1833 bis 1838 unter Kaiser Ferdinand I. erbaut und nach Kaiser Franz I. von Österreich - dem Monarchen der Planungsphase - benannt. Sie sollte die wichtige transalpine Verkehrsverbindung durch das Wipptal über den Brenner nach Norden sichern.
Die 65.000 Quadratmeter große Anlage - mit integriertem Militär-Bahnhof - kam nie in die Situation, sich als „unüberwindbare Alpenfestung“ zu beweisen. Sie sollte ursprünglich mit 90 Geschützen bestückt werden und konnte im Kriegsfall eine Garnison von 1000 Mann aufnehmen. Im Frieden reichten 70 Soldaten für den Betrieb. Der Höhenbereich mit in den Felsen gebauten Kavernen diente der Lagerung der Munition und dem Bestreichen der Verkehrswege mit Geschützen. Im Talbereich waren die Kasernen untergebracht.
Der Bau dürfte um die drei Millionen Gulden verschlungen haben. Für den unbedarften Kaiser Ferdinand I. wohl nicht nachvollziehbar, denn während der Einweihung soll er gefragt haben, ob die Franzensfeste aus Silber gebaut sei.
Ihre strategische Bedeutung hatte die Franzensfeste da bereits verloren. Der enorme Aufwand und die horrenden Kosten – umsonst. Die riesige Festung war fortan nur mehr als Depot von Nutzen und erstarrte über eineinhalb Jahrhunderte im Dornröschenschlaf einer streng bewachten Militäranlage.

Anfang August 2022

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