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Garbes Liebling

Ob die P8 wirklich sein Liebling war, da habe ich leichte Zweifel. Denn so euphorisch wie er bei der S6 war, hat er sich bei der P8 nicht gezeigt. Vielleicht war die Zeit noch nicht reif. Im Laufe der Jahre jedenfalls wurde die P8 zu "everybody's darling".

Was zeichnet denn diese Maschine aus?

Sie war sehr wirtschaftlich. Der Kessel lieferte selbst bei schlechtestem Brennmaterial ausreichend Dampf. Unsere Eltern konnten in der Nachkriegszeit ein Lied davon singen. Wenn ein Zug halbwegs pünktlich war, dann hat ihn eine P8 gezogen.

Des weiteren ist sie eine äußerst robuste und leicht zu pflegende Maschine. Sicher, für uns lange Kerls des 21. Jahrunderts eher etwas unzugänglich, wir sind auch mindesten 15 cm länger als unsere Großväter. Schaut euch nur mal diese beiden Videos an:

http://youtu.be/p6CYf2z_VY0 (das zweite Video ist am Ende des ersten verlinkt)

Als drittes war sie eine einfache Maschine. Kein Schnickschnack, aber alles, was man zur Bedienung braucht, ist zweckmäßig und leicht zugängig angeordnet.



Für die Rätselfreunde wieder eine Frage: Was bedeutet auf der Pufferbohle die Anschrift genormt?

Comentarios 9

  • blind lense 16/05/2012 10:41

    So jetzt ist es Zeit für die Auflösung.

    Wie schon oben erwähnt ist der Schriftzug in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts angebracht worden. Die große Produktionsphase der P8 setzte ja zur Reichsbahnzeit ein. Bevor die Einheitsloks entstanden, machte man aus der Not eine Tugend und baute verstärkt bewährte Länderbahnkonstruktionen nach überarbeiteten Plänen. So auch die P8. Diese Loks hatten alle metrische Normgewinde und vor allem genormte Armaturen. Obwohl die P8 schon von anfang an nach Musterblättern gebaut worden ist, kam es vor, daß es 6 verschiedene Formen von Kesselspeiseventilen gab. Die Teile waren nicht tauschbar, so weit ging die Vereinheitlichung nicht.Borsig hatte andere Armaturen als Henschel. Alle neuen Loks hatten jetzt Normbauteile sowie metrische Gewinde und die alten Loks wurden beim Aufenthalt in den Raw, wie die Hauptwerkstätten nun hießen, umgerüstet und sie erhielten den besagten Schriftzug. Dummerweise war der Gewindetausch nicht durchgängig, denn es gibt namentlich am Zylinder unserer Lok noch zöllige Gewinde. Damit stimmt Gerhard Molls Theorie zur Normung.
  • blind lense 15/05/2012 21:53

    Genau BP, das Vermessungszeichen haben wir schon als Rätsel gehabt.

    Tom liegt mit dem "Mollschen" Zitat nicht soooo weit weg von der Lösung. Vielleicht hilft das ein wenig.
  • IC524Rheinland 15/05/2012 18:04

    Schöne Aufnahme bei perfektem Licht, klasse!
    Grüße
    Tim
  • Thomas Hoog 15/05/2012 17:43

    Und was bedeutet links von "genormt" dieses Zeichen auf der Pufferbohle? Ein Kreis mit zwei Pfeilen und einem Strich nach oben?
    VG Thomas
  • Andreas Pe 15/05/2012 17:30

    Ja, die P 8 habe ich auch noch im Betriebseinsatz kennengelernt. Sie war nicht unbedingt imposant aber eben ein richtiges Arbeitspferd. Die Anschrift sagt mir auch nichts, vielleicht so was wie in heutiger Zeit die runden Aufkleber an Triebwagen, bei denen die Software zueinander passt. Scheint hier aber was mit der Höhe zu tun zu haben.
    VG Andreas
  • Thomas Reitzel 15/05/2012 17:07

    Wie man´s nimmt. Garbe hatte die P8 ja ursprünglich als Schnellzuglok konzipiert, auch wenn sie von Anfang an als P8 eingereiht worden war, trotz des Windschneidenführerhauses, das die ersten Serien hatten.
    Wieder ein typisch preußisches Diktat der Sparsamkeit und ein Produkt der Kinderzeit des Heißdampfs, der bei der P8 nicht so sehr überhitzt war wie bei danach folgenden Baureihen. Auch die übrigen Abmessungen sehr knapp, wie immer, und sämtliche Personale schlugen sich mit ihnen die kommenden Jahrzehnte herum.
    Aber wenn man sie zu behandeln wußte war sie natürlich ein braves Mädchen für alles, wenn man das mal so ausdrücken will.

    In Abwandlung des Ausspruchs von Gerhard Moll bedeutet "genormt", daß nichts mehr zueinander paßt ^^... dazu halte ich mich erstmal zurück.

    Nebenbei:
    Da hinten an der Halle steht doch die Lok 74 ex Zell-Todtnau, nicht?
    Letzmals habe ich sie im Juni 1978 unter Dampf im damaligen DGEG-Schmalspurmuseum in Viernheim fotografieren können. Schön, sie wiederzusehen, aber die Zerschlagung der Schmalspursammlung durch interne Querelen(von denen man in der damaligen Zeit auch ständig aus Dahlhausen hörte!) habe ich sehr bedauert...

    VG, Tom
  • blind lense 15/05/2012 13:32

    Die Anschrift hat es nur bei der DRG gegeben und da wir bis auf das technisch geforderte (Funk und Indusi) die Lok so restauriert haben, wie sie um 1928 ausgesehen hat, muß diese Anschrift an die Pufferbohle.
  • Dieter Jüngling 15/05/2012 13:23

    Ja, wer wie ich mit der P8 aufgewachsen ist, weiß was der Robert da geschaffen hat.
    Die 38er war für immer der Inbegriff für eine Dampflok, die in meiner thüringischen Heimat, vor fast allen Zuggattungen zu finden war.
    Sie ist einfach schön.
    Nur deine Rätzelfrage kann ich diesmal nicht beantworten. Ich kenne diese Aufschrift nicht.
    Gab es die nur bei der DB?
    Gruß D.J.

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